Straubing Tigers
Tigers vor dem Turnier in Olten: "Fahren hin, um zu arbeiten"
21. August 2017, 16:50 Uhr aktualisiert am 21. August 2017, 16:50 Uhr
Vor dem Turnier ist nach dem Turnier bei den Straubing Tigers. Nach Platz drei beim Gäubodenvolksfestcup ist die Mannschaft am Montag nach Olten in die Schweiz aufgebrochen.
Am Freitagabend hat Bill Stewart, neuer Trainer der Straubing Tigers, das Straubinger Eisstadion nicht mit einem guten Gefühl verlassen. Seine neue Mannschaft hatte zuvor mit 1:4 gegen den ERC Ingolstadt verloren und blieb dabei vieles schuldig. "Das war so ein Spiel, nach dem du nach Hause gehst und frustriert bist. Ich war enttäuscht. Und ich bin mir sicher, auch die Fans und die Spieler waren enttäuscht", sagte Stewart am Sonntag. Ingolstadt habe seine Mannschaft dominiert. Und das ist genau das, was der neue Tigers-Coach nicht will.
Mit einem neuen Spielstil sollen die Tigers aktiver auftreten, selbst das Spiel übernehmen. "Wir wollen schnelles und geradliniges Eishockey spielen. Letztes Jahr haben wir ein bisschen abwartender gespielt, heuer wollen wir das agierende Team sein", beschrieb Stürmer Alexander Oblinger.
Stewart: "Da geht es um Charakter"
Das neue System hat am Sonntag zum ersten Sieg in der Vorbereitung geführt. Nach den beiden Niederlagen gegen Linz und dem 1:4 gegen Ingolstadt bezwangen die Tigers die Grizzlys Wolfsburg mit 5:3. Mit zwei guten Dritteln und einem nicht ganz so guten Mittelabschnitt wussten die Tigers unter dem Strich zu überzeugen. "Ich denke, wir haben phasenweise viele Sachen schon relativ gut gemacht. Trotzdem hat man gesehen, dass es für uns noch viel zu arbeiten gibt", so Oblinger. Stewart freute sich über die Comeback-Qualitäten seines Teams, das zwischenzeitlich mit 2:3 zurücklag: "Da geht es um Charakter. Wir haben uns zurückgekämpft. Und das ist das, was gute Teams machen. Die geben nicht auf, sondern bleiben fokussiert."
Durch den Sieg hat die Mannschaft gesehen, dass sie mit dem neuen System erfolgreich sein kann. "Ein Sieg ist immer wichtig. Wenn man drei Niederlagen in Folge hat, dann ärgert man sich - egal ob in der Vorbereitung oder während der regulären Saison. Deshalb war dieser Sieg gut für die Mannschaft", sagte Oblinger.
Der Angreifer war als zweifacher Torschütze einer der auffälligsten Tigers-Spieler und bekam nach der Partie auch lobende Worte von Stewart: "Alexander hat schöne Tore gemacht. Er arbeitet hart - nicht nur im Spiel, sondern auch während der Woche und abseits des Eises."
Auch Youngster Stefan Loibl machte mit einem Tor und einer Vorlage auf sich aufmerksam. "Stefan wird ein richtig guter Eishockey-Spieler. Er spielt im Powerplay und in Unterzahl und ist in wichtigen Situationen auf dem Eis. Denn es sind solche Leute, die sich im Verlauf des Jahres verbessern, die dich am Ende zu einem besseren Team machen", sagte Stewart.
"Spiel gut, spiel mehr"
Vier von fünf Treffern erzielten am Sonntag deutsche Spieler. Doch das ist für Stewart nur zweitrangig: "Ich schaue nicht auf die Nationalitäten der Spieler. Es ist ganz einfach: Spiel gut, spiel mehr."
Nach dem Turnier ist bei den Straubing Tigers vor dem Turnier. Bereits am Montag trat das Team die Reise in die Schweiz an, wo sie am EHCO-Cup in Olten teilnehmen wird. Am Dienstag geht es gegen Fribourg-Gottéron aus der ersten Schweizer Liga, am Mittwoch gegen den Ligakonkurrenten Düsseldorfer EG. Am Samstag stehen dann die Platzierungsspiele an. "Da wird unser Speed getestet, das ist gut", blickte Stewart voraus.
Die Mannschaft wird dann sechs Tage beisammen sein. "Es ist für eine Mannschaft immer gut, wenn man Zeit miteinander verbringt. Da freuen wir uns alle drauf und das wird sicher ein gutes Turnier mit guten Mannschaften", sagte Oblinger. Der klare Plan des Trainers: "Wir fahren da nicht hin, um Party zu machen. Wir fahren da hin, um zu arbeiten. Wir wollen besser werden." Denn noch entspricht das Spiel seiner Mannschaft nicht komplett den Vorstellungen des Trainers: "Wir müssen unser Spiel über 60 Minuten durchziehen, um erfolgreich zu sein. Es geht in die richtige Richtung, aber wir haben noch einen weiten Weg zu gehen."