In der Euroleague

Auf diesen Megastar treffen Bayerns Basketballer


Der Finals-MVP und der Präsident feiern die französische Meisterschaft mit Asvel Villeurbanne: DeMarcus Nelson (l.) und Tony Parker.

Der Finals-MVP und der Präsident feiern die französische Meisterschaft mit Asvel Villeurbanne: DeMarcus Nelson (l.) und Tony Parker.

Von André Wagner

Nach der Pokalblamage wollen Bayerns Basketballer in der Euroleague gegen Villeurbanne, wo Ex-NBA-Star Tony Parker Präsident ist, Wiedergutmachung. "Es würde mich nicht überraschen, wenn er mitkommt".

München - Die Pokalblamage und das überraschende Achtelfinal-Aus gegen Außenseiter Bonn (84:85) trieb die Basketballer des FC Bayern auch noch zwei Tage danach mächtig um. Daran änderte auch die kleine Denkpause, die Chefcoach Dejan Radonjic seinem Team mit dem trainingsfreien Dienstag gegeben hatte, nichts.

Nach Bonn ist vor Asvel Villeurbanne

"Bei mir ist es schon noch ein bisschen im Kopf, gerade wegen meiner unglücklichen Aktion am Ende, die mich doch auch noch beschäftigt", sagte Danilo Barthel nach der gestrigen Vormittagseinheit. In einer hektischen Schlussphase war der Kapitän des FCBB schließlich zur tragischen Figur geworden. Zuerst hatte er seinen Gegenspieler Martin Breunig beim Dreierversuch gefoult. "Am Ende ist mir der Ball dann durch die Hände geflutscht", erinnerte sich der 27-Jährige an seinen missglückten und letztlich entscheidenden Reboundversuch.

"Aber es geht jetzt Schlag auf Schlag weiter", weiß Barthel. Und zwar schon Donnerstag Abend (20.30 Uhr/Magenta Sport) in der Euroleague gegen Frankreichs Meister und Pokalsieger Asvel Villeurbanne.

"Das Pokalspiel war eine Lehrstunde für uns"

"Das Pokalspiel war eine Lehrstunde für uns", sagte DeMarcus Nelson, "ich bin mir sicher, dass wir diesen Ärger und diese Frustration heute Abend auf den Court bringen werden." Ausgerechnet Nelson setzt also auf eine Trotzreaktion gegen die Franzosen. Das ist vor allem deshalb interessant, weil Nelson, 33, nach drei Jahren bei Villeurbanne erst im Sommer nach München gewechselt ist.

Der Point Guard aus den USA freut sich "schon darauf", die ehemaligen Kollegen wieder zu sehen. "Aber für uns als Team ist der Sieg in diesem Spiel das Wichtigste. Meine persönlichen Gefühle und all das stehen da hintenan." Möglicherweise werden die Franzosen sogar einen prominenten Gast mit nach München bringen: Ex-NBA-Star Tony Parker leitet als Präsident und Inhaber die Geschicke des Klubs. Donnerstagabend im Audi Dome könnte es also heißen: Bonjour, Tony Parker!

Kommt Ex-NBA-Star Tony Parker nach München?

"Es würde mich nicht überraschen, aber ich bin nicht sicher, ob er hierherkommen wird. Seit seinem Karriere-Ende im Juni ist er jetzt noch näher dran am Team, ist richtig involviert", sagte Nelson und berichtete: "Parker war der Grund, warum ich dort war." Er habe dabei helfen wollen, "seine Visionen und Ziele zu verfolgen". In der vergangenen Saison waren das die französische Meisterschaft und "auf Euroleague-Level zu kommen. Und wir haben alle Ziele erreicht". Nelson wurde dabei sogar zum Finals-MVP gewählt.

Das Team machte zum Euroleaguestart auch ohne ihn da weiter, wo es vergangene Saison aufgehört hat. Das bekamen die beiden griechischen Topteams Olympiakos Piräus (82:63) und Panathinaikos Athen (79:78) bei den beiden Heimsiegen zu spüren. "Sie werden auch gegen uns mit großem physischen Einsatz spielen und kämpfen", sagte Nelson: "Dass sie sehr aggressiv und schnell sind, haben sie schon in den ersten beiden Euroleague-Spielen gezeigt." Unterschätzen werden die Bayern den Euroleague-Neuling sicher nicht.

Von bösen Überraschungen haben die Münchner schließlich vorerst genug.

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