Löwen-Investor meldet sich

Wende in Giesing: Hasan Ismaik packt die Millionen aus!


Keine glückliche Verbindung: Peter Cassalette (li.) und Löwen-Investor Hasan Ismaik.

Keine glückliche Verbindung: Peter Cassalette (li.) und Löwen-Investor Hasan Ismaik.

Von Patrick Mayer / Online

Spektakuläre Wende bei Sechzig: Wie Hasan Ismaik am Dienstagabend erklären lässt, hat der Mehrheitseigner des TSV 1860 das dringend benötigte Geld nach Giesing überwiesen. Außerdem lässt der Löwen-Investor mitteilen, dass er die Zustimmung für die Beförderung von Günther Gorenzel gibt. Und nicht nur das.

München - In Giesing braucht es immer auch ein wenig Dramaturgie. Dienstagabend, 20.34 Uhr: Hasan Ismaik lässt über seinen Berater und Übersetzer Mutaz Sabbagh eine Pressemitteilung an die Münchner Redaktionen verschicken.

Der wichtigste Inhalt: Der Investor des TSV 1860 zahlt das von Geschäftsführer Michael Scharold dringend benötigte Geld, nach AZ-Informationen kolportiert 1,5 Millionen Euro. "Rechtzeitig", wie es in der Mitteilung heißt.

Ismaik-Sprecher kritisiert "Indiskretionen"

Was wohl eine Frage der Perspektive ist. "Alle Spekulationen, die zuletzt in den Medien aufkamen, verweisen wir damit ins Reich der Fabel", erklärte Athanasios "Saki" Stimoniaris, der Münchner Sprecher des Löwen-Mehrheitseigners und Vertreter der Investorenseite im Aufsichtsrat.

"Außerdem sind wir weiterhin sehr erstaunt, dass immer wieder Indiskretionen in den Medien ganz bewusst gestreut werden, um die Position von Hasan Ismaik zu schwächen", so Stimoniaris. "Ich kann mich nur wiederholen: Hasan Ismaik steht zum TSV 1860 und wird das immer tun."

Stimoniaris: private Gründe bei Cassalette

Stimoniaris ordnete weiter den überraschenden Rücktritt von Ex-Oberlöwe Peter Cassalette aus dem Aufsichtsrat der KGaA ein. Demnach habe sich der 66-Jährige aus privaten Gründen aus dem Gremium zurückgezogen.

Ex-Oberlöwe Peter Cassalette, Sechzig-Investor Hasan Ismaik, Aufsichtsrat Saki Stimoniaris und Aufsichtsratschef Yahya Ismaik (v.li.) gratulieren dem TSV 1860 im Mai 2018 zur Regionalliga-Meisterschaft.

Ex-Oberlöwe Peter Cassalette, Sechzig-Investor Hasan Ismaik, Aufsichtsrat Saki Stimoniaris und Aufsichtsratschef Yahya Ismaik (v.li.) gratulieren dem TSV 1860 im Mai 2018 zur Regionalliga-Meisterschaft.

"Wir bedauern diese Entscheidung sehr. Wir haben vollstes Verständnis für seine Entscheidung, bedanken uns recht herzlich für sein Engagement und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute", wird Stimoniaris zitiert.

Die Nachfolge im Aufsichtsrat solle nun "rasch" geklärt werden, hieß es weiter. "Wichtig ist, dass wir beim TSV 1860 Kontinuität auf allen Positionen bekommen. Das ist die oberste Vorgabe für die Zukunft des Klubs."

Ismaik stimmt Gorenzel-Beförderung zu

Doch damit noch nicht genug. Ferner ließ Ismaik mitteilen, dass in der "angedachten Beförderung von Günther Gorenzel zum Geschäftsführer Sport" die Parteien "inzwischen Einigkeit erzielt" hätten. Zuvor hatte der jordanische Geschäftsmann diese von Coach Daniel Bierofka vehement geforderte Maßnahme nach AZ-Informationen noch blockiert.

Jetzt versprach der Mehrheitseigner vielmehr, "die Gehaltserhöhung Gorenzels in vollem Umfang zusätzlich" zu übernehmen, wie Stimoniaris versicherte: "Damit ist der Sportbereich des TSV 1860 mit Günther Gorenzel und Daniel Bierofka hervorragend für die Zukunft aufgestellt."

Gemeinsam für den TSV 1860: Trainer Daniel Bierofka (li.) und Sportchef Günther Gorenzel.

Gemeinsam für den TSV 1860: Trainer Daniel Bierofka (li.) und Sportchef Günther Gorenzel.

Ob die Zahlung tatsächlich rechtzeitig kam, wird sich zeigen. Wie die "SZ" noch am frühen Dienstagabend berichtet hatte, hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Sanktion bereits ein Wintertransfer-Verbot gegen die Löwen ausgesprochen. Und wie der DFB zuvor der AZ erklärt hatte, war die Abgabefrist für die "turnusgemäße Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit" bereits am 31. Oktober.

Mal wieder Dramaturgie in Giesing

Eine Überprüfung der Unterlagen habe bereits stattgefunden, hieß es aus Frankfurt am Main weiter: "Sofern eine Liquiditätslücke bis Saisonende festgestellt werden musste, ist diese bis Ende Januar zu schließen." Nun soll die Lücke also geschlossen sein. In einer Dramaturgie, wie man sie in Giesing bereits bestens kennt.

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