Trainingsauftakt
SSV Jahn: Voller Elan zurück auf dem Platz
2. August 2020, 20:05 Uhr aktualisiert am 2. August 2020, 20:05 Uhr
Der SSV Jahn Regensburg trainiert wieder. Nach fünf Wochen Pause war die Vorfreude auf den Start in die Vorbereitung groß.
Benedikt Gimber ist beim SSV Jahn Regensburg der Spieler, der eigentlich immer mit die beste Laune versprüht, meistens ein Grinsen im Gesicht hat. Das war auch am Sonntagvormittag so, als die Jahnelf die Vorbereitung auf die neue Saison aufgenommen hat. "Heute", sagte Gimber nach der Auftakteinheit, "ist jeder mit einem breiten Grinsen in die Kabine gekommen. Jeder sprüht vor Tatendrang, will sich zeigen und beweisen."
Genau fünf Wochen lag der letzte Spieltag der abgelaufenen Saison zurück. Die Zeit konnten die Jahn-Profis gut nutzen um abzuschalten. Gimber war zum Beispiel im Urlaub mit seiner Freundin in Kroatien und mit seinem besten Freund in München. Die ersten beiden Wochen hatten die Jahn-Kicker komplett frei, erst danach gab es einen Laufplan. "Man hat gemerkt, dass wir die Pause auch wirklich gebraucht haben", so Gimber. Denn auch während der Corona-Unterbrechung habe man mental nie wirklich abschalten können. Auch Jahn-Coach Mersad Selimbegovic sagte: "Die Pause hat jedem richtig gut getan, jeder war wieder mit vollem Willen und Elan da."
Alle Jahn-Profis außer Alexander Nandzik, der vor einem Wechsel steht, standen am Sonntag auf dem Platz, auch die beiden zuletzt verliehenen Albion Vrenezi und Kevin Hoffmann. Zudem alle vier Neuzugänge, sogar Jan Elvedi, der nach seinem Wechsel aus der Schweiz nur wenig Zeit für Urlaub hatte. "Wir hätten ihm einen etwas längeren Urlaub eingeräumt, aber er wollte direkt mit der neuen Mannschaft auf dem Platz stehen", sagte Geschäftsführer Christian Keller.
Torwarttrainer Zeiß kommt aus Leipzig
Ebenfalls neu war ein Mitglied des Trainerteams. Mit dem Trainingsauftakt wurde Ronny Zeiß als neuer Torwarttrainer vorgestellt. Er war zuletzt für die U17 von RB Leipzig tätig. "Mit Ronny Zeiß gewinnen wir einen in der deutschen Torwarttrainerszene hoch angesehenen Fachmann für unser Trainerteam hinzu", sagte Christian Keller. Er soll zum einen für die Profimannschaft tätig sein, aber auch die Ausbildung der Nachwuchstorhüter koordinieren.
Für die Neuen soll es wie in den Vorjahren auch dieses Mal wieder leicht sein, sich zu integrieren. "Die Neuen sind offen, gute Jungs, da gibt es keine Berührungsängste, sie sind direkt mitten drin im Geschehen", berichtete Gimber. Man habe ohnehin "eine Mannschaft, in der es relativ leicht ist Anschluss zu finden, weil wir alle offene Jungs sind." Das bestätigte der neue Linksverteidiger Jan-Niklas Beste, der für zwei Jahre von Werder Bremen ausgeliehen wurde: "Ich kenne Tom Baack bereits, er hat mir viel geholfen. Aber auch sonst wurde ich super aufgenommen vom Team."
Auf dem Platz stand dann zuallererst noch der Spaß im Vordergrund. Rund eineinhalb Stunden dauerte die erste Einheit. "Das Training war zum reinkommen, viel Spaß dabei, am Ende noch Elf gegen Elf, das macht man als Fußballer ohnehin am liebsten", so Gimber. Beste ergänzte: "Es ging zunächst darum, wieder ein Gefühl für den Ball zu bekommen, für die Räume, die Schnelligkeit, die Passschärfe." Für ihn ist die 2. Bundesliga Neuland, ebenso der Jahn-Spielstil: "Das ist nochmal komplett was anderes als ich bisher kannte. Es ist sehr intensiv gegen den Ball. Wenn du den Ball hast, hast du kaum Ruhe, weil dir direkt jemand auf dem Fuß steht."
Der "Club", die "Löwen" und Co.: Attraktives Testprogramm
Sechs Wochen Vorbereitung hat Beste nun Zeit, um sich an die spezielle Jahn-Spielweise zu gewöhnen. In der dritten Vorbereitungswoche steht dabei ein Trainingslager in Bad Gögging an. Zudem gibt es von Beginn an hochkarätige Testspiele, da nur gegen Teams gespielt werden darf, die wie der Jahn Corona-Tests gemacht hat. Es geht unter anderem gegen den 1. FC Nürnberg (11.8.), 1860 München (22.8.) und die SpVgg Greuther Fürth (1.9.).
Schon vor dem Trainingsauftakt wurden die Jahnprofis zweimal auf das Coronavirus getestet, im Verlauf der Vorbereitung soll ein wöchentlicher Test folgen. Die Vorgaben für die Profis sind nicht mehr so streng wie in der Schlussphase der letzten Saison, dennoch mahnt Christian Keller zur Vorsicht: "Es gibt keine Quasi-Quarantäne mehr und die Spieler dürfen jetzt auch mal wieder in einen Biergarten oder ein Restaurant. Aber wir haben die Spieler sensibilisiert, dass weiter gilt: Wenn sich ein Spieler infiziert, und das kann jedem passieren, kann es sein, dass alle für zwei Wochen alleine trainieren, weil sie in Quarantäne müssen."
Entsprechend gelte, dass sich alle vernünftig und seriös an die geltenden Schutzmaßnahmen halten. "Ich habe den Spielern am Morgen gesagt, dass ich nicht möchte, dass mir zugetragen wird oder ich selbst sehe, dass sie sich von Donnerstag- bis Samstagabend am Bismarckplatz suhlen", sagte Keller. "Das mag schön sein, aber das geht aktuell für den Arbeitnehmer Profifußballer nicht."