Spielmacher-Wechsel

FC Bayern Basketball: Aufbauproblem beim Neuaufbau


Im Moment Bayerns Spielmacher Nummer eins: Maodo Lo (l.), hier mit Chefcoach Dejan Radonjic.

Im Moment Bayerns Spielmacher Nummer eins: Maodo Lo (l.), hier mit Chefcoach Dejan Radonjic.

Von Katharina Federl

Auf der Aufbauposition muss sich der FCBB nach Jovics Abschied neu aufstellen: Unter anderem Maodo Lo soll mehr Verantwortung übernehmen.

München - Der FCBB muss sich auf der Spielmacherposition neu ausrichten. Lo kehrt gegen Moskau zurück.

Mit drei Siegen in drei Spielen ist den Basketballern des FC Bayern der perfekte Start in die neue Saison gelungen. Nach den Erfolgen beim Bundesligaauftakt gegen die Hamburg Towers (111:55) und zum Euroleague-Start gegen Armani Mailand (78:64) setzten sich die Münchner am Sonntag auch bei den Skyliners Frankfurt (81:77) durch.

FCBB: Der erste kleine Neuaufbau ist scheinbar gelungen

Der unter anderem durch die Abgänge von Devin Booker, Derrick Williams und Stefan Jovic notwendig gewordene kleine Neuaufbau der Mannschaft scheint den Verantwortlichen also gelungen zu sein - zumindest dem ersten Eindruck nach. In Frankfurt taten sich die Bayern allerdings zum ersten Mal in dieser Spielzeit etwas schwerer und mussten lange um den am Ende knappen Erfolg kämpfen. Auffällig war dabei vor allem das Aufbauproblem beim Neuaufbau.

Auch auf der Aufbau-, also der Spielmacherposition hat sich der FCBB nach Jovics Abschied zu Khimki Moskau neu aufgestellt. Neuzugang TJ Bray, der im Sommer von Rasta Vechta kam, fehlt nach einer Knie-Operation allerdings wohl noch bis Januar. Wie sehr die Bayern auf ihn setzen, zeigten sie damit, dass sie seinen Zweijahresvertrag nun trotz - oder gerade wegen - der Verletzung vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert haben. "Wir wollen ihm Sicherheit geben und Vertrauen schenken, damit er sich in Ruhe erholen kann", sagte FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic. "Wir halten große Stücke auf ihn. Wenn er zurückkommt, wird TJ sehr gut für uns sein."

Die Bayern sehen von weiteren Transfers ab

In seiner Abwesenheit müssen es die verbliebenen Point Guards, Maodo Lo sowie die beiden Neuzugänge DeMarcus Nelson und Diego Flaccadori richten. Denn von weiteren Transfers wollen die Bayern absehen. Vor allem Lo soll - und will - in seinem zweiten Jahr in München dafür mehr Verantwortung übernehmen. Dass er dazu fähig ist, zeigte er gegen Mailand (zwölf Punkte, drei Assists) durchaus. Nach dem Spiel klagte der Nationalspieler allerdings über muskuläre Probleme im Rückenbereich und pausierte deshalb in Frankfurt. Und das war dem Bayern-Spiel dann auch deutlich anzumerken.

Nelson, dem fünf Punkte und ein Assist gelangen, vermag es noch nicht, das Spiel der Münchner so zu bestimmen, wie es Jovic zuletzt getan hatte. Und auch Flaccadori (sieben Punkte, ein Assist) muss sich noch an seine neuen Teamkollegen und Radonjics Stil gewöhnen. Der erfahrene Petteri Koponen, 31, könnte die Spielmacherposition ebenfalls ausfüllen. Der Finne ist aber in anderer Funktion deutlich wertvoller für die Münchner.

Das zeigte der Distanzschütze in Frankfurt einmal mehr, wo ihm 17 Punkte und dabei fünf Treffer bei fünf Dreierversuchen gelangen. Am Donnerstag (20.30 Uhr/MagentaSport) beim Euroleague-Champion ZSKA Moskau wird die Lösung von Bayerns Aufbauproblem wieder Lo heißen. Chefcoach Dejan Radonjic plant den 26-Jährigen für die Partie jedenfalls wieder fest ein.

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