KFC Uerdingen gegen TSV 1860
Warum der Löwen-Gegner in Duisburg spielt
8. Februar 2019, 19:57 Uhr aktualisiert am 8. Februar 2019, 19:57 Uhr
Der TSV 1860 muss am Samstag in Duisburg ran, weil der KFC Uerdingen nicht in der heimischen Grotenburg spielen darf. Die AZ erklärt die Hintergründe.
München/Duisburg - Die Löwen-Fans wissen nur zu gut, was es heißt, im Stadion eines Rivalen anfeuern zu müssen. Jahrelang spielte der TSV 1860 im Wohnzimmer des großen Nachbarn FC Bayern, in der Allianz Arena in Fröttmaning.
Ehe die Sechzger mit dem Doppel-Abstieg im Sommer 2017 aus der riesigen Arena auszogen und ins Grünwalder Stadion auf Giesings Höhen zurückkehrten. Und auch die Anhänger des KFC Uerdingen können nachvollziehen, wie es sich anfühlt, in eine andere Arena ausweichen zu müssen.
KFC Uerdingen spielt in Arena des MSV Duisburg
Denn: Seit dieser Saison bestreiten die Krefelder ihre Heimspiele nach dem Aufstieg in die Dritte Liga rund 20 Kilometer weiter in der Schauinsland-Reisen-Arena des ungeliebten Nachbarn MSV Duisburg. 31.500 Zuschauer passen rein, beim KFC kommen im Schnitt aber nur 3.882 Fans. Hier also empfängt der Tabellenvierte an diesem Samstag den TSV 1860 (14 Uhr, im BR, bei Magenta Sport und im AZ-Liveticker).
Der Grund: Das altehrwürdige Grotenburg-Stadion in Krefeld ist nicht drittligatauglich, hätte keine Zulassung von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bekommen. Das Stadion wurde 1927 erbaut, in den 1970er Jahren mehrmals renoviert. Damals, als der KFC bis in die Bundesliga aufstieg.
Das Stadion behielt den Charme, aber auch die Makel. Zum Beispiel eine Kurve, die sich ewig weit weg vom Spielfeld befindet. Und Stehplatztribünen, die echten Stolperfallen gleichen. Die Stadt Krefeld saniert das Stadion aktuell zwar, laut "Rheinischer Post" für etwa elf Millionen Euro. Doch die Maßnahmen dauern insgesamt geschätzt zwei Jahre. Unklar ist deshalb - Stand heute - ob die Miete in Duisburg nicht sogar fortgesetzt werden muss.
KFC Uerdingen plant Umbau der Grotenburg
Der aktuelle Mietvertrag läuft laut "Westdeutscher Zeitung" nur bis diesen Sommer - dann, wenn die Uerdinger eigentlich in die Zweite Liga aufsteigen wollen. Wie groß die Pläne von Investor Michail Ponomarew sind, äußert sich neben Spielerverpflichtungen - wie der von Ex-Löwe Adriano Grimaldi - auch in den Stadionplänen des Russen.
Wie die "Rheinische Post" schreibt, gründeten die Stadt Krefeld und der KFC kürzlich eine gemeinsame GmbH, um das Grotenburg-Stadion langfristig in eine neue Arena für 25.000 Zuschauer umzubauen - mit drei gänzlich neuen Tribünen.
Vorerst müssen die KFC-Fans ihr Team aber in der ungeliebten Duisburger Arena unterstützen. Wie an diesem Samstag gegen die Löwen.
Lesen Sie hier: Ex-Löwe Awata - Die dramatische Geschichte hinter seiner Rückkehr
Lesen Sie auch: Spielpraxis für Owusu - TSV 1860 testet gegen Regionalligisten