Total verschreckt

Dieser Mann bereitet den Basketballern des FC Bayern Sorge


Auch für ihn eine zu hohe Hürde: Bayerns Greg Monroe (l.) im Duell mit Istanbuls Tibor Pleiß.

Auch für ihn eine zu hohe Hürde: Bayerns Greg Monroe (l.) im Duell mit Istanbuls Tibor Pleiß.

Von Bernhard Lackner

Bayerns Basketballer treten am Donnerstagabend bei Maccabi Tel Aviv an - und treffen dort erneut auf einen Angstgegner: Scottie Wilbekin.

München/Tel Aviv - Seit Freitagabend haben die Basketballer des FC Bayern einen neuen personifizierten Angstgegner: Shane Larkin. Der US-Amerikaner sorgte fast im Alleingang für die 75:104-Niederlage, die Bayern in der Euroleague bei Vorjahresfinalist Andadolu Efes Istanbul kassierte. Der 27-Jährige zeigte eindrucksvoll, warum er mit durchschnittlich 22 Punkten pro Spiel der aktuelle Topscorer der europäischen Königsklasse ist und erzielte 49 Punkte.

Auch mit ein paar Tagen Abstand war Danilo Barthel von dieser Performance noch immer beeindruckt. "Er hat extrem schwere Würfe getroffen, zehn von 13 Dreiern verwandelt. So etwas habe ich in Europa noch nicht gesehen", sagte der FCBB-Kapitän. Efes sei "aktuell wahrscheinlich zusammen mit Barcelona die stärkste Mannschaft in Europa - dann noch auf ihrem Heimcourt und mit einem überragenden Shane Larkin. Da ist es schwer." Die Hürde beim Tabellenführer um Tibor Pleiß war für die Bayern jedenfalls deutlich zu hoch. Allerdings kassierten die Münchner damit im fünften Auswärtsspiel auch die fünfte Niederlage.

Maccabi Tel Aviv ist zuhause eine Macht

"Wir nehmen uns das jedes Mal vor und müssen schnellstmöglich ein Mittel finden, dass wir auch endlich mal ein Auswärtsspiel gewinnen", sagte Barthel vor dem nächsten Versuch, den er und sein Team am Donnerstagabend (20.05/Magenta Sport) bei Maccabi Tel Aviv unternehmen. Eine einfache Aufgabe wird auch das sicher nicht. Der israelische Champion ist zuhause schließlich noch ungeschlagen und steht mit sieben Siegen und vier Niederlagen auf Rang vier der Tabelle. Die Bayern rangieren mit der genau umgekehrten Bilanz momentan auf Platz 16.

Und wie die Launen des Spielplans es manchmal eben so wollen, trifft der FCBB, der gerade noch dabei ist, sein Shane-Larkin-Trauma zu verarbeiten, bei Maccabi gleich auf den nächsten altbekannten Bayern-Schreck. Der Topscorer des Teams und aktuell sechstbester der Euroleague (16,4 Punkte pro Spiel) ist nämlich ein gewisser Scottie Wilbekin. Der 26 Jahre alte US-Amerikaner hinterließ im Frühjahr 2018 im Halbfinale des Eurocups mal mit 41 Punkten seine Visitenkarte im Audi Dome und führte sein Team später zum Titel. Beim Euroleague-Wiedersehen in München beließ er es im März bei Maccabis 77:70-Sieg dann bei 19 Zählern.

FC Bayern: Der Djedovic-Ausfall schmerzt

"Da müssen wir auf jeden Fall einen besseren Job machen als gegen Shane Larkin", sagte Barthel vor dem erneuten Duell mit Wilbekin. "Wir wollen die stärksten Spieler der Mannschaft immer stoppen. Wie genau, das werden wir sehen." Allerdings habe Maccabi ähnlich wie zuletzt Efes "einen sehr vielseitigen Kader, aus dem noch mehr Spieler herausstechen können".

Erschwerend kommt für die Bayern hinzu, dass sie weiterhin auf ihren besten Verteidiger verzichten müssen. Nihad Djedovic klagt nach wie vor über Knieprobleme. Er trat die Auswärtsreise gar nicht erst mit an und kann frühestens nächste Woche wieder eingesetzt werden. Die Bayern gehen als klarer Außenseiter in das Duell mit Maccabi. Barthel sagte aber kämpferisch: "Wir müssen die Energie, die wir zuhause im Audi Dome vor unseren Fans entwickeln, endlich auch mal auswärts über 40 Minuten bringen." Und vor allem einen alten Bayern-Schreck stoppen.