Dreierpacker Nico Beigang

„Mal mehr, mal weniger Schmerzen“


Gegen Schwabmünchen erzielte Nico Beigang drei Tore, trotzdem findet er, "dass ich gar kein so gutes Spiel gemacht habe".

Gegen Schwabmünchen erzielte Nico Beigang drei Tore, trotzdem findet er, "dass ich gar kein so gutes Spiel gemacht habe".

Ex-Profi Nico Beigang (33) über seinen jüngsten Dreierpack für den TSV Bogen, seine hartnäckige Mittelfußverletzung und den stressigen Ex-Job als Spielertrainer.

Nico Beigang spielte in seiner Laufbahn schon bei so renommierten Klubs wie Darmstadt 98, den Stuttgarter Kickers und dem SSV Jahn Regensburg. Seit einigen Monaten geht der großgewachsene Angreifer für den Süd-Bayernligisten TSV Bogen auf Torejagd. Der 33-jährige Ex-Profi ließ beim jüngsten 5:3-Erfolg gegen den TSV Schwabmünchen mit einem Dreierpack aufhorchen, dennoch plagt sich der in Regensburg lebende Unternehmer mit einer hartnäckigen Sprunggelenksverletzung herum, die ihn sogar um den Fortbestand seiner Laufbahn bangen lässt.

Herr Beigang, mit drei Toren waren Sie am vergangenen Samstag Matchwinner beim 5:3-Heimerfolg des TSV Bogen gegen den TSV Schwabmünchen. Ist der Knoten bei Ihnen nun endgültig geplatzt?
Nico Beigang: Ich finde, dass ich gar kein so gutes Spiel gemacht habe. Ich habe zwei hundertprozentige Chancen vergeben und einige Bälle leichtfertig verloren. Es freut mich aber, dass ich drei Tore gemacht habe. Die letzten Wochen und Monate waren für mich verletzungsbedingt keine einfache Zeit.

Haben Sie immer noch Probleme mit Ihrer in der Vorsaison erlittenen Mittelfußverletzung?
Beigang: Ja, leider. Ich habe mir einen sogenannten Bone Bruise im Mittelfuß zugezogen und habe aufgrund dieser Verletzung nun Entzündungen im ganzen Sprunggelenk. Mal sind die Schmerzen mehr, mal weniger. Ende Oktober musste ich beim Auswärtsspiel in Pullach bereits nach 40 Minuten vom Feld und konnte dann auch eine Woche gar nicht trainieren. Seit ein paar Tagen bin ich wieder einigermaßen schmerzfrei und hoffe, dass das auch zukünftig so bleibt. Die ständigen Schmerzen sind frustrierend.

Sie hören sich geknickt an...
Beigang: Ich werde mich definitiv nicht weiter so durchquälen wie im letzten halben Jahr. Wir haben jetzt dann zwei Monate Winterpause, und wenn ich bis zum Trainingsstart nicht beschwerdefrei bin, muss ich mir ernsthaft Gedanken machen, ob es noch Sinn macht, weiter Fußball zu spielen. Ich möchte nämlich auch in ein paar Jahren in meiner Freizeit noch Sport machen können.

Sie waren in den vergangenen drei Spielzeiten spielender Coach beim Freier TuS Regensburg. Der Wechsel zum TSV Bogen sorgte für Aufsehen. Was hat Sie angetrieben, nochmal höherklassig anzugreifen?
Beigang: Die Zeit beim Freier TuS war sehr intensiv, als Trainer hat man viel Verantwortung und muss sich auch um viele Dinge außerhalb des Spielfeldes kümmern. Ich wollte mich nochmal voll und ganz auf meine Spielertätigkeit konzentrieren und mich in einer höheren Liga beweisen. Bisher bereue ich den Wechsel trotz meiner Verletzungsprobleme nicht. Die Bayernliga ist eine attraktive Liga, in der ein sehr guter Fußball gespielt wird. Ich bin zwar nicht mehr so schnell wie früher, trotzdem kann ich noch einigermaßen mithalten.

Wie gefällt es Ihnen bislang beim TSV Bogen?
Beigang: Sehr gut. Wir haben eine coole Truppe, die leider in den letzten Monaten einige Rückschläge verkraften musste. Teilweise fehlte über Wochen mehr als ein halbes Dutzend Stammkräfte. Aus dem Regensburger Raum sind wir zwölf Spieler. Ein paar Mal waren wir zu den Trainingsfahrten nur noch ein Auto voll einsatzfähiger Spieler. Aber seit ein paar Wochen sind wir wieder fast komplett, und das macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar. Ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen.

Wie schauen Ihre persönlichen Pläne über das Saisonende hinaus aus?
Beigang: Ich muss schauen, wie sich die Sache mit meiner Verletzung entwickelt. Grundsätzlich ist für mich alles denkbar. Ich kann mir vorstellen, nur als Spieler aktiv zu sein, aber auch wieder als Spielertrainer anzugreifen. Sollte keine Besserung eintreten, wäre es aber auch eine interessante Option, nur als Trainer zu arbeiten. Es würde mich reizen, im höherklassigen Bereich etwas zu machen. Aber ich lasse das alles auf mich zukommen und werde wohl erst kurzfristig entscheiden, wie es sportlich mit mir weitergehen wird.