Sportler aus der Region
Europameister Tom Schmidberger: Tischtennis, Tigers und die Bayern
18. November 2013, 10:00 Uhr aktualisiert am 18. November 2013, 10:00 Uhr
Es war ein überwältigendes Gefühl für Tom Schmidberger, als er am 30. September diesen Jahres in Lignano, Italien, seinen bislang größten Triumph feierte. Europameister wurde der 22-jährige Viechtacher, bezwang im Finale seinen schwedischen Kontrahenten knapp in fünf Sätzen. "Das war natürlich super. Wenn man erfolgreich ist, dann ist es immer schön", sagt Schmidberger mit einigen Wochen Abstand. Sehr nervös sei er am Anfang des Turniers gewesen, muss er zugeben, aber "ich war ja gut vorbereitet".
Die Nummer Eins der Welt ist er aktuell. "Das hört sich natürlich super an und ist ein ganz besonderes Gefühl", zeigt sich Schmidberger glücklich über seinen aktuellen Status. Doch der junge Sportler ist noch lange nicht am Ende und hat noch einige Ziele vor Augen: "Bei Großveranstaltungen fehlen mir schon noch ein paar Titel und da werde ich zunächst alles dafür tun, dass ich die noch holen kann." Außerdem sei es immer schwerer, den aktuellen Stand zu halten, als dorthin zu kommen.
Über Schule zum Tischtennis gekommen
Denn bislang ging es für Schmidberger, der seit einem Unfall im Alter von vier Jahren querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, immer steil bergauf. Zum Tischtennis gekommen ist Schmidberger über die Schule. Dort war in der Aula immer eine Platte aufgebaut, wo er erste Erfahrungen sammelte und schnell den Spaß an der Sportart fand.
Folglich waren natürlich Förderer nötig, denen Schmidberger bis heute dankbar ist. Zunächst sind da seine Eltern zu nennen, die ihn jahrelang zum Training fuhren und ihn immer unterstützten. "Ab einem gewissen Niveau ist dann auch eine finanzielle Geschichte", erklärt Schmidberger. Unterstützt haben ihn hierbei vor allem sein Ausrüster Adidas, die deutsche Sporthilfe und AVP, die ihm sein Auto sponsern.
Großer Tigers- und Bayernfan
Doch nicht nur Tischtennis hat es dem sportverrückten Viechtacher angetan. Denn Schmidberger ist sowohl großer Fan des FC Bayern als auch der Straubing Tigers. Seine Leidenschaft für den Eishockey-Sport entdeckte der 22-Jährige, als ihm seine Eltern 2005 Eintrittskarten für die Tigers schenkten. "Die Sportart hat mich direkt begeistert und gepackt. Ich bin dann immer öfter und regelmäßig zu den Spielen gegangen. Ich würde sogar behaupten: Eishockey mag ich fast so gern wie Tischtennis."
Und doch ist es das Tischtennis, in dem Schmidberger seine großen Erfolge zu verbuchen hat. Und er wird auch weiter an seiner Karriere feilen und hart für seine Erfolge arbeiten. Ganz nach seinem persönlichem Motto: "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen..."
Übrigens: Seit Montag läuft auch die letzte Runde zur Wahl als "Behinderten Sportler des Jahres". Wer Tom Schmidberger dabei unterstützen will, kann dies unter diesem Link machen.