Innenverteidiger im AZ-Vergleich
Niklas Süle gegen Virgil van Dijk: Wer ist der stärkere Koloss?
5. September 2019, 12:44 Uhr aktualisiert am 5. September 2019, 12:44 Uhr
Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Niederlande wird zum Duell der Abwehrgiganten Virgil van Dijk und Niklas Süle.
München - Serge Gnabry (1,75 Meter/75 Kilogramm) und Virgil van Dijk (1,93 m/92 kg) trennen körperlich Welten. Und wenn man dem Bayern-Star vor dem Länderspiel-Klassiker am Freitag so zuhörte, war der Respekt vor van Dijk durchaus zu spüren. "Er ist ein brutaler Schrank", sagte Gnabry gestern in Hamburg. "Wenn er neben dir steht, kann schon das Licht ausgehen."
Doch Gnabry ist zuversichtlich, dass er dann den richtigen Schalter finden wird: "Wir sind voller Selbstbewusstsein und haben gegen die Niederlande immer Tore geschossen. Also wissen wir, dass es geht." Da kann man Gnabry kaum widersprechen.
Im Hinspiel der EM-Qualifikation im März gewann das deutsche Team in Amsterdam mit 3:2 - Gnabry brillierte in der Offensive gemeinsam mit Leroy Sané, traf zum zwischenzeitlichen 2:0. Und das, obwohl die Niederländer mit der Super-Innenverteidigung van Dijk und Matthijs de Ligt aufliefen. Ob's am Freitag (20.45 Uhr/RTL) ohne den verletzten Sané wieder so gut klappt?
Respekt vor van Dijk riesig
Der Respekt vor Liverpool-Star van Dijk ist bei der DFB-Elf jedenfalls weiter riesig. Für Timo Werner ist er "einer der besten, wenn nicht sogar der beste" Verteidiger der Welt. "Er wurde über viele Jahre unterschätzt", sagte Bundestrainer Joachim Löw, "aber in den letzten zwei, drei Jahren, vor allem auch bei Liverpool, ist er der Fels in der Brandung, auch bei der Nationalmannschaft."
Und Jürgen Klopp befand im "Kicker": "Es gibt im Moment tatsächlich keinen Besseren." Nicht umsonst ist Champions-League-Sieger van Dijk neben Cristiano Ronaldo und Lionel Messi für die Wahl zum Weltfußballer des Jahres nominiert. Bis dahin ist es für Niklas Süle (1,95 m/97 kg), den Brandungsfelsen in der deutschen Abwehr, noch ein weiter Weg - doch auch der Bayern-Star ist für sein Nationalteam inzwischen unverzichtbar geworden, speziell nach dem DFB-Aus von Jérôme Boateng und Mats Hummels.
Selbstkritischer Süle
"Ich kann mich mit Sicherheit in vielen Dingen weiterentwickeln - und das muss ich auch", sagte Süle gestern selbstkritisch: "In der Kommunikation neben dem Platz bin ich sehr stark, auf dem Platz fehlt mir das noch ein bisschen, um ein richtiger Abwehrchef zu werden." Grundsätzlich sehe er sich dabei als Stammkraft in der Pflicht, "der Mannschaft Stabilität zu geben".
Während Löw im Abwehrverbund mal auf eine Dreier-, mal auf eine Viererkette setzt, hat Süle einen klaren Favoriten: "Ich bin großer Fan der Dreierkette, weil wir damit sehr variabel im Aufbau sind und in der Defensive immer einen Mann mehr zum Verschieben haben. Damit kann man sehr kompakt sein."
In Amsterdam agierte Süle mit Weltmeister Matthias Ginter und dem nach seiner Verletzung aktuell noch nicht wieder berücksichtigten Antonio Rüdiger im Dreierverbund. Weil auch Thilo Kehrer angeschlagen fehlt, dürfte Löw am Freitag auf Jonathan Tah setzen. "Jonah hat es die letzten Spiele sehr, sehr gut gemacht und sich entwickelt", lobte Süle. Die Niederländer werden es also auch mit brutalen Schränken zu tun bekommen.
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