Einzelkritik zum DFB-Team
Noten: Zwei Bayern bekommen die Zwei - Thomas Müller nur die Vier
19. November 2018, 23:21 Uhr aktualisiert am 20. November 2018, 0:08 Uhr
Das enttäuschende Ende eines verkorksten Jahres: In der Offensive überzeugt zwar Serge Gnabry vom FC Bayern, doch am Ende patzen im DFB-Team die Verteidiger - auch Mats Hummels. Die Einzelkritik.
Gelsenkirchen - Das Beste hätte für die deutsche Nationalmannschaft zum Schluss kommen sollen.
Müller wirkungslos, Goretzka mit fatalem Fehler
Nach einem völlig verkorksten Fußball-Jahr inklusive des blamablem Scheiterns bereits in der WM-Gruppenphase zeigte das DFB-Team am letzten Spieltag der Nations League 85 Minuten lang die beste Leistung des Jahres. Doch am Ende verspielte die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw gegen Erzrivale Niederlande ein 2:0.
Thomas Müller bleibt ohne große Wirkung, Leon Goretzka leistet sich einen fatalen Fehler. Niklas Süle und Serge Gnabry spiele dagegen vielversprechend - die Noten der AZ:
MANUEL NEUER, NOTE 3: Der Kapitän auf ehemaligem Territorium. Bekam kaum etwas zu tun. Zeigte seine stärkste Parade, als er im kurzen Eck gegen Depay klärte (78.). Bei den Toren der Holländer vollkommen chancenlos.
THILO KEHRER, NOTE 3: Erster Torschuss nach 27 Sekunden (!). Der Ex-Schalker spielt sich hinten rechts fest, ob er nun Ginter als Hintermann hat oder nicht. Fleißig in der Rückwärtsbewegung, frech nach vorne. Doch auch schwach in der Abwehr. Beim Ausgleich von van Dijk zu weit weg vom Gegenspieler.
Süle überwindet beinahe Neuer
NIKLAS SÜLE, NOTE 2: Bayerns Abwehr-Prellbock mit besten Stammplatz-Aussichten für das Jahr 2019. Überwand den eigenen Keeper Manuel Neuer beinahe mit einem Kopfball - knapp drüber. Ansonsten immer auf der Höhe und aufmerksam, bereinigte brenzlige Momente.
MATS HUMMELS, NOTE 3: Oh! Ein Feldspieler-Weltmeister von 2014. Klärte oft routiniert per Kopf. Beim Gegentor von Promes nicht konsequent genug am Mann.
ANTONIO RÜDIGER, NOTE 3: Links in der Dreierkette. Wird nun, dank des Vertrauens von Löw, immer sicherer und selbstbewusster. Ein Mann der Zukunft? Der Gegenwart!
NICO SCHULZ, NOTE 3: Gute Vorstöße über den linken Seitenstreifen, mit passablen Flanken im Programm. Echte Konkurrenz für Hector in 2019.
Kimmich als Kapitän der Zukunft
JOSHUA KIMMICH, NOTE 3: Der Kapitän der Zukunft wieder als Sechser vor der Abwehr. K & K - Kimmich und Kroos könnten das Mittelfeld-Duo der nächsten Jahre werden.
TONI KROOS, NOTE 2: Weltmeister Nummer drei in der Startelf - und so wertvoll. Immer noch unverzichtbar. Am 1:0 beteiligt, beim 2:0 hob er den Ball elegant auf Sané.
TIMO WERNER, NOTE 2: Neunter Treffer im 23. Länderspiel, aber sein erstes seit 751 Minuten. Ein satter, platzierter Rechtsschuss zum 1:0. Zeigte Vollstrecker-Qualitäten.
LEROY SANÉ, NOTE 2: Auf sein erstes Länderspieltor gegen Russland setzte er, von Löw konsequent "Sahne" ausgesprochen, einen drauf: einen abgefälschten Linksschuss zum 2:0.
Gnabry als richtig schnelle Neun
SERGE GNABRY, NOTE 2: Der Bayern-Profi als falsche, aber richtig schnelle Neun. Mit einem Kontakt fix auf Werner weiter, der zum 1:0 abzog. Prima. Bei Löw eher mit Stammplatz-Chancen als bei Kovac und den Bayern.
MARCO REUS, NOTE 4: Kam in der 63. Minute für Werner. Der Dortmunder, einer der Spieler der laufenden Bundesliga-Saison, blieb farblos.
THOMAS MÜLLER, NOTE 4: Ein Tusch auf sein 100. Länderspiel. Wurde in der 67. Minute für Gnabry eingewechselt. Blieb ohne große Wirkung.
LEON GORETZKA, NOTE 4: Kam zehn Minuten vor Ende. Und leistete sich einen fatalen Fehler vor dem Ausgleich.