Die Saison der Straubing Tigers ist auf der Zielgeraden. Das Ziel Playoffs konnte schon nach der halben Spielzeit abgeschrieben werden. Dennoch hat sich die Stimmung in den letzten Wochen zum Positiven gewendet - weil unter dem neuen Trainer Larry Mitchell die Leistungskurve steil nach oben zeigte. Mittlerweile sieht es so aus, als würden den Tigers zumindest der letzte Platz erspart bleiben.

Umso schwieriger gestaltet sich die Personalplanung für Manager Jason Dunham. Noch in der Zeit von Rob Wilson, als unter anderem zehn Spiele in Folge verloren wurden, hätte er sicherlich nur einen verschwindend kleinen Teil der auslaufenden Verträge verlängert. Einige Spieler hätte er am liebsten wohl noch während der Saison in die Wüste geschickt.

Spieler haben sich für neuen Vertrag empfohlen

Jetzt scheint sich zumindest bei einigen Personalien die Einschätzung verändert haben. Nicht zuletzt, weil Mitchell zu seinem Amtsantritt ein Casting ausgerufen hat und jeder Spieler eine neue Chance erhalten hat. Der ein oder andere hat diese auch genutzt. "Es gibt Spieler, die sich in den letzten Spielen angeboten haben", sagte der neue Coach Ende Januar und fügte an: "Wenn man unsere Torproduktion ansieht, muss man einige Spieler austauschen. Aber vielleicht nicht so viele, wie Jason am Anfang geglaubt hat"

Wichtig wird nun vor allem sein, dass man sich bei der Beurteilung von Spielern nicht von Emotionen leiten lässt - sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne. War zu Beginn der Saison, als gar nichts funktionierte und kaum ein Spieler an seine Leistungsgrenze stieß, nicht jeder Spieler zu schlecht für die DEL, so dürften trotz der jüngsten Erfolgserlebnisse gewisse Spieler keine Option mehr für die nächste Saison sein.

Yeo: "Würde gerne in Straubing bleiben."

Einer der Wackelkandidaten ist Dylan Yeo. Der offensivstarke Verteidiger kam vor der Saison neu zu den Tigers und ließ sein Können in einzelnen Situationen immer wieder aufblitzen. Jedoch ist der 28-Jährige auch immer wieder für einen Bock gut und hat so schon einige Gegentore durch Leichtsinn eingeleitet. 22 Punkte (7 Tore, 15 Vorlagen) sind dagegen eine gute Statistik. Damit ist er mit weitem Abstand der gefährlichste Verteidiger und in der Scorerliste auf Platz drei. Andererseits zeigt seine plus/minus-Statistik von -11 deutliche Schwächen in der Defensive auf.

"Ich will definitiv in Europa bleiben, wenn nicht hier, dann bei einem anderen Team", sagt Yeo nun im Interview mit der "Eishockey NEWS" und fügt an: "Aber ich würde auch gerne in Straubing bleiben." Gespräche zwischen seinem Agenten und Tigers-Manager Jason Dunham laufen derzeit. Und der Verteidiger ist überzeugt, dass er der Mannschaft in der nächsten Saison noch mehr helfen könnte: "Ich bin mir sicher, dass ich kommende Saison als noch besserer Spieler zurückkommen werde, denn im ersten Jahr musste ich viele neue Dinge lernen. Diese Erfahrung habe ich nun bereits." Ob die Tigers darauf bauen, oder sich doch anderweitig umsehen, bleibt abzuwarten.