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Bayern-Basketballer: Ein Alptraum namens Brown

Die Bayern sind nah dran am Sieg in Tel Aviv - bis ein Europameister für die Israelis aufdreht.


Nicht schon wieder der: Wie bei der EM gegen Deutschland setzt Brown (am Ball) auch gegen die Bayern die Treffer.

Nicht schon wieder der: Wie bei der EM gegen Deutschland setzt Brown (am Ball) auch gegen die Bayern die Treffer.

Von wim

München - Erst sorgte er im spanischen Nationaltrikot mit 29 Punkten für das Halbfinal-Aus Deutschlands bei der Basketball-EM. Dann schenkte er den Bayern im Euroleague-Hinspiel satte 36 Punkte ein - gegen keinen Klub traf er besser. Und am späten Donnerstagabend drehte er gegen die Bayern erneut auf.

Lorenzo Brown, das ist der Name des Unaufhaltsamen, hat sich für Nationalspieler Nick Weiler-Babb & Co. als Alptraum etabliert. 27 Punkte waren es diesmal, der Großteil gegen Ende. Brown war der Hauptgrund für Bayerns 82:90-Pleite bei Maccabi Tel Aviv.

Dabei waren die Bayern, gepusht durch den DBB-Pokalsieg, bei den heimstarken Israelis lange gut im Spiel. Dank bekannt harter Defensive, anhaltender Reboundstärke und zwei Dreiern hintereinander drehten sie die Partie von 18:21 auf 24:21. "Wir haben 32 Minuten exzellent gespielt", resümierte FCBB-Coach Andrea Trinchieri später auf der Pressekonferenz nach seinem 200. Spiel in Europas Königsklasse. "Das letzte Viertel mit einem 29:15 kostete uns dann das Spiel. "

Der Italiener zeigte sich dennoch stolz auf sein Team, dem neben dem langzeitverletzten Augustine Rubit erneut Leitwolf Vladimir Lucic ausfiel. Trinchieri verwies, dass Cassius Winston, Freddie Gillespie, Isaac Bonga und Niklas Wimberg erstmals in der Euroleague spielen und meinte: "Sehr wenige Teams verpflichten Rookies, denn in der Euroleague ist der mentale und physische Druck in jedem Spiel so groß." Ein kleines Understatement, denn Bonga, Gillespie und Winston waren mit NBA- und G-League-Einsätzen schon sehr hohes Niveau gewohnt.

Der FCBB-Coach philosophierte: "Druck erzeugt Diamanten, aber er killt Menschen." Und manchmal, da killen Diamanten Träume. Brown, erst unauffällig, glänzte in der Drucksituation wieder mal auf. "Wir haben Lorenzo Brown im letzten Viertel nicht gestoppt", haderte Trinchieri, der auch einige Foul-Pfiffe in Frage stellte. 8:25 Minuten vor dem Ende ging Maccabi jedenfalls mit 68:67 in Front, die Bayern um den starken Corey Walden (19 Punkte) fanden darauf keine Antwort mehr.

Während die deutsche Nationalmannschaft nach Browns Gala im Halbfinale dann immerhin noch Bronze holte, bleibt in der Euroleague kein Trostpreis. Der Sprung unter die Top-Acht, die die Playoffs ausspielen, ist kaum mehr möglich. Die Partie in Tel Aviv war so etwas wie eine letzte Chance für den Start einer Aufholjagd.

Der Alptraum hat einen Namen: Lorenzo Brown.