Auch Bakalorz wollte kommen
TSV 1860 mit Prib einig - doch Löwen fehlt die Kohle
20. August 2020, 6:18 Uhr aktualisiert am 20. August 2020, 6:58 Uhr
Der TSV 1860 ist weiterhin eine gute Adresse. Das zeigt das Interesse von Hannovers Edgar Prib und Marvin Bakalorz, die beide gern in Giesing anheuern würden. Das Problem der Löwen sind die Finanzen.
München - Die Löwen würden so gerne wildern. Die Corona-Krise macht es möglich, dass Hochkaräter plötzlich zu Transfermarkt-Schnäppchen avancieren. Einige davon würden sofort auf Giesings Höhen kommen, sogar unter Gehaltseinbußen. Einziges Problem: Sechzig kann sie sich nicht leisten.
Das aktuellste wie prominenteste Beispiel heißt Edgar Prib. Nach übereinstimmenden Medienberichten ist 1860 am zentralen Mittelfeldspieler von Hannnover 96 dran. Der "Sportbuzzer" berichtete bereits von einem bevorstehenden Wechsel an die Grünwalder Straße. Ein Deal, der in die Kategorie "Transferhammer" fallen würde, schließlich handelt es sich beim Deutsch-Russen um den Kapitän des Zweitligisten.
Der Ex-Fürther gilt als vereinstreu, er wechselte nur ein einziges Mal - im Sommer 2013 nach Hannover. Fünf Tore und ein Assist in 26 Zweitligaspielen der vergangenen Saison sprechen nicht dafür, dass der Stratege im besten Fußballer-Alter trotz zweier Kreuzbandrisse zum alten Eisen gehört. Wird der Mittelfeld-Routinier (102 Bundesligaspiele, 127 Zweitligapartien) jetzt ein Löwe?
TSV 1860 mit Prib einig
Nach AZ-Informationen sind Sechzig und der 30-Jährige einig über einen Wechsel. Neben der ungewissen Corona-Lage macht dies auch eine Abfindung der Hannoveraner im unteren sechsstelligen Bereich möglich, die ihren Spielführer wegen angeblicher Differenzen mit Trainer Kenan Kocak trotz Vertrag bis Sommer 2021 loswerden wollen. Jetzt kommt das Aber: Stand jetzt hat der TSV dennoch keine Kohle für Prib.
Der Spieleretat von drei Millionen Euro ist nach der Vertragsverlängerung von Angreifer Sascha Mölders und dem Transfer von Erik Tallig ausgeschöpft. Trainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel, die noch "drei bis vier Qualitätsspieler" wollen, müssen sich weiter bis zur Einigung der Gesellschafter und einer damit einhergehenden Etaterhöhung gedulden.
TSV 1860 offenbar auch an Jopek interessiert
Der Knackpunkt ist: Kann sich ein Spieler vom Format Pribs so lange gedulden? Selbst Sechzigs Leistungsträger Tim Rieder, den Köllner als "unverzichtbaren Basisspieler" bezeichnete und zugleich den Leih-Löwen vom FC Augsburg zur Priorität Nummer eins erklärte, war trotz aller Identifikation mit 1860 das Warten leid. Seine emotionale Botschaft zum Abschied löste bei Klubfunktionären wie großen Teilen der Fans eine Mischung aus Frust und Trauer aus.
Kurios: Auch ein anderer Ex-96er stand unter ähnlichen Voraussetzungen wie Prib auf Sechzigs Zettel: Marvin Bakalorz (30) hätte Löwe werden wollen, doch während Gorenzel seine Ansprechpartner aktuell nur vertrösten kann, wurde der Mittelfeldspieler bei einem Angebot von Denizlispor aus der türkischen Süper Lig schwach, wo jetzt auch Ex-Löwe Efkan Bekiroglu kickt (Alanyaspor). Wie "liga3-online.de" berichtet, steht auch Björn Jopek (26, zuletzt Halle) auf Gorenzels Liste. An potenziellen Neu-Löwen mangelt es somit nicht - vielmehr am Go für Sechzigs Schnäppchenjäger.
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