Finanz-Boss wendet sich an Fans

TSV 1860: Marc-Nicolai Pfeifer erklärt, warum die Dauerkarten so wichtig sind


Kaufmännischer Geschäftsführer beim TSV 1860: Marc-Nicolai Pfeifer

Kaufmännischer Geschäftsführer beim TSV 1860: Marc-Nicolai Pfeifer

Von Bernhard Lackner

Der TSV 1860 kann sich seit Beginn der Corona-Krise auf seine Anhänger verlassen. Auch in der kommenden Saison werden die Löwen auf ihre Anhänger angewiesen sein - im Zuge des Dauerkarten-Vorverkaufs wendet sich nun Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer erstmals an die Fans.

München - Es ist eine Herkulesaufgabe, derer sich Marc-Nicolai Pfeifer angenommen hat. Der Nachfolger von Michael Scharold als kaufmännischer Geschäftsführer soll den finanziell ohnehin angeschlagenen TSV 1860 möglichst unbeschadet durch die Corona-Krise manövrieren und dabei den Spagat zwischen wirtschaftlicher Vernunft und sportlichen Ambitionen meistern.

Die Fans der Sechzger haben vom neuen Mann der Zahlen noch wenig mitbekommen - untätig ist der 39-Jährige aber keineswegs. Hinter den Kulissen suchen die Löwen weiter intensiv nach Möglichkeiten, die wirtschaftlichen Konsequenzen der Corona-Pandemie zu kompensieren und Konzepte für die kurz- und mittelfristige Zukunft des Klubs zu erarbeiten.

TSV 1860: Geisterticket-Initiative wurde gut angenommen

Bereits zu Beginn seiner Amtszeit an der Grünwalder Straße Anfang Juli konnte Pfeifer das von den Gesellschaftern gemeinsam erarbeitete Basispaket präsentieren, die finanziellen Grundlagen für die kommende Spielzeit sind also gelegt. Der Etat für die Mannschaft, der sich auf eine Summe zwischen 2,4 und 3 Millionen Euro belaufen soll, ist dabei trotz allem relativ überschaubar. Für weitere Transfers wie für Verlängerungen der zuletzt ausgelaufenen Verträge fehlt aktuell das Geld.

Mit der Vorstellung der Dauerkarten-Angebote für die kommende Saison präsentierten die Löwen zu Wochenbeginn eine weitere Maßnahme, um für Planungssicherheit zu sorgen. Die Fans haben dabei beim Kauf die Entscheidung, ob sie ihr Recht auf Rückerstattung im Falle von Geisterspielen beibehalten oder freiwillig abtreten wollen.

Eine vergleichbare Initiative hatten die Löwen bereits während der Rückrunde mit der Aktion "#MachtdasSechzgervoll" gestartet - und die kam bei den Fans richtig gut an. In einem Video wendete sich der bislang öffentlich eher zurückhaltende Pfeifer an die Fans und bedankte sich für die Unterstützung. Wie der neue Finanz-Boss der Sechzger erklärt, seien über 80 Prozent der Dauerkarten umgewandelt und mehr als 3.000 Dauer- und Tagestickets verkauft worden. "Ihr wart im Rahmen der '#MachtdasSechzgervoll'-Aktion eine wahnsinnig wichtige Unterstützung und eine große Hilfe. Dafür sind wir Euch sehr dankbar", erklärt der 39-Jährige.

TSV 1860: Bringen die Dauerkarten Geld für Transfers?

Die Erlöse aus der Rückrunde sollten demnach vollumfänglich in die Finanzierung der kommenden beiden Spielzeiten einkalkuliert werden. Durch die rege Teilnahme an der Geisterticket-Initiative konnte die Ausgangslage laut Pfeifer beinahe auf dem gleichen Niveau gehalten werden.

Einen ähnlichen Erfolg erhoffen sich die Sechzger nun auch durch die Dauerkarten-Angebote. Sollten sich genug Fans für eine Abtretung des Anspruchs auf Rückerstattung entscheiden, bestünde laut Pfeifer sogar die Möglichkeit, den Etat für die kommende Spielzeit zu überarbeiten.

"Wir arbeiten in allen Bereichen sehr intensiv daran, dass wir unsere angenommenen Erlöseinnahmen vielleicht sogar noch übertreffen können", sagt Pfeifer und erklärt: "Dann wären wir auf der Aufwandsseite mit Blick auf den Etat der ersten Mannschaft in der Lage, mit den Gesellschaftern zu prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, all das zu überarbeiten und neu zu gestalten."

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