Einzelkritik zum FC Bayern

Noten: Eine Fünf und eine Eins für geschlagene Bayern


Hatten in Dortmund nichts zu jubeln: die Bayern.

Hatten in Dortmund nichts zu jubeln: die Bayern.

Von Patrick Mayer / Online

Die Bayern spielen bei der Niederlage bei Borussia Dortmund nicht schlecht, aber nicht gut genug. Das gilt vor allem für Thomas Müller, Robert Lewandowski bekommt dagegen die Bestnote. Die Einzelkritik.

Manuel Neuer, NOTE: 4: Er hat einen Ball gehalten! Nachdem die letzten acht Schüsse auf das Tor des Bayern-Keepers drin waren, schnappte er sich den - allerdings harmlosen - Schieber von Reus (10.), Wurde dann aber in der Elfmeter-Szene von Reus abgekocht, der das Foul suchte und zog. Nicht clever von Neuer. Chancenlos beim Elfer und beim 2:2 und 2:3.

Joshua Kimmich, NOTE: 2: Ganz starker Auftritt. Setzte Gnabry in Szene, der dann Lewandowski vor dem 1:0 bediente. Hatte seine rechte Abwehrseite und Bruun Larsen meist im Griff. Gute Bewegung und feiner Heber zu Lewandowski vor dessen 2:1. Rettete artistisch auf der Linie gegen Reus' Schuss (59.).

Jérome Boateng, NOTE: 3: Strahlte die zuletzt vermisste Ruhe und Souveränität aus. Weil die Dortmunder Bayerns Innenverteidiger nicht pressten, hatte er Raum und Zeit für seine weiten Schläge nach vorne. Top-Grätsche gegen den einschussbereiten Alcácer (62.).

Mats Hummels, NOTE: 4: Böser Patzer in der zehnten Minute als sein Ballverlust zu einem BVB-Konter führte. Kam einige Male zu spät in die Zweikämpfe gegen Götze, andererseits mit Ballgewinnen. Brachte allerdings mit Abspielen Mitspieler in Bedrängnis. Sah in Laufduellen allerdings manchmal nur die Rücklichter. Danach ausgewechselt (65.).

David Alaba, NOTE: 2: Konzentriert, engagiert, viel bissiger und giftiger als zuletzt. Umtriebig nach vorne, mit Tatendurst und Tempo auf dem Weg in den BVB-Strafraum, in der Rückwärtsbewegung war ihm kein Meter zu viel. Clever auch in den Zweikämpfen gegen Sancho.

Javi Martínez, NOTE: 4: Spritzig, schnell, mit guter Übersicht als Wachturm vor der Abwehr. Schmiss sich in jeden Zweikampf, in jedes Kopfballduell. Bekam den Ellenbogen von Akanji ab - musste behandelt werden. Im Laufe des Spiels im Mittelfeld mehr und mehr überrannt.

Thomas Müller, NOTE: 5: Ständiger Unruheherd, der immer wieder die BVB-Abwehr durch seine Laufwege beschäftigte. Selbst am Ball allerdings ohne große Wirkung. Immerhin in der Entstehung des 2:2 beteiligt.

Leon Goretzka, NOTE 3: Der Ex-Schalker diesmal viel mehr im Spiel, kombinierte mit den Kollegen, suchte die Ballkontakte. In dieser Form ein wertvoller Achter, auch wenn er nicht in Situationen zum Torabschluss kam. Nach hinten mit Abspielfehlern.

Franck Ribéry, NOTE: 3: Mon dieu! Von vielen zuletzt abgeschrieben, powerte der Franzose los als wäre es das letzte Spiel seiner Karriere. Dribblings, Flanken, Torschüsse - eine ständige Gefahr für den BVB. Baute allerdings im zweiten Durchgang konditionell ab, hatte nicht mehr die Explosivität. Ballverlust vor dem 3:2 für den BVB.

Serge Gnabry, NOTE: 2: Für den verletzten Robben als Rechtsaußen aufgestellt. Wunderbare Flanke zu Lewandowskis 1:0, perfektes Timing. Legte den Ball in der Entstehung vor dem 2:1 mit der Hacke auf Kimmich - feines Füßchen! Dennoch vorzeitig ausgewechselt als seine Wirkung nachließ.

Robert Lewandowski, NOTE: 1: Komplett "on fire", der Ex-Borusse, in jeder Szene gefährlich. Im 211. Spiel für Bayern mit seinem 165. und 166. Tor, köpfte das 1:0 (26.), nickte zum 2:1 (52.). ein - nun mit insgesamt 13 Treffern (!) gegen seinen ehemaligen Verein. Und das seit dem Wechsel 2014. Sein Hackentor zum 3:3 in der Nachspielzeit war Abseits.

Niklas Süle, NOTE 4: Kovac tauschte Innenverteidiger gegen Innenverteidiger, brachte ihn für den - nicht mehr ganz rund laufenden - Hummels (66.). Sofort danach fiel das 2:2. War schwer für ihn, beinahe kalt ins Spiel zu kommen.

Renato Sanches, NOTE 4: Kam nach dem Gegentor zum 2:3 für Gnabry. Konnte jedoch ab der 74. Minute über die rechte Seite nicht mehr für die nötigen Offensivszenen sorgen.

Sandro Wagner, Ohne NOTE: Letzter Joker von Kovac - und nicht James Rodríguez! Kam für Müller, sollte mit Wucht als Stoßstürmer auf das 3:3 gehen. Klappte nicht.