Noten für die Keeper

Zeugnisse für die Torhüter des FC Bayern: Manuel Neuer dreht am Schluss so richtig auf


Zeigte im DFB-Pokal-Finale glänzende Paraden: Bayern-Keeper Manuel Neuer.

Zeigte im DFB-Pokal-Finale glänzende Paraden: Bayern-Keeper Manuel Neuer.

Von Tabitha Nagy

Bayern-Torhüter Manuel Neuer ragt im Pokalfinale heraus und wird als "Gigant" gefeiert. Es ist sein bestes Spiel in einer sonst kniffligen Saison. Im zweiten Teil der Double-Zeugnisse sind die Keeper dran.

München - Nach dem Pokalcoup des FC Bayern in Berlin wurde neben Doppeltorschütze und Bauchmuskel-Model Robert Lewandowski vor allem ein Star gefeiert: Manuel Neuer (33), der Kapitän und Torhüter des FC Bayern, der offiziell seine Rückkehr in die Weltklasse feierte.

Mit famosen Paraden gegen die Leipzig-Angreifer Yussuf Poulsen und Emil Forsberg war Neuer der Garant für den Triumph der Münchner. "Mit Manuel Neuer hatten wir heute einen Giganten hinten stehen", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Und von Franck Ribéry gab es am Sonntag auf dem Rathausbalkon sogar Küsschen für den Capitano.

Besser spät als nie - Neuer zeigte in einem der wichtigsten Spiele der Saison seine beste Leistung. Und das trotz wochenlanger Verletzungspause zuvor. Chapeau!

Im zweiten von fünf Teilen verteilt die AZ Double-Zeugnisse - diesmal an die Torhüter.

Manuel Neuer: Note 3

Sensationelle Parade im Pokalfinale: Manuel Neuer (r.) gegen Leipzigs Emil Forsberg.

Sensationelle Parade im Pokalfinale: Manuel Neuer (r.) gegen Leipzigs Emil Forsberg.

Der Keeper selbst gab sich nach dem 3:0-Sieg gegen Leipzig bescheiden. "Für die Mannschaft war es wichtig, dass ich in den Situationen da war", sagte Neuer und sprach von einer "Punktlandung, besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können." Am 14. April beim Bundesligaspiel in Düsseldorf hatte sich der Torhüter einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen, erst im Cupfinale kehrte er zurück in den Kasten.

"Er hat wieder allen gezeigt, dass er da ist, wenn es brennt", lobte Kollege Thomas Müller. Und Niko Kovac meinte: "Man hat heute gesehen, warum er der beste Torhüter Deutschlands ist."

Darüber gab es in der Saison 2018/19 durchaus Diskussionen, weil Neuer (32 Gegentore in 38 Pflichtspielen) nicht das Niveau früherer Tage erreichte. Er hielt zwar ordentlich, aber eben nicht mehr die Unhaltbaren. Auch in puncto Ausstrahlung büßte der Keeper ein, die lange Verletzungspause nach seinen Fußbrüchen machte sich bemerkbar. Doch in Berlin war Neuer der alte Weltklasse-Rückhalt. "Ich habe in dieser Woche gut trainiert", sagte er. "Die Mannschaft vertraut mir, der Trainer vertraut mir. Ich war bereit, auch vom Kopf her."

Nun will Neuer wieder voll angreifen - bei Bayern und in der Nationalelf, wo Barcelona-Keeper Marc-André ter Stegen (27) an seinem Thron rüttelt. Doch mit Leistungen wie in Berlin wird Neuer bis zur EM 2020 nicht zu verdrängen sein.

Sven Ulreich: Note 3

Kam einst vom VfB Stuttgart zum FC Bayern: Torwart Sven Ulreich.

Kam einst vom VfB Stuttgart zum FC Bayern: Torwart Sven Ulreich.

Wenn es ein Musterbeispiel des Teamplayers beim FC Bayern gibt, dann ist es der immer faire und zuverlässige Ersatztorhüter. Als Neuer verletzt fehlte, sprang Ulreich (30) ein und vertrat ihn meist souverän. Zwölf Einsätze stehen für den Schwaben in der Saison-Statistik, dabei kassierte er 17 Gegentore. Ein paar zu viele. Highlights: Am 34. Spieltag stand Ulreich gegen Eintracht Frankfurt (5:1) auf dem Platz und bejubelte die Meisterschaft, zudem hütete er im siegreichen Pokal-Halbfinale in Bremen (3:2) das Tor.

Noch bis 2021 ist Ulreich vertraglich an Bayern gebunden, dann könnte ihn das Schalke-Talent Alexander Nübel (22) ersetzen, an dem die Münchner interessiert sind. Oder kommt der Transfer früher zustande? Einen besseren Stellvertreter als Ulreich gibt es eigentlich nicht.

Christian Früchtl und Ron-Thorben Hoffmann, ohne Note

Die Nachwuchstorhüter Früchtl (19) und Hoffmann (20) blieben ohne Einsatz für die Profis - deshalb gibt's keine Bewertung.

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