Regionalfußball

Jahnelf vor Chemnitz: Zuschauerrekord wackelt erneut


Die beiden Doppel-Torschützen vom Erfurt-Spiel unter sich: Marco Grüttner (links) und Jann George.

Die beiden Doppel-Torschützen vom Erfurt-Spiel unter sich: Marco Grüttner (links) und Jann George.

Der SSV Jahn Regensburg gewinnt in Erfurt mit 4:1. Damit ist die Herrlich-Elf zwei Spieltage vor Schluss punktgleich mit dem FC Magdeburg auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz.

Nach dem 4:1-Sieg am Freitagabend in Erfurt gab Trainer Heiko Herrlich den Spielern des SSV Jahn Regensburg zweieinhalb Tage frei. Samstag wurde individuell ausgelaufen und erst am Montagnachmittag stand die erste Einheit der neuen Woche an. "Die freien Tage haben sich die Spieler auch verdient", sagt Herrlich. "Es ist wichtig, dass sie auch im Kopf regenerieren und im Training wieder hungrig sind." Plan aufgegangen, denn Herrlich sah am Montag eine motivierte Mannschaft, als eine intensivere Einheit anstand. Nur Erik Thommy wurde aufgrund von Leistenbeschwerden geschont.

Die Vorbereitung auf kommenden Samstag läuft somit. Dann gastiert der Chemnitzer FC in der Continental Arena. Die Sachsen liegen derzeit auf Rang zehn in der 3. Liga und damit deutlich hinter den eigenen Erwartungen. "Ich habe Chemnitz vor der Saison schon zum engeren Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt", sagt Herrlich.

Doch manchmal spielt der Fußball eben nicht wie geplant. So ist es ja auch beim Jahn, allerdings im positiven Fall. Der Aufsteiger belegt zwei Spieltage vor Schluss den vierten Rang, punktgleich mit dem 1. FC Magdeburg auf Platz drei, der am Ende zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigen würde. Das Wort Aufstieg nimmt freilich auch am Anfang dieser Woche vom Jahn niemand in den Mund. "Wir haben nur Chemnitz vor Augen, das wird ein hartes Stück Arbeit", sagt Stürmer Jann George. Und sein Trainer ergänzt: "Unser voller Fokus liegt darauf, uns bestmöglich auf Chemnitz vorzubereiten."

"Ordentliche Leistung" reicht

Ein Ausgang wie in Erfurt wäre Herrlich natürlich zufrieden. Wenngleich er über die Leistung sagt: "Das war nicht überragend, nicht sehr gut und auch nicht gut. Aber ordentlich." Trotzdem hat es am Ende leicht zu drei Punkte gegen eine schwache Erfurter Mannschaft gereicht. "Wir haben sicherlich schon bessere Leistungen gezeigt in dieser Saison. Aber wir waren konsequent und haben gut auf die bittere Niederlage gegen Kiel reagiert", blickte Jann George zurück.

George war in Erfurt gleich doppelt erfolgreich. Es waren seine ersten Tore seit dem Hinrunden-Abschluss am 17. Dezember. "Das war schon eine lange Durststrecke", sagt er selbst. Entsprechend froh war er über die Treffer, wenngleich er betont: "Am Ende ist es egal, wer bei uns die Tore macht, Hauptsache wir gewinnen." Es sei eine Stärke der Mannschaft, dass eben andere Spieler treffen, wenn mit Marco Grüttner und ihm die beiden besten Jahn-Torschützen eine zeitlang ohne Treffer blieben. Auch Grüttner hat sich nach längerer torloser Zeit am Freitag doppelt belohnt. "Die Tore hat er sich absolut verdient", sagt George. "Er ist ein Kämpfer und hat auch in den letzten Wochen immer hundertprozentigen Einsatz gezeigt."

Vor dem Heimspiel gegen Chemnitz wackelt der Jahn-Zuschauerrekord in der 3. Liga (aktuell: 11.089) erneut bedenklich, schon zweimal wurde er in dieser Spielzeit überboten. Schon am Freitagabend waren über 7.000 Tickets weg, am Mittwochvormittag waren es bereits über 8.500. Volle Hütte 3.0 quasi.

Zweimal hatte der Jahn in dieser Saison bereits über 10.000 Zuschauer in der Arena, beide Partien gegen Osnabrück beziehungsweise Kiel gingen verloren. Auswärts gelangen dagegen vor großen Kulissen in Chemnitz, Duisburg oder Magdeburg Siege. "Vor großen Kulissen haben wir in dieser Saison immer gute Spiele gemacht, auch wenn es zu Hause nicht für Siege gereicht hat", sagt George. Und Heiko Herrlich zeigt sich optimistisch: "Wir werden bereit sein für das Spiel und wollen die Zuschauer zu Hause für ihr Kommen belohnen."