Warner-Vertrag offenbar bekannt
Hat Niersbach uns die nächste Lüge von 2006 aufgetischt?
12. November 2015, 14:31 Uhr aktualisiert am 12. November 2015, 14:31 Uhr
Der zurückgetretene DFB-Präsident Wolfgang Niersbach soll schon länger von dem ominösen Vertragsentwurf zwischen Franz Beckenbauer und Jack Warner gewusst haben.
Dies berichten übereinstimmend das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag. Neben Niersbach soll auch der amtierende Generalsekretär Helmut Sandrock von seinem Stellvertreter Stefan Hans über das Schreiben informiert worden sein, berichtet die "SZ".
Niersbach hatte jegliches Wissen um einen Bestechungsversuch bei der Vergabe zur WM 2006 abgestritten. Der Deutsche Fußball-Bund wollte sich wegen laufenden Ermittlungen gegenüber beiden Medien nicht zu den neuen Details äußern.
Das Papier hatte dem damaligen FIFA-Wahlmann Warner (Trinidad & Tobago) Vorteile garantiert, es ist aber unklar, ob dies je umgesetzt wurde. Das Schreiben war von DFB-Vize-Generalsekretär Hans entdeckt worden. Dieser hat nach Angaben der "SZ" in einem Brief den Mitgliedern des DFB-Präsidiums mitgeteilt, dass er damals Niersbach und Generalsekretär Sandrock unverzüglich telefonisch davon in Kenntnis gesetzt habe.