Der ASV Cham holt im Spitzenspiel der Landesliga gegen den SV Donaustauf einen 0:2-Rückstand auf und bleibt dem Tabellenführer auf den Fersen.
Sepp Schuderer sprach dem ASV Cham am Samstagabend ein großes Kompliment aus. Nach dem Topspiel seines SV Donaustauf beim ASV Cham sagte er in Richtung seines Trainerkollegen Andreas Lengsfeld: "Was ihr da mit mir und meiner Mannschaft macht, wie ihr uns seit Monaten unter Druck setzt, das ist brutal. Deshalb habt ihr es euch auch verdient, dass ihr weiter mit uns um die Meisterschaft kämpft." Nach dem 2:2-Remis im Spitzenspiel ist der Meisterkampf in der Landesliga Mitte weiter völlig offen, denn der Rückstand der Chamer auf den SVD beträgt weiterhin nur zwei Punkte.
Dabei sah es lange so aus, als könnte der Vorsprung auf fünf Punkte anwachsen und damit eine kleine Vorentscheidung im Titelkampf fallen. Denn die Donaustaufer starteten gegen fast schon ängstlich agierende Chamer prächtig in die Partie und führten nach einem Eigentor von Thomas Zollner nach einer Ecke (12.) und einem Treffer durch Nikola Vasilic (21.) völlig verdient mit 2:0. "Die ersten 25 Minuten hatten wir die Hosen voll", sagte ASV-Coach Lengsfeld. "Wir hatten uns vorgenommen, mutig Fußball zu spielen, uns etwas zuzutrauen. Doch genau das Gegenteil haben wir gemacht, wir waren viel zu ängstlich."
Wichs Mut
Doch nach dem 0:2-Rückstand fand Cham besser ins Spiel - was laut Lengsfeld viel mit der Einwechslung von Michael Wich zu tun hatte. "Ihm muss ich ein großes Kompliment machen. Er hat das Spiel an sich gerissen, hat viele Bälle geholt und genau das gemacht, was wir wollten: mutig spielen." Bis zur Pause passierte zwar nichts mehr, doch nach dem Seitenwechsel erhöhten die Chamer den Druck mehr und mehr. Die Folge: Erst verkürzte der ebenfalls eingewechselte Daniel Engl auf 1:2 (70.) und in der 83. Minute glich Friedrich Lieder per Handelfmeter zum 2:2 aus. Im Anschluss hatten die Chamer - nach einer gelb-roten Karte gegen Donaustaufs Martin Sautner in Überzahl - sogar noch Möglichkeiten zum Siegtreffer.
"Dass das Spiel 2:2 endete, hat viel damit zu tun, dass wir hier schon verletzungsgeplagt angereist sind und noch zweimal verletzungsbedingt auswechseln mussten", sagte Donaustaufs Trainer Schuderer. Er lobte aber auch Cham, das "in der zweiten Hälfte viel stärker geworden ist und präsenter war." Seine Mannschaft hätte mit dem 3:0 frühzeitig den Sack zumachen können. "Aber wir waren zu dumm und vielleicht auch nicht kompromisslos genug. Am Ende ist das Unentschieden für beide Seiten gerecht."
Lengsfeld lobt Moral
Chams Trainer Lengsfeld meinte: "Der Pausenrückstand ging in Ordnung. In der Halbzeit haben wir uns gesagt: Man kann hier verlieren, aber wenn dann mit Vollgas." In der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft dann sehr gut gespielt. "Hintenraus hatten wir sogar noch drei, vier Großchancen und hätten das Spiel noch gewinnen können." Lengsfeld lobte die Moral seiner Mannschaft, sagte aber auch: "Wir haben aus den letzten beiden Spielen einen Punkt geholt. Jetzt müssen wir arbeiten, damit wir wieder einen Dreier einfahren."
Der passende Schlusssatz kam von Donaustaufs Trainer Schuderer: "Wir haben hier ein schönes Fußballspiel gesehen von beiden Seiten vor einer grandiosen Kulisse für die Landesliga. Genau für sowas bin ich Trainer und für sowas hab ich früher selbst gerne Fußball gespielt."