Aufeinandertreffen am Samstag

Generationen-Duell: Nübel soll Neuer beim FC Bayern beerben


Treffen am Samstagabend aufeinander: Bayern-Keeper Manuel Neuer (l.) und Schalke-Torwart Alexander Nübel.

Treffen am Samstagabend aufeinander: Bayern-Keeper Manuel Neuer (l.) und Schalke-Torwart Alexander Nübel.

Von Michael Schleicher / Online

Bei der Partie der Schalker gegen den FC Bayern treffen die beiden Top-Torhüter Alexander Nübel und Manuel Neuer aufeinander. Brisant: Im Jahr 2020 könnte Nübel nach München wechseln.

München/Gelsenkirchen - Alexander Nübel hat gute Nerven - das kann man schon jetzt sagen. Der 22-jährige Torhüter des FC Schalke 04 hat seit längerer Zeit ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorliegen, doch der Keeper zockt, er pokert. Und das, obwohl ihn sein Trainer David Wagner kürzlich zum Mannschaftskapitän ernannt hat.

Nübel weiß, dass er mit seinem Verhalten die eigenen Fans gegen sich aufbringen kann. Erst recht, wenn seine Zukunftsentscheidung so ausfällt, wie es alle Beobachter erwarten: Im Sommer 2020 wird Nübel zu einem größeren Klub wechseln.

AZ-Infos: FC Bayern an Nübel dran

Nach AZ-Informationen sind mehrere europäische Topvereine am Torhüterjuwel interessiert, besonders intensiv baggert der FC Bayern an Nübel. Auch RB Leipzig würde den Keeper gern verpflichten. Bei den Münchnern soll Nübel langfristig als Nachfolger von Manuel Neuer (33) aufgebaut werden. Die Partie am Samstagabend (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) wird deshalb auch zum Generationen-Duell.

"Das Spiel hat keine besondere Brisanz", behauptete Nübel und gab sich cool. Doch jede Parade, jeder Fehler wird bei ihm natürlich besonders genau registriert werden. Nachdem sein Vorgänger Christian Heidel eine frühzeitige Vertragsverlängerung verpasst hatte, unternahm Sportvorstand Jochen Schneider einen neuen Versuch.

Gleichzeitig verpflichtete er aber in Nübels U21-Kollegen Markus Schubert von Dynamo Dresden schon den möglichen Nachfolger. Nübel, der in der Vergangenheit "ohne Weiteres auf Schalke verlängert hätte", lässt seinen Arbeitgeber zappeln. Er brauche Zeit, denn er müsse "eine Entscheidung mit großer Tragweite treffen", sagte er dem "kicker".

Gegen die Münchner steht Nübel am Samstagabend zum ersten Mal im Tor, in der vergangenen Saison fehlte er nach seiner Beförderung zur Nummer eins beim Schalker 1:3 in der Rückrunde nach einer Roten Karte. "Ich freue mich darauf, vor allem zu Hause und vor allem als Kapitän", sagte er.

Neuer ist gegen Ex-Klub Schalke noch ungeschlagen

Im anderen Tor steht ein Ex-Schalker, den er beim FC Bayern beerben könnte. Nationaltorwart Neuer, dessen Wechsel 2011 den Königsblauen immerhin rund 30 Millionen Euro einbrachte, spielt zum 15. Mal gegen seinen Ex-Klub - und ist immer noch ungeschlagen. Lediglich drei Unentschieden haben die Schalker in den vergangenen 18 Spielen gegen die Münchner erreicht, zuletzt gab es sogar fünf Pleiten in Folge. Eine ernüchternde Bilanz.

Bei den letzten Siegen stand Neuer noch im Schalker Tor: Beim 1:0 im DFB-Pokal-Halbfinale am 2. März 2011 ebenso wie beim 2:0 in der Bundesliga am 4. Dezember 2010. Nübel kickte damals noch in der Paderborner Jugend und wurde von seinen Mitspielern "Manuel" genannt, weil er mit dem Ball am Fuß an Neuer erinnerte. Jetzt gilt der hochtalentierte Schalker Keeper nicht nur bei Bayern, sondern auch in der Nationalmannschaft als möglicher Neuer-Nachfolger.

Vorerst jedoch ist Nübel noch auf Schalke - und in der heimischen Arena chronisch erfolglos. Der letzte Heimsieg liegt mehr als sieben Monate zurück: Seit dem 2:1 am 20. Januar gegen den VfL Wolfsburg, dem ersten Spiel mit Nübel als Nummer eins, haben die Gelsenkirchener kein Heimspiel mehr gewonnen. Ob's am Samstag besser läuft?

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