Happy Birthday, Capitano!
Manuel Neuer wird 33: Wie der Revier-Markierer des FC Bayern die Rivalen abhängt
27. März 2019, 6:38 Uhr aktualisiert am 27. März 2019, 6:38 Uhr
Torhüter Manuel Neuer vom FC Bayern wird an diesem Mittwoch 33 Jahre alt, nach einer Schwächeperiode ist er wieder ganz der Alte. Marc-André ter Stegen muss weiter warten. "Manu ist die Klasse besser", meint Stellvertreter Sven Ulreich.
München - Happy Birthday, Capitano! Manuel Neuer wird am Mittwoch 33 Jahre alt, der Torhüter und Spielführer des FC Bayern feiert den Schnapszahl-Geburtstag. Zunächst aber steht ein Training an der Säbener Straße an, ehe daheim am Tegernsee angestoßen werden darf. Verdient hätte es Neuer nach dieser Woche allemal.
Der 3:2-Sieg mit der deutschen Nationalmannschaft zum EM-Quali-Auftakt bei den starken Niederländern war für Neuer ein Abend der Befreiung und Genugtuung. Seine Kritiker, die schon länger Barcelonas Torhüter Marc-André ter Stegen (26) als neue Nummer eins sehen, verstummten.
Manuel Neuer: "Habe eine gute Rückrunde gespielt"
"Grundsätzlich habe ich ein bisschen darauf gewartet, dass irgendwann einmal Sachen kommen, wo ich mich auszeichnen kann", sagte Neuer, der Revier-Markierer, nachdem er mehrere Weltklasse-Paraden gezeigt hatte.
Eine Krise habe er zuletzt aber definitiv nicht durchgemacht, ergänzte der Keeper. "Ich habe eine gute Rückrunde gespielt, da bin ich fest von überzeugt. Egal, was da geschrieben wurde."
Tatsächlich waren die Leistungen des Torhüters seit dem Jahreswechsel meist überzeugend. Ausnahme: Das 1:3 gegen den FC Liverpool, als Neuer vor Sadio Manés 0:1 entscheidend beim Herauslaufen patzte. In Amsterdam nun bekamen die Fans den "alten" Neuer zu sehen, den viermaligen Welttorhüter, Triple-Sieger und Weltmeister, der ein Spiel allein entscheiden kann. Zigmal gesehen.
Neuer beteuert: Verhältnis zwischen DFB-Keepern ist gut
Fürs interne DFB-Duell mit Herausforderer ter Stegen auf dem Weg zur EM 2020 war die Holland-Gala enorm wichtig. Auch wenn Neuer nach der Partie die Brisanz aus dem Torhüter-Zweikampf nehmen wollte. "Es geht nicht um den Marc oder den Kevin (Trapp, Anm.d.Red.) oder den Bernd (Leno, d.Red), und es geht auch nicht um mich", erklärte Neuer: "Grundsätzlich ist unser Verhältnis mit allen Torleuten gut. Wir arbeiten ja zusammen. Wir sind ja in einer Mannschaft."
Doch natürlich knistert es zwischen den Torhütern, jeder will den Stammplatz. Als Neuer in der Halbzeit des Serbien-Spiels ter Stegen Platz machte, blieb der Handschlag aus.
Neuer sei "aktuell unsere Nummer eins, er ist unser Kapitän", sagte Bundestrainer Joachim Löw und stellte zugleich klar: "Marc-André ter Stegen wird in diesem Jahr seine Möglichkeiten bekommen." Der Barcelona-Keeper, seit Jahren auf Weltklasse-Niveau, hat genug vom Platz auf der Bank, wie er bei DAZN erklärte.
Marc-André ter Stegen forsch: "Möchte Druck machen"
Er habe "absoluten Respekt davor, was Manu für Deutschland bislang getan hat, er hat tolle Turniere gespielt", so ter Stegen. Doch nun wolle er "den Umbruch auch auf der Torwartposition vollziehen. Ich möchte Druck machen."
Noch muss er warten, weil Neuer seine Schwächeperiode nach mehreren Fußbrüchen zwischen Frühjahr 2017 und '18 überwunden hat. Der Rückhalt beim FC Bayern ist ihm ohnehin gewiss. "Ich glaube, Deutschland hat nie ein großes Torwartproblem gehabt und hat auch jetzt mit Manu und Marc sehr gute Torhüter", sagte der Münchner Ersatzkeeper Sven Ulreich bei Sky: "Aber ich glaube, Manu ist da noch die Klasse besser. Gerade über seine Erfahrung, die er hat."
Exakt 33 Jahre seit diesem Mittwoch. Happy Birthday, Revier-Markierer!