Bayern-Star ist unglücklich
Konkurrenz beim FC Bayern: Ergreift Corentin Tolisso jetzt die Flucht?
29. März 2020, 11:11 Uhr aktualisiert am 29. März 2020, 11:11 Uhr
Corentin Tolisso ist beim FC Bayern nur noch zweite Wahl. Vor allem aufgrund der großen Konkurrenz im Mittelfeld gilt ein Verbleib des Weltmeisters über den Sommer hinaus als unwahrscheinlich.
München - Im Sommer 2017 wechselte Corentin Tolisso für 41,5 Millionen Euro als damaliger Rekordtransfer zum FC Bayern. Noch nie haben die Münchner mehr für einen Neuzugang bezahlt!
Sein Marktwert lag im Oktober 2017 laut "transfermarkt.de" bei 35 Millionen Euro. Aufgrund einer starken ersten Saison beim Rekordmeister (zehn Tore und sieben Vorlagen in insgesamt 40 Pflichtspielen) und dem Weltmeister-Titel 2018 verzeichnete er Mitte Juli seinen Karriere-Höchstwert mit einem Marktwert von 45 Millionen Euro.
Doch seitdem geht es beim Franzosen bergab, beim letzten Marktwert-Update im März erreichte er mit 32 Millionen Euro seinen Tiefstwert in der Zeit bei den Münchnern.
Tolisso kommt in dieser Saison nicht zum Zug
Im vergangenen November bestätigte der Franzose, dass bei ihm wegen seiner schweren Kreuzbandverletzung im September 2018 noch "Zweifel existieren" - obwohl er sich körperlich längst von der Verletzung erholt hatte. "Ich frage mich selbst viele Dinge: Wird mein Knie wieder, wie es war? Werde ich wieder so gut wie vor der Verletzung?", sagte der 25-Jährige gegenüber der Zeitung "Le Parisien".
In der aktuellen Saison ist der Franzose in München außen vor: In der Bundesliga kommt er lediglich auf sieben Startelf-Einsätze, sechs Mal wurde er zudem eingewechselt. In der Rückrunde durfte Tolisso nur gegen Aufsteiger Paderborn von Beginn an ran. In seinen 13 Bundesliga-Partien erzielte der französische Nationalspieler ein Tor und bereitete zwei weitere vor.
Konkurrenz im Mittelfeld ist zu groß
Bayern-Coach Hansi Flick setzt auf den Tolisso-Positionen auf andere Spieler.
Im defensiven Mittelfeld ist an dem Duo Joshua Kimmich und Thiago derzeit kein Vorbeikommen. Flick plant Kimmich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr als Rechtsverteidiger ein. Für den Trainer ist der deutsche Nationalspieler prädestiniert für den defensiven Part vor der Abwehr. "Für das zentrale defensive Mittelfeld hat er noch mehr Potenzial, da ist er noch fokussierter, er kann das Spiel gut lesen und hat mit dem Ball und gegen den Ball gute Optionen", sagte der Trainer des Rekordmeisters zuletzt über Kimmich.
Sein Nebenmann, Spaniens Zauberer Thiago, blüht in der Rückrunde förmlich auf. Der 28-Jährige, der sich anfangs unter Flicks Regie noch mit der Bank begnügen musste, zählt zu Bayerns Gewinner in der zweiten Saisonhälfte. Der Spanier arbeitet mehr nach hinten mit und verleiht dem Mittelfeld der Bayern somit mehr Stabilität in der Defensive.
Im offensiven Mittelfeld gilt der wiedererstarkte Thomas Müller als gesetzt. 22 Scorer-Punkte in der Liga unterstreichen die starke Form des 30-Jährigen. Auch Leon Goretzka, der sich seine Einsatzzeiten hart erarbeiten muss, liefert ab, wenn er gebraucht wird.
Zieht es Tolisso nach Italien?
Für Weltmeister Tolisso bleibt in Bayerns überbesetztem Mittelfeld somit nur wenig Platz. Der Franzose soll bei den Münchnern als potentieller Verkaufskandidat gelten. Einen möglichen Abnehmer für den Mittelfeldspieler könnte es bereits geben. Laut der italienischen "Gazzetta dello Sport" zeigt wohl Inter Mailand Interesse am Mittelfeldspieler. Demnach sei Tolisso einer der Wunschspieler von Inter-Trainer Antonio Conte.
Dass der 25-Jährige glänzen kann, wenn ein Trainer an seine Fähigkeiten glaubt, stellt der Weltmeister in der französischen Nationalmannschaft unter Beweis. In der "Équipe Tricolore" zählt Tolisso unter Didier Deschamps, der ihn unlängst als "kompletten Mittelfeldspieler" adelte, zum Stammpersonal und überzeugt mit guten Leistungen.
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