Neu beim SSV Jahn

Sebastian Stolze: "Ich bin ein Siegertyp"


Sebastian Stolz geht in der kommenden Saison für den SSV Jahn auf Torejagd.

Sebastian Stolz geht in der kommenden Saison für den SSV Jahn auf Torejagd.

Vor einem Jahr scheiterte Sebastian Stolze mit dem VfL Wolfsburg II gegen Jahn Regensburg in der Relegation zur 3. Liga. In der neuen Saison läuft er selbst für den Jahn auf - in Liga zwei.

Die Erinnerungen von Sebastian Stolze an den 29. Mai 2016 dürften nicht allzu positiv ausfallen. Mit 0:2 verlor der Offensivspieler in der Reglegation zur 3. Liga mit dem VfL Wolfsburg II bei Jahn Regensburg. Das reichte nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel nicht für den Aufstieg und Stolze musste mitansehen, wie über 14.000 Zuschauer in der Continental Arena jubelten. Nun, ein Jahr später, hat diese Niederlage für den 22-Jährigen doch etwas Gutes. Denn Stolze wechselte auf Leihbasis aus Wolfsburg zum Jahn und will mit diesem nun in der kommenden Saison in der 2. Liga angreifen.

Die Stimmung, die beim Relegationsspiel herrschte, ist Stolze in Erinnerung geblieben. "Als wir zum Aufwärmen auf den Platz gekommen sind, war es schon richtig laut. Ich will nicht sagen, dass uns das eingeschüchtert hat. Aber so wie es den Jahn nach vorne gepeitscht hat, hat es uns doch auch ein bisschen beeinflusst", blickt er zurück. Nun hofft er, in der neuen Saison regelmäßig vor einer ähnlichen Kulisse spielen zu dürfen - dieses Mal mit den Fans als Unterstützung im Rücken.

Warum er sich für den Jahn entschieden hat, begründet Stolze so: "Es waren sehr angenehme Gespräche mit den Verantwortlichen. Mir wurde das Stadion, das Trainingsgelände und die Stadt gezeigt. Der Jahn hat sich am meisten um mich bemüht, deshalb fiel mir diese Entscheidung auch nicht schwer." Sein Wechsel stand schon vor den Relegationsspielen des Jahn gegen 1860 München fest und Stolze wäre auch in der 3. Liga nach Regensburg gekommen. Entsprechend habe er in der Relegation "umso mehr mitgefiebert."

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Dreieinhalb Jahre spielte Stoze zuletzt für den VfL Wolfsburg, kam dort zunächst für die A-Jugend und später für die zweite Mannschaft zum Einsatz. "Nach drei Jahren in der Regionalliga ist es nun an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen", erklärt Stolze seine Beweggründe für den Wechsel. Als er beim Jahn unterschrieb, ging auch er noch davon aus, dass Heiko Herrlich in der neuen Saison Trainer sein würde. Doch für Stolze ist der Trainerwechsel kein Problem. "Der bisherige Eindruck von Achim Beierlorzer ist absolut positiv", sagt er und ohnehin sei für ihn klar: "Ich muss mich selbst zeigen und beweisen und bin für meine Leistung selbst verantwortlich."

Mit seinen Leistungen will Stolze dazu beitragen, dass das große Ziel Klassenerhalt geschafft wird. "Ich bin ein Siegertyp und will gewinnen", macht er deutlich. Sein erster Eindruck vom neuen Team ist sehr gut: "Mir wurde im Vorhinein schon erzählt, dass hier ein sehr spezieller Teamgeist herrscht. Das hat sich absolut bestätigt. Das Klima in der Mannschaft ist absolut positiv."

Seinen Weg in den Profifußball begann der in Leinefelde (Thüringen) geborene Stolze daheim auf dem Dorf. Mit seinem drei Jahre älteren Bruder ging es auf den Fußballplatz zum Kicken mit den Freunden. Mit elf Jahren wechselte er dann zu Rot-Weiß Erfurt. Anfangs übernahmen die Eltern noch den Fahrdienst zum Training, die Strecke betrug 80 Kilometer. Im Alter von 13 Jahren zog Stolze dann ins Internat von Rot-Weiß. So konnte er Schule und Sport besser miteinander verbinden. Stolze ging auf das Pierre-de-Coubertin-Gymnasium, wo er auch sein Abitur machte.

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Nebenher ging es auch im Fußball steil nach oben. Als er noch für die A-Jugend spielberechtigt war, absolvierte Stolze in der Hinrunde der Saison 2013/14 bereits 13 Spiele für die Profimannschaft in der 3. Liga. Mit 18 Jahren debütierte er, wurde im Auswärtsspiel bei Preußen Münster eingewechselt und erzielte gleich ein Tor. "Das war ein super Gefühl für mich, ein absolutes Highlight", sagt Stolze im Rückblick.

Doch nach der Hinserie machte der Rechtsaußen zunächst einen vermeintlichen Schritt zurück. Er wechselte nach Wolfsburg. Dort spielte er mit der A-Jugend um die Deutsche Meisterschaft und ab der zweiten Saison für die U23 in der Regionalliga Nord. 22 Tore machte er in 79 Spielen für die kleinen "Wölfe". Wolfsburg sei "ein ambitionierter Verein, der sich sehr um mich bemüht hat", erklärt Stolze rückblickend. Die Entscheidung zum Wechsel sei ihm damals zwar schon schwergefallen, "aber ich habe dort für mich gute Entwicklungschancen gesehen", begründet er den Schritt.

Nun hat sich Stolze, der für die deutsche U19-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2014 im Einsatz war und auch für die U20 spielte, für den nächsten Vereinswechsel entschieden. In Regensburg hofft er auf Spielpraxis auf hohem Niveau und macht nebenbei ein Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre. Und wenn der Jahn nächste Saison gewinnt, dann dürfte die Freude Stolzes deutlich größer ausfallen als noch im Mai 2016.

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