Nach zweiter Finalpleite in Folge
Messi kehrt der argentinischen Nationalmannschaft den Rücken
27. Juni 2016, 9:23 Uhr aktualisiert am 27. Juni 2016, 9:23 Uhr
Nach einer erneuten Enttäuschung bei der Copa America Centenario hat Lionel Messi überraschend seinen Rücktritt aus der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft erklärt. Auch er konnte die Sehnsucht seiner Landsleute nach einem großen Titel nicht stillen.
Lionel Messi will nicht mehr für die argentinische Fußball-Nationalmannschaft spielen. Unmittelbar nach dem verlorenen Finale der Copa America Centenario gegen Chile erklärte der 29-Jährige am Sonntagabend (Ortszeit) in East Rutherford überraschend seinen Rücktritt aus der "Albiceleste".
"Ich habe meine Entscheidung getroffen, meine Zeit in der Nationalmannschaft ist vorbei", sagte Messi einem argentinischen Fernsehsender. Damit müssen sich die Argentinier ohne ihren Superstar und bisherigen Kapitän auf den Weg zur WM 2018 in Russland aufmachen.
Eigenen Elfmeter verschossen
Der Profi des FC Barcelona hatte das Copa-Endspiel mit Argentinien 2:4 im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Chile verloren. Messi verschoss dabei selbst einen Elfmeter. Bereits im Vorjahr war Argentinien dem südamerikanischen Nachbarn im Finale ebenfalls im Elfmeterschießen unterlegen. Zudem verlor Messi mit seinem Team 2014 in Rio das Weltmeisterschafts-Endspiel gegen Deutschland nach Verlängerung 0:1.
Argentinien wartet seit dem Copa-Gewinn 1993 auf einen Erfolg bei einem großen Turnier. Nicht einmal Superstar Messi schaffte es, die Sehnsucht der Südamerikaner nach einem Triumph zu stillen. "Es tut mir mehr als jedem anderen weh, dass ich nicht im Stande bin, mit Argentinien einen Titel zu gewinnen", sagte der fünfmalige Weltfußballer des Jahres.
Mit dem FC Barcelona hat Messi fast alle bedeutenden Titel im Vereinsfußball gewonnen. In 109 Länderspielen blieb ihm das verwehrt. Beim 4:0-Erfolg der Argentinier im Copa-Halbfinale gegen die USA gelang ihm sein 55. Treffer. Damit ist er Argentiniens Rekordtorschütze und überholte Gabriel Batistua. "Jeder verdient diesen Rekord, all meine Mitspieler der vergangenen Jahre haben ihren Anteil daran", hatte Messi damals betont. Jetzt müssen seine Mitspieler ohne ihn auskommen.