Gorenzel hat vorgesorgt
TSV 1860: Einen zweiten Fall Niemann darf es nicht geben
7. August 2020, 6:20 Uhr aktualisiert am 7. August 2020, 6:20 Uhr
Den TSV 1860 schmerzt noch immer der ablösefreie Wechsel von Noel Niemann zu Arminia Bielefeld. Sportchef Günter Gorenzel will das in Zukunft verhindern. "Ich habe mir schon etwas gedacht", sagt Günther Gorenzel.
München - Bei vielen anderen Vereinen wären sie absolute Grünschnäbel. Beim TSV 1860 zählen Fabian Greilinger (19), Leon Klassen (20) und Dennis Dressel (21) nach der neuerlichen Verjüngungskur vor der Saison 2020/21 schon zum gestandenen Drittliga-Personal. Stellt sich die Frage: Können die Junglöwen, deren Verträge im Sommer 2021 auslaufen, gehalten werden?
Noel Niemann war es, der mit seinem Vereinswechsel erst kürzlich als Negativbeispiel in Sechzigs Historie eingegangen war: 1860 verpasste eine rechtzeitige Vertragsverlängerung, für die der Spieler noch zum Jahreswechsel bereit gewesen wäre.
Der Rest ist bekannt: Niemann verabschiedete sich zu Erstliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld - und der TSV erhielt wegen des auslaufenden Kontrakts anstatt einer saftigen Ablösesumme lediglich eine geringe Ausbildungsentschädigung.
Gorenzel hat bei Dressel und Greilinger vorgesorgt
Wie Sechzigs Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel am Mittwoch erklärte, soll es bei den Herren Dressel, Greilinger und auch Klassen keinen zweiten Fall Niemann geben.
"Gerade bei Dennis Dressel oder Fabian Greilinger kann ich die Löwenfamilie beruhigen", stellte Gorenzel klar und deutet damit einen längeren Verbleib der beiden Offensiv-Männer an: "Diese Spieler sind langfristig an 1860 gebunden, aufgrund von verschiedenen Dingen. Ich habe mir schon etwas gedacht bei der Vertragsgestaltung im vorigen Sommer."
Mit anderen Worten: 1860 kann das Duo mittels einer Vertragsoption über kommenden Sommer hinaus an sich binden. Das sind gerade bei Dressel gute Nachrichten, denn der physisch starke und schussgewaltige Mittelfeldspieler gilt als einer der größten Gewinner unter Trainer Michael Köllner.
Sechs Tore und ein Assist in 33 Spielen, aber vor allem sein Dreierpack beim 3:0-Derbysieg gegen die SpVgg Unterhaching zeugen von einer starken Entwicklung des jungen Münchners.
Klassen will beim TSV 1860 eine Perspektive
Greilinger konnte bei seinen zwölf Einsätzen noch keine Scorerpunkte liefern, sorgte aber grade in der Schlussphase der Saison durch seine freche Spielweise bei den Fans für einen Hauch Furore.
Und Klassen? "Bei Leon läuft der Vertrag im Sommer aus. Ich bin auch hier im Austausch mit seinem Berater, aber es gehören beide Seiten dazu, ob man verlängern will oder nicht", sagte Gorenzel. Sechzig will Klassen zwar halten, der Spieler und sein Berater fordern nach AZ-Informationen jedoch eine gewisse Perspektive.
Der Linksverteidiger (19 Spiele, zwei Tore und zwei Assists) hat zwar seinen Durchbruch geschafft, doch er war bisher nicht an Stammkraft Phillipp Steinhart vorbeigekommen. Möglich wäre, im linken Mittelfeld auf Klassen zu setzen: Dort wäre womöglich dafür gesorgt, dass sich Klassen bei 1860 weiterentwickeln kann - und auch will.
Lesen Sie auch: Steinhart - "Möchte mehr Verantwortung übernehmen"