Das Geld fehlt

TSV 1860: Günther Gorenzel stellt klar - Keine weiteren Neuzugänge!


Hat keinen weiteren Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt: Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel.

Hat keinen weiteren Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt: Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel.

Von Michael Schleicher / Online

Der TSV 1860 verpflichtet mit Dennis Erdmann den ersten Neuzugang. Weitere Spieler sind laut Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel allerdings nicht drin. "Wir können nichts mehr machen."

München - Dennis Erdmann ist der erste Neu-Löwe - und wird wohl auch der einzige für die kommende Saison bleiben.

Auch für Leihspieler fehlt das Geld

Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel hat am Dienstag erklärt, dass keine weiteren Verpflichtungen möglich sind. Grund dafür sind - wenig überraschend - die fehlenden finanziellen Mittel in Giesing. Der neue Deal mit Hauptsponsor "die Bayerische" ermöglichte immerhin den Erdmann-Transfer - weitere Sprünge auf dem Transfermarkt sind laut Gorenzel allerdings nicht drin.

"Sechzig ist nach wie vor eine Riesen-Marke, die zieht am Fußball-Markt. Die Attraktivität des Standorts München ist nach wie vor gegeben. Aber um des auf den Punkt zu bringen: Wir können bis auf Dennis Erdmann nichts mehr machen", so der Geschäftsführer am Dienstag. Der 47-Jährige wird sogar noch konkreter: "Stand jetzt auch keinen Leihstürmer oder Sascha Marinkovic."

Marinkovic-Deal nicht möglich

Marinkovic, zuletzt beim Regionalligisten Wacker Burghausen unter Vertrag, trainierte zuletzt probeweise bei den Löwen mit und erzielte beim 6:0-Testspielerfolg gegen Plattling ein Tor. Jetzt ist also klar, dass aus einer möglichen Verpflichtung des Stürmers nichts wird.

"Es ist ganz einfach erklärt. Wir haben diese 500.000 Euro aus den Namensrechten (des Nachwuchsleistungszentrums, d. Red.), die uns zur Verfügung stehen. Nicht, dass man glaubt, Dennis verdient hier eine Lawine. Er verdient ein normales, faires Drittliga-Gehalt", fasst Gorenzel zusammen.

Der Großteil des Sponsorings von "die Bayerische" muss für interne Prozesse verwendet werden, da den Sechzgern im Saisonverlauf aufgrund des negativen Eigenkapitals eine Strafe im mittleren sechsstelligen Bereich droht. "Diese Summe tut uns im gesamten Haushalt natürlich brutal weh. Aufgrund dessen müssen wir vorbauen. Es sind mehrere Geschichten", so Gorenzel, der diese hohe Strafe also bereits einzuplanen scheint.

Gorenzel: "Können unser Haus nicht auf Sand bauen"

Das wohl größte Problem: Investor Hasan Ismaik muss weitere Darlehen bis zum 31. Dezember in Genussscheine umwandeln. "Dazu brauchen wir auf vereinspolitischer Ebene eine Einigung. (...) Aufgrund dessen müssen wir vorbauen und können als Geschäftsführung nicht weiter ins Risiko gehen. Ohne Unterschrift von Herrn Ismaik geht es nicht. Aufgrund dieser Szenarien habe ich jetzt keinen Handlungsspielraum, obwohl 500.000 Euro von unserem Sponsor gekommen sind. Ich bekomme erst wieder Spielraum, wenn es eine Einigung gibt. Wir können unser Haus nicht auf Sand bauen."

Trotz der aktuell schwierigen finanziellen Situation beim TSV 1860 stellt Gorenzel klar, dass der Betrieb bis 2020 "auf absolut seriösen Füßen steht und ausfinanziert ist". Bis dahin haben die Löwen dem Geschäftsführer zufolge keine Auflagen mehr zu erfüllen.

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