Elf Kumpel müsst ihr sein
Was Niko Kovac von seinem FC Bayern in Bochum erwartet
29. Oktober 2019, 12:01 Uhr aktualisiert am 29. Oktober 2019, 12:01 Uhr
Niko Kovac erklärt das Pokalspiel des FC Bayern beim VfL Bochum zur Einstellungssache und sagt: "Wir werden alle hart arbeiten müssen." Die AZ erklärt, auf wen es dabei nun besonders ankommt.
München/Bochum - Nach ganz viel harter Arbeit und ganz wenig Leichtigkeit sah das Spiel des FC Bayern zuletzt ja bereits aus. Zu beobachten war das insbesondere bei den beiden Erfolgen, die die Münchner beim 3:2 bei Olympiakos Piräus und dem 2:1 gegen Union Berlin erlebten.
Ein Arbeitssieg könnte schon am Dienstagabend (20 Uhr, Sport1, Sky und im AZ-Liveticker) beim VfL Bochum wieder gefragt sein. "Pokalspiele sind immer gefährlich", sagt Niko Kovac und erinnert daran, dass seine Mannschaft vergangene Saison mit Ausnahme des Endspiels (3:0 gegen RB Leipzig) jedes Pokalspiel gerade mal mit einem Tor Unterschied gewann.
Deshalb will er nun auch den Tabellen-16. der Zweiten Liga auf keinen Fall unterschätzen und warnte davor, sich dem "Tempo und Rhythmus des Gegners" anzupassen. "Aber es liegt an uns: Wenn die Einstellung stimmt, ist unsere Qualität zu groß", sagt der 48-Jährige: "Wir werden alle hart arbeiten müssen, um in die nächste Runde zu kommen." Für das K.o.-Duell mit dem Malocherklub aus dem Ruhrpott gilt also: Elf Kumpel müsst ihr sein!
Die AZ erklärt, auf welche Vorarbeiter es bei Bayern jetzt besonders ankommt:
Manuel Neuer: Der in Gelsenkirchen-Buer, also nur wenige Kilometer von Bochum entfernt, aufgewachsene Ex-Schalker ist natürlich prädestiniert für das Pokalduell im Ruhrpott. Der Bayern-Kapitän rüttelte seine Mitspieler zuletzt gegen Union auf dem Platz wach, schrie seine Kollegen wild gestikulierend zusammen - und zeigte dabei Kahn'sche Züge. Er selbst könne "während des Spiels nicht so gut Einfluss nehmen", sagte Kovac über Torwart-Titan Neuer, "wenn das der Kapitän übernimmt, ist das etwas, was ein Trainer möchte".
Joshua Kimmich: Bayerns Allzweckwaffe ist schon wieder im Dauereinsatz, stand in allen 14 Pflichtspielen dieser Saison in der Startelf, und zwar mit Ausnahme seiner Auswechslung gegen Köln (71.) immer über die kompletten 90 Minuten. Ob im Mittelfeld oder wie zuletzt wieder als Rechtsverteidiger: Auf ihn ist Verlass. Der 24-Jährige gilt als Kapitän der Zukunft und wächst immer mehr in diese Rolle hinein. Er schreckt auch nicht davor zurück, unangenehme Dinge anzusprechen ("Wir laufen unserem Anspruch hinterher"). Und: Er lässt seinen Worten, wie von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gefordert, Taten auf dem Platz folgen.
Der Zauberfuß in einer Reihe mit den Malochern
Jérôme Boateng: Nach den Verletzungen von Niklas Süle und Lucas Hernández ist der 30-Jährige bei Bayern laut Kovac plötzlich "wieder gefragt". Der 2014-Weltmeister habe seine Qualität in der Vergangenheit bewiesen, "und wird das auch in Zukunft tun", so Kovac: "Vielleicht wird er dann wieder eine Alternative für ganz andere Aufgaben." Etwa in der Nationalelf bei der EM? Zunächst muss er sich bei Bayern reinarbeiten! Gegen Union klappte das schon ganz gut.
Philippe Coutinho: Der brasilianische Zauberfuß in einer Reihe mit den Malochern? Genau da sieht ihn Kovac! "Philippe ist ein Spieler und Mensch, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt", sagte er: "Es werden Zauberdinge erwartet, die er im Training auch zeigt. Da stockt uns teilweise der Atem." Auf dem Platz überzeugt er seinen Trainer aktuell aber mit anderen Qualitäten: "Er läuft und arbeitet viel. Ich bin sehr zufrieden mit ihm." Kovac schätzt, wie Coutinho gegen den Ball arbeitet: Der offensive Mittelfeldspieler gewinnt 62 Prozent seiner Zweikämpfe.
Goretzka ist Bayerns "Bochumer"
Leon Goretzka: "Das ist ein spezieller Verein für mich", sagt Bayerns zweiter Ruhrpott-Import, der Bochumer Junge, der von 2001 bis 2013 beim VfL spielte. Der 24-Jährige freut sich "extrem" auf das Duell mit seiner alten Liebe und wähnt sich nach seiner Oberschenkelverletzung nun wieder topfit. "Ich würde mich als bereit melden". Goretzka, der Malocher aus dem Pott, brennt auf seinen ersten Startelf-Einsatz. "Es sieht ganz gut aus, dass er gegen seinen Heimatklub auflaufen darf", sagte Kovac.
Robert Lewandowski: Bayerns Tormaschine arbeitet auf Hochtouren. Und lieferte in 13 Pflichtspielen bereits 19 Treffer. "Lewy spielt im Moment in der Form seines Lebens", sagt Kovac: "Wir sind froh, dass wir ihn haben. Er ist derjenige, der uns im Moment da oben hält." Lewandowskis Erfolg ist für Kovac kein Geheimnis: "Das ist ein Produkt seiner harten Arbeit von Beginn an." Bayerns Torarbeiter eben.
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