Pyro-Exzess in Zwickau

TSV 1860: Löwen-Fans beleidigen Gegner als "Ossi-Schweine"


Benahmen sich in Zwickau ordentlich daneben: die Ultras des TSV 1860. Die Bilder zum Pyro-Wahnsinn.

Benahmen sich in Zwickau ordentlich daneben: die Ultras des TSV 1860. Die Bilder zum Pyro-Wahnsinn.

Von Patrick Mayer / Online

Das wird mal wieder teuer für den TSV 1860 München. Löwen-Fans zünden in Zwickau Pyros und beleidigen den Gegner als "Ossi-Schweine".

München - Endlich präsentierten sich die Fans des TSV 1860 so, wie es sich Trainer Daniel Bierofka gewünscht hatte. Sie demonstrierten Geschlossenheit. "Mit dem Löwen auf der Brust und der Kurve im Rücken - gemeinsam für den Klassenerhalt!"

Kurve des TSV 1860 in blauem Nebel

Diese Botschaft prangte beim Auswärtsspiel der Sechzger beim FSV Zwickau (2:5) in riesigen Lettern auf einem XXL-Spruchband. Nur Sekunden später war schon wieder Schluss mit positiven Botschaften - und Teile der Anhänger verbreiteten Chaos. Anstatt sich voll dem (legalen) Support ihres Teams zu widmen, brannte Pyrotechnik im Gästeblock.

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Geschmacklos: Mutmaßlich Löwen-Ultras beleidigen die Gegner als "Ossi-Schweine".

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Mit dem Anpfiff hatten die Ultras des TSV 1860 den Gästebereich in dichte blaue Rauchschwaden gehüllt.

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In den Anfangsminuten war vom Löwen-Block vor lauter Rauch fast nichts mehr zu sehen. Immerhin zog der Dunst aus dem Stadion hinaus und nicht in den Innenraum.

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Fast durchgängig wurde an einer Stelle im Löwen-Block in der zweiten Halbzeit Pyrofackel um Pyrofackel gezündet. Das wird teuer für den TSV 1860, keine Frage.

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Geschmacklos: Mutmaßlich Löwen-Ultras beleidigen die Gegner als "Ossi-Schweine".

Mehrere Rauchtöpfe verhüllten die Gästekurve schon zu Spielbeginn in blauen Nebel, auch später zündelten die Sechzger munter vor sich hin und ließen sich von den Durchsagen des Zwickauer Stadionsprechers nicht beirren. Traurig: Mitten auf den Rängen war ein beleidigendes Plakat in Richtung der Sachsen mit der Aufschrift "Ossi Schweine" zu finden.

Schon beim Karlsruher SC (2:3) im Winter 2018 und selbst beim Heimspiel gegen Hansa Rostock (1:2) Anfang März im Grünwalder Stadion hatten die Giesinger durch Pyrotechnik für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. 1860 droht auch jetzt eine empfindliche Geldstrafe, die angesichts der anstehenden Etatkürzung von rund einem Drittel (rund 3 statt 4,5 Millionen Euro) umso mehr ins Gewicht fällt.

Günther Gorenzel will Stellung nehmen

Geschäftsführer Günther Gorenzel verwies auf AZ-Nachfrage darauf, heute eine Stellungnahme abgeben zu wollen. Eine seiner letzten Einschätzungen über die Übeltäter dürfte dabei nicht viel hinzuzufügen sein: "Sie schaden unserem Image, bringen Unbeteiligte in Gefahr. Zudem entsteht ein massiver finanzieller Schaden in einer Größenordnung, die uns wehtut."

Das Abrennen von Pyrotechnik kostet einen Verein laut Strafenkatalog des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Dritten Liga 300 Euro - pro Vergehen. Zudem sind die Sechzger ein sogenannter Wiederholungstäter. Bleibt abzuwarten, wie hoch der DFB das Strafmaß gegen notorisch klamme Löwen ansetzt.

Lesen Sie hier: Daniel Bierofka und die Löwen - Ende der Ausreden!

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