Ex-Bundesligist VfL Bochum gastiert am Freitagabend zum Flutlichtspiel in Regensburg. Im dritten Anlauf will er SSV Jahn sein Saisonziel von 40 Punkten erreichen.

Wenn Trainer Achim Beierlorzer vom Hinspiel seines SSV Jahn Regensburg beim VfL Bochum erzählt, dann spricht er von "einem der Highlights dieser Saison". Den Oberpfälzern gelang damals zwar kein Sieg, aber beim 3:3 wurde einmal mehr deutlich, was den Jahn seit einigen Jahren auszeichnet: eine tolle Moral und ein Grundverständnis, schier nicht aufzugeben. Nach 65 Minuten lag Regensburg mit 1:3 zurück und hatte den Bochumern dabei zwei Tore fast geschenkt. Doch statt in Selbstmitleid zu verfallen, raffte sich die Mannschaft auf, verkürzte durch einen verwandelten Foulelfmeter von Marc Lais und erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich durch Hamadi Al Ghaddioui. "Wir haben Geschenke verteilt, aber nie aufgegeben. Wir sind mit einer Wahnsinnsleistung und -moral zurückgekommen und sind belohnt worden. Das sind tolle Erinnerungen", sagte Beierlorzer auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Am Freitagabend (18.30 Uhr) steht nun das Rückspiel an und auch das verspricht einiges. Zum einen wurde bereits über 11.000 Tickets verkauft, wodurch in Kombination mit dem Flutlicht-Ambiente für eine tolle Stimmung gesorgt sein dürfte. Zum anderen treffen mit dem Achten Jahn und dem Neunten aus Bochum zwei Tabellennachbarn aufeinander, die nur drei Punkte voneinander trennen sind.

Zudem ist es für Regensburg eine weitere Möglichkeit, das Saisonziel von 40 Punkten zu erreichen und damit endgültig einen Haken hinter den nach menschlichem Ermessen ohnehin schon erreichten Klassenerhalt zu machen. Dass der letzte Schritt zum Saisonziel nicht der einfachste ist, hat die Jahnelf zuletzt zweimal gespürt. Denn sowohl bei der 0:2-Heimniederlage gegen Greuther Fürth als auch beim 1:1 in Darmstadt verpassten es die Regensburger, die Marke zu knacken. Jetzt soll es im dritten Anlauf klappen.

Hohe Hürde

Dass die Hürde Bochum dafür aber durchaus hoch ist, weiß auch Beierlorzer. "Da kommt viel fußballerische Qualität auf uns zu", sagt der Jahn-Coach. Zwar fehlen beim Gegner zahlreiche hochkarätige Spieler. "Aber Bochum hat immer noch viel Klasse in seinen Reihen", schätzt der 51-jährige Franke ein. Unter anderem wird mit Lukas Hinterseer der zweiterfolgreichste Torjäger dieser Zweitliga-Saison (13 Treffer) im Aufgebot sein. Der VfL sei spielstark und versuche hinten rauszukombinieren. "Das ist auch immer etwas, das unsere Mannschaft reizt. Es ist der Reiz in dieser Liga, sich mit so tollen Mannschaften auseinanderzusetzen. Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel."

Freuen kann sich Beierlorzer auch über die Personalsituation seines Teams. Denn es werden voraussichtlich alle Spieler zur Verfügung stehen, nur hinter Asger Sörensen steht wegen Sprunggelenksproblemen noch ein Fragezeichen. "Es ist klasse, dass wir so viele Spieler an Bord haben und wichtig, dass wir viele Alternativen haben", so der Jahn-Coach. Im Tor wird auf jeden Fall wieder Philipp Pentke stehen, der unter der Woche seinen Abschied zum Saisonende verkündet hat. "Philipp hat eine Entscheidung getroffen, die wir völlig akzeptieren", sagt Beierlorzer. In der Mannschaft sei das aber kein großes Thema gewesen. Ob mit Blick auf die Zukunft auch die aktuelle Nummer zwei André Weis in dieser Saison noch Einsätze bekommen wird, ließ der Trainer zwar offen, es erscheint aber durchaus realistisch.