Steinacher Gewichtheber
EM-Silber für Simon Brandhuber
30. Mai 2022, 16:24 Uhr aktualisiert am 30. Mai 2022, 20:45 Uhr
Nach der Olympia-Enttäuschung im Vorjahr, als Simon Brandhuber mit seinen Leistungen in Tokio alles andere als zufrieden war, hatte sich der Gewichtheber aus Steinach geschworen: "Fertig bin ich noch lange nicht." Sein großes Fernziel sei nun Olympia 2024 in Paris. Er sei "höchstmotiviert, mich in Paris anders zu präsentieren", sagte der 30-Jährige.
Und er scheint auf einem guten Weg dorthin zu sein. Bei den Europameisterschaften in Tirana (Albanien) sicherte sich Brandhuber am Sonntagabend mit 286 Kilogramm die Silbermedaille im olympischen Zweikampf, das waren stolze 18 Kilogramm mehr als in Tokio und 14 Kilo mehr als bei den Europameisterschaften 2021 in Moskau, als Brandhuber Zehnter wurde. Zudem gewann das Kraftbündel, das seit 2020 für den AV 03 Speyer startet und mit dem Team zweimal deutscher Meister wurde, Silber im Reißen (134 Kilogramm) und Bronze im Stoßen (152). In seiner neuen Gewichtsklasse, dem Bantamgewicht (bis 61 Kilogramm Körpergewicht) findet sich Brandhuber offenbar nun besser zurecht. Denn mit der Umstellung im Jahr 2020, als er vom Leichtgewicht (bis 67 Kilogramm) in die niedrigere Gewichtsklasse gewechselt war, hatte er doch ein paar Probleme. Zudem hatte er im Olympia-Jahr auch mit Knie- und Rückenbeschwerden zu kämpfen gehabt.
Den erfolgreichen Einstand der Deutschen komplettierte Jon Luke Mau mit dem Gewinn von EM-Silber im Stoßen (156 kg). Mau, der für den TSV Blau-Weiß Schwedt startet, wurde im olympischen Zweikampf mit 277 Kilo Fünfter. Den Zweikampftitel sicherte sich der Bulgare Iwan Dimow (286 kg),.
Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) ist mit sechs Männern und zwei Frauen in Tirana vertreten. An den Titelkämpfen nehmen 289 Männer und Frauen aus 39 Ländern teil. Titel werden in jeweils zehn Gewichtsklassen vergeben.