Fußball-Bundesliga

Schwere Vorwürfe gegen die TSG 1899 Hoffenheim


Erhebliche Versäumnisse prangert der zurzeit verletzte Mittelstürmer der TSG 1899 Hoffenheim Ishak Belfodil an.

Erhebliche Versäumnisse prangert der zurzeit verletzte Mittelstürmer der TSG 1899 Hoffenheim Ishak Belfodil an.

Der in Hoffenheim unter Vertrag stehende algerische Mittelstürmer Ishak Belfodil erhebt in einem Interview schwerwiegende Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber. Konkret geht es um die unzureichende Behandlung von Verletzungen seitens der medizinischen Abteilung der TSG.

"Es besteht für mich keine Basis mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit", äußert sich der Stürmer gegenüber der "Bild". Ein Zwist zwischen Spieler und Verein - das klingt im ersten Moment nicht so ungewöhnlich. Doch die Hintergründe in diesem Fall scheinen gravierender zu sein. Die Vorwürfe, welche Ishak Belfodil gegen den Bundesligisten aus dem Kraichgau erhebt, sind alles andere als alltäglich.

Durch gezielte Desinformation habe die medizinische Abteilung des Vereins den Algerier im Glauben gelassen, er wäre bei seiner Kreuzband- und Meniskusverletzung, welche er sich bereits vergangene Saison zugezogen hatte, eher "glimpflich davon gekommen".

Operation auf eigenen Wunsch

"Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt (...) Ich kann von Glück reden, dass nicht mehr kaputt ging", sagte Belfodil in einem Interview mit der "Bild". So habe er die komplette Vorbereitung ohne Pause gearbeitet, um kurz vor Saisonbeginn vom eigentlichen Ausmaß seiner Verletzung zu erfahren. Und auch dann "wurde Druck ausgeübt, damit ich mich nicht operieren lasse", prangert der Stürmer das Verhalten seines Vereins an.

Nachdem er Ende September beim Spiel in Wolfsburg um seine Auswechslung wegen anhaltender Schmerzen gebeten hatte, ließ sich der Algerier schlussendlich gegen den Willen der Vereinsführung bei seinen Vertrauensärzten in Paris operieren.

Wundersame Reaktion

Ferner berichtet der Nationalspieler Algeriens, er wäre drei Tage nach dem Eingriff wieder in Hoffenheim zur Behandlung erschienen. Doch weder der Trainer, noch die Vereinsführung hielten es nach seinen Angaben für nötig, ihn zu begrüßen oder sich über seinen Gesundheitszustand zu erkundigen. Aus diesem Grund weilt dieser nun zur weiteren Behandlung in Paris und ist offenkundig auf der Suche nach einem neuen Verein, trotz laufenden Vertrages bis 2022.

Von offizieller Hoffenheimer Seite ließ Alexander Rosen gegenüber der "Bild" verlauten, alle medizinischen Behandlungsschritte wären gemäß des höchsten medizinischen Standards einvernehmlich und eng abgestimmt angewendet worden. Für die vollständige Heilung wünschte der Direktor Profifußball der TSG dem Mittelstürmer "Alles Gute".

Auf eine Fortsetzung dieses ungewöhnlichen Streits zwischen Ishak Belfodil und seinem Arbeitgeber darf gerade aufgrund dieser widersprüchlichen Aussagen beider Seiten wohl mit Spannung gewartet werden.