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Das Hoffen auf schlechte Sicht beim EHC gegen Bremerhaven
16. März 2023, 18:53 Uhr aktualisiert am 16. März 2023, 18:53 Uhr
Der zur Zeit wieder erfolgsverwöhnte Herr Nagelsmann nahm zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lena auf der Tribüne des Olympia-Eisstadions Platz.
Doch das berühmte Bayern-Dusel hatte der Trainer des Fußball-Rekordmeisters, der nicht nur seit Kindertagen ein großer Eishockey-Fan ist, sondern auch selber leidlich spielt, offensichtlich nicht mitgebracht.
Insgesamt 51 Mal (nur einmal zogen die Münchner in dieser Spielzeit noch öfter ab, 58 Mal gegen Wolfsburg) schoss der EHC, der die Hauptrunde dieser DEL-Saison dominiert und gewonnen hatte, in diesem ersten Spiel des Playoff-Viertelfinales auf den Kasten der Fischtown Pinguins Bremerhaven.
Die mehr als magere Münchner Ausbeute vor 4830 Zuschauern (plus Nagelsmann samt Anhang): ein Tor. Nur Austin Ortega konnte Goalie Maximilian Franzreb, der für die Münchner zum fast unüberwindbaren Hindernis wurde, den Puck ins Netz legen.
Die Gäste machten es besser, waren viel effektiver: Sie schossen nur 19 Mal auf das Tor von Nationaltorhüter Mathias Niederberger, trafen dafür aber drei Mal - 1:3 hieß es also am Ende. Damit ist die Heimsiegserie des Teams von Trainer Don Jackson (acht Spiele in Folge gewonnen) gerissen, der klare Underdog aus dem hohen Norden führt in der Serie mit 1:0.
"Franzreb hatte bei viel zu vielen unserer Schüsse freie Sicht. Wir müssen präsenter vor dem Tor sein und dafür sorgen, dass er nicht so viele Schüsse sieht", analysierte Jackson den Münchner Fehlstart: "Ansonsten haben wir viel richtig gemacht: Wir waren heiß auf den Puck, haben Spieler von ihnen gut aus der Partie genommen - das müssen wir beibehalten."
Und Red-Bull-Kapitän Patrick Hager, der noch vor dem Spiel mutig den vierten Meistertitel (nach 2016, 2017, 2018) der EHC-Geschichte ausgegeben hatte, meinte: "Es war nicht das Ergebnis, das wir uns vorgestellt hatten. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Wir werden uns davon allerdings nicht verrückt machen lassen und trotzdem genau auf die Sachen schauen, die nicht so funktioniert haben."
Diese Sachen sollten bis zum zweiten Kräftemessen am Freitag (19.30 Uhr) in Bremerhaven besser repariert werden, damit der EHC, der große Favorit, in der Best-of-seven-Serie nicht gleich mit dem Rücken zur Eiswand steht...