Es gibt viel zu tun

TSV 1860: Das sind Daniel Bierofkas Baustellen im Trainingslager


Daniel Bierofka (r.) hat im Trainingslager einiges zu tun.

Daniel Bierofka (r.) hat im Trainingslager einiges zu tun.

Von Bernhard Lackner

Die Löwen eröffnen das Trainingslager in Windischgarsten. Für den Trainer des TSV 1860 gibt es viel zu tun. Die AZ zeigt, worauf es ankommt.

Windischgarsten - Fußball ist bekanntlich die schönste Nebensache der Welt. Bei Sechzig erst recht, denn: Nach vereinspolitischen Machtkämpfen, die vorerst mit der Wiederwahl von Präsident Robert Reisinger zugunsten des e.V. entschieden sind, konzentriert sich das Geschehen bei den Blauen nun wieder auf den grünen Rasen: Schwitzen in Windischgarsten.

"Ich möchte mich ganz herzlich bei Familie Dilly bedanken. Ohne ihre Unterstützung wäre das Trainingslager nicht möglich gewesen", erklärte Günther Gorenzel am Dienstag, nachdem der Tross des TSV 1860 Nahe Linz in Oberösterreich aufgeschlagen war. Was sonst noch drin ist bei den Sechzgern, hängt neben eventuellen Neulöwen von Trainer Daniel Bierofka und dessen blutjungen Giesingern ab.

Die AZ zeigt, welche Aufgaben und Sorgen Bierofka in den sechs Tagen umtreiben:

Neuzugang Dennis Erdmann einbinden

Dennis Erdmann hat etwas exklusiv: Er ist einziger 1860-Neuzugang. Der 28-Jährige soll die Abwehr um Kapitän Felix Weber zusammenhalten, ganz nach dem Vorbild von Vorgänger Simon Lorenz. "Ich bin sicher, dass er ein absoluter Stabilisator wird", sagte Gorenzel. Bierofka verspricht sich eine Führungsrolle vom Ex-Magdeburger mit Zweitligaerfahrung: "Wir brauchen mal einen, der den Mund aufmacht. Sonst bin ich irgendwann heiser." Mit dem zuletzt verliehenen Mittelfeldmann György Hursan habe Sechzig laut Gorenzel einen weiteren Abgang zu verzeichnen: "Der Vertrag wurde aufgelöst, György sieht seine Zukunft in Ungarn."

Soll eine tragende Säule beim TSV 1860 werden: Neuzugang Dennis Erdmann

Soll eine tragende Säule beim TSV 1860 werden: Neuzugang Dennis Erdmann

Der TSV 1860 muss Neuzugänge finden

"Stand jetzt können wir mit nichts rechnen", sagte Gorenzel und erklärte, dass man mit Strafen "im mittleren sechsstelligen Bereich" durch den DFB aufgrund der Verschlechterung der Eigenkapitalquote planen müsse. Bleibt die Hoffnung: Leih-Löwe Prince Owusu, den Gorenzel erneut für seine starken Statistiken lobte, zählt im Falle neuer finanzieller Mittel nach wie vor zu den Kandidaten. Außerdem, so Gorenzel: "Wenn es bei Sascha Marinkovic und Aaron Berzel eine saubere Möglichkeit zur Fremdfinanzierung gibt, wären wir ja blöd, uns dagegen zu wehren." Marinkovic ist nach Österreich gereist, Berzel wartet nach AZ-Informationen daheim auf einen Löwen-Anruf.

Daniel Bierofka muss Youngsters zu Männern machen

1860 muss aufgrund ausbleibender Verstärkungen auf die Jugend setzen. Noel Niemann, Leon Klassen und Fabian Greilinger sollen im Trainingslager weiter herangeführt werden. Akteure wie Aleksandar Kovacevic, Lennert Siebdrat, Timo Spennesberger und Matthew Durrans sind mit von der Partie. Gorenzel weiß: Sechzig habe "viele gute junge Spieler", die man "heranführen" wolle: "Aber das braucht Zeit."

Stefan Lex und Nico Karger fit kriegen

"Wenn alles gut geht, mache ich im Trainingslager beim Passspiel mit", erklärte Stefan Lex, der seinen Syndesmosebandriss auskuriert, der AZ. Laut Gorenzel habe Lex "gutes Heilfleisch". Aber auch Sascha Mölders, Nico Karger und Benjamin Kindsvater waren zuletzt angeschlagen. Gorenzel über die Gefahr, mit Mölders nur einen Stoßstürmer zu haben: "Bei aller Liebe für Sascha, er ist 34 und sein Knochenödem wird nicht besser." Bierofka und Gorenzel müssen sowohl bei den Junglöwen als auch bei den angeschlagenen Leistungsträgern in der harten Vorbereitung die Gratwanderung zwischen Belastung und Regeneration hinbekommen.

Geschwächte Löwen starkreden

Abstiegskandidat Nummer eins? Oder doch für eine Überraschung gut? Präsident Robert Reisinger stört es, dass Sechzig im Vorfeld der Saison schwachgeredet wird. "Wir können alle nicht in die Glaskugel schauen", erklärte der Oberlöwe: "Also sage ich: Gehen wir es an, zeigen wir, dass wir eine Einheit sind, und dann werden wir auch in der nächsten Saison erfolgreich sein." Gorenzel hält dagegen: "Unsere erste Elf ist gut, wenn Leistungsträger wie Quirin Moll und Lex fit sind. Aber du brauchst im Laufe einer Saison 15,16 Leistungsträger. Da braucht man nicht behaupten, der Gorenzel würde jammern. Das ist Blödsinn. Es sind Fakten."

Sechzig brauche "wenig Verletzungen, Glück und vielleicht doch noch einen Stürmer, der die Bälle festmachen kann und Kopfballduelle gewinnt. Dann kann es eine sorgenfreie Saison werden."

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