Landesliga Mitte

Bad Kötzting zeigt Cham im Landkreisderby deutlich die Grenzen auf


Das Landkreisderby zwischen dem 1. FC Bad Kötzting (rote Trikots) und dem ASV Cham war eine eindeutige Angelegenheit.

Das Landkreisderby zwischen dem 1. FC Bad Kötzting (rote Trikots) und dem ASV Cham war eine eindeutige Angelegenheit.

Jubel in Bad Kötzting, Enttäuschung in Cham. Das Landkreisderby in der Landesliga Mitte endete vor 1.250 Zuschauern mit 3:0 deutlicher, als es vor der Partie viele vermutet hatten. Am Ende war Cham mit dem Ergebnis sogar noch gut bedient.

Auch nach acht Jahren als Trainer könne man sich noch gewaltig irren, musste Uwe Mißlinger, Trainer des ASV Cham, am Samstagnachmittag zugeben. Nach dem torlosen Remis gegen den SC Ettmannsdorf in der Vorwoche hatte der Übungsleiter noch gesagt, er sei sich sicher, dass das Landkreisderby gegen den 1. FC Bad Kötzting dieses Mal keine klare Angelegenheit werde. Denkste! Mit 0:3 (0:2) unterlag der ASV im Stadion am Roten Steg. "Und wir müssen eigentlich sogar froh sein, nur 0:3 verloren zu haben. So ehrlich muss man sein", fand Mißlinger nach den 90 Minuten deutliche Worte. "Sogar unsere U19 wäre wahrscheinlich mutiger aufgetreten."

Dabei machten die Chamer in den Anfangsminuten der Partie sogar den etwas besseren Eindruck, pressten früh und holten einige Freistöße in Strafraumnähe heraus. Die erste gute Möglichkeit hatte aber Bad Kötzting durch Michael Eyerer, der aus der Distanz nur knapp verfehlte (10.). Kurz darauf lag der Ball dann aber im Tor der Gäste. Martin Wimber lenkte einen Eckball von Jakub Süsser zum 1:0 über die Linie. "Damit war es bei meiner Mannschaft vorbei", sagte Mißlilnger und meinte damit den fehlenden Mut in der restlichen Spielzeit. Kurz vor der Pause erhöhte Neuzugang Michal Hanich mit seinem ersten Treffer im dritten Einsatz für den FCK auf 2:0. Michael Eyerer steckte schön durch, Hanich stand alleine vor ASV-Keeper Andreas Lengsfeld und verwandelte sicher.

Wenn es für Kötztings Trainer Peter Gallmaier überhaupt einen Grund gab, Kritk zu üben, dann war das die Chancenverwertung seines Teams. "Wir müssen gleich nach der Pause schon das dritte Tor machen, nach 50 Minuten muss das Spiel eingetütet sein", sagte er. An der Offensive müsse man noch ein bisschen arbeiten. Wobei ihm der erste Treffer von Hanich Mut macht: "Da hat er gezeigt, dass er auch ein Torjäger werden kann." Als "Schlüssel zum Erfolg" in den letzten Wochen bezeichnete Gallmaier die Defensivarbeit seines Teams. In den vergangenen sechs Spielen kassierte der FCK lediglich einen Gegentreffer. Und den, so Gallmaier, "werden wir so auch nicht noch einmal bekommen."

Johannes Aschenbrenner, Thomas Fredl und Kapitän Florian Frisch "gewinnen viele Zweikämpfe und lassen so gar nicht viel in Richtung Tor zu", erklärt Gallmaier. In der Innenverteidigung würden Daniel Christoph und Jakub Süsser "sehr gut und mit großer Ruhe" spielen. Und im Tor steht mit Stefan Riederer noch ein ehemaliger Drittliga-Spieler, sollte es doch einmal eng werden. Gegen Cham musste Riederer allerdings nur ein einziges Mal eingreifen. In der 89. Minute brachte Franz Wendl den einzigen Ball auf das FCK-Tor, köpfte ihn Riederer aber direkt in die Hände. Kurz nach dieser Szene machten die Gastgeber alles klar. Nach einem Chamer Eckball startete Jan Masek in der eigenen Hälfte, schaltete in den Turbo-Modus, lief allen Gegenspielern davon und lupfte den Ball über Lengsfeld zum 3:0 ins Tor.

Mißlinger: "Meine Spieler durften auf keinen Fall kneifen. Aber genau das haben sie getan."

Ein Grund für das einseitige Spiel war für Uwe Mißlinger, dass die erfahrene Achse mit Andreas Lengsfeld im Tor, Christian Ranzinger in der Verteidigung und Michael Plänitz im Mittelfeld nicht in der Lage gewesen sei, die Jungen zu führen, "weil sie mit sich selbst zu kämpfen hatten." Vor allem kritisierte Mißlinger aber das Auftreten seiner Mannschaft in der Offensive: "So, wie sie in diesem Spiel aufgetreten ist, ist das sicherlich keine Offensive einer Spitzenmannschaft." Dabei führte er in der vergangenen Woche vor allem mit den Offensivspielern viele Gespräche. "Ich habe ihnen gesagt, was sie tun müssen und was sie auf keinen Fall dürfen. Und auf keinen Fall dürfen sie kneifen. Aber genau das haben sie getan."

Insgesamt sei viel zusammengekommen und die deutliche Niederlage nicht an einem Punkt festzumachen, sagte Mißlinger und zählte auf: "Es war eine große Kulisse, dann kassieren wir mit einem dummen Tor das 0:1, die 'Leithammel' waren nicht voll da und insgesamt sind wir einfach auf zu vielen Positionen unter unseren Möglichkeiten geblieben." Das einzig Gute, was der ASV-Coach an der Niederlage sah: "Wenn sich in den vergangenen Spielen einige zu sicher waren, dass sie eh immer spielen, dann ist das jetzt vorbei. Jetzt habe ich freie Auswahl, unser Kader ist groß." Laut werde es in der kommenden Trainingswoche aber wohl nicht werden: "Es bringt ja nichts, jetzt rumzuschreien. Ich werde mir die Spieler, die große Taten angekündigt haben, zu Einzelgesprächen schnappen und sie bei der Ehre packen."

Deutlich besser als in Cham wird die Stimmung kommende Woche in Bad Kötzting sein. "Wir haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen", schätzte Gallmaier ein. Er sprach im Anschluss von einem "super Fußballspiel, einem emotionsgeladenen und körperbetonten Derby vor einer tollen Kulisse." In der Tabelle ist Kötzting durch den Derbysieg an Cham vorbeigezogen und steht nun auf Tabellenplatz zwei. Und so durften sich die Kötztinger Spieler von ihren Fans feiern lassen und stimmten nach dem Spiel die "Humba" an, während die Chamer beim Auslaufen mit hängenden Köpfen dabei zusehen mussten.

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Das Landkreisderby zwischen dem 1. FC Bad Kötzting (rote Trikots) und dem ASV Cham war eine eindeutige Angelegenheit.

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