Sechzig in der 3. Liga
Fortuna Köln gegen TSV 1860: Das ist der Löwen-Gegner
8. Dezember 2018, 8:00 Uhr aktualisiert am 8. Dezember 2018, 8:00 Uhr
Zum 18. Spieltag in der 3. Liga reist der TSV 1860 in die Domstadt zum SC Fortuna Köln. Die AZ stellt den Löwen-Gegner vor.
München - Vier Punkte trennen den TSV 1860 und seinen Gegner Fortuna Köln in den Tabelle der 3. Liga. Dass Köln nach dem Spiel auf einem besseren Platz als die Löwen stehen könnte, ist also ausgeschlossen. Trotzdem wird es ein hartes Duell an diesem Samstag (14 Uhr, live im BR und im AZ-Liveticker). Nicht zuletzt stehen die Rheinländer nach nur einem Zähler aus fünf Spielen nur einen Punkt über den Abstiegsrängen.
Die Löwen dagegen liegen auf dem neunten Platz in der Tabelle. Bei einer Niederlage wäre die Entspannung aber wohl verschwunden - das Polster auf die Abstiegsplätze beträgt für Sechzig nur fünf Punkte. Auch der TSV 1860 sollte also besser punkten. Unterschätzen wird Fortuna Köln aus München sowieso niemand: Sportchef Günther Gorenzel warnte nichtt zuletzt vor einem "angeschlagenen Boxer", der wieder zuschlagen könnte. (Lesen Sie auch: Daniel Bierofka warnt vor Fortuna Köln - "Messer zwischen den Zähnen")
Die AZ stellt den Löwen-Gegner vor:
Im Schatten des 1. FC Köln
Entstanden ist der SC Fortuna Köln 1948 aus der Fusion von drei lokalen Vereinen - acht Tage nach der Gründung des 1. FC Köln. Ziel war es, aus kleinen Stadtteilvereinen eine erfolgreiche Stadt-Mannschaft zu formen. Der Verein blieb aber immer im Schatten des großen Nachbarn, dem Effzeh. In die Bundesliga stieg die Fortuna dennoch 1973 auf. Nach nur einem Jahr ging es wieder in die 2. Bundesliga, wo die Fortunen 26 Jahre in Folge (!) spielten.
Ab 2000 ging es für die "Südstädter" bergab: Dem Drittligaabstieg folgten finanzielle Probleme und weitere Abstiege. Erst zur Saison 2013/14 gelang der Wiederaufstieg in die 3. Liga - und damit in den Profifußball.
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Fortuna Köln: Die letzten Ergebnisse
Den verbesserungsfähigen Tabellenstand schuldet die Fortuna der jüngsten Ergebniskrise. Drei Punkte holte sie das letzte Mal im Oktober, am 12. Spieltag gegen Energie Cottbus (3:1). Seitdem gab es vier Niederlagen (gegen Rostock, Wiesbaden, Unterhaching und Meppen) und ein Unentschieden (gegen Würzburg).
Und auch das letzte Tor liegt bereits über einen Monat zurück. Bei Hansa Rostock am 13. Spieltag traf Fortuna-Sechser Maik Kegel per Freistoß. Die letzten Tore aus dem Spiel heraus fielen in der Woche davor gegen Cottbus. Gegen Wiesbaden (0:7) und in Unterhaching (0:6) verlor Köln sogar sehr deutlich.
Der Trainer: Tomasz Kaczmarek
Erst vor dem Spiel gegen Wiesbaden verpflichtete der SC Fortuna den 34-jährigen Trainer Tomasz Kaczmarek. Der langjährige Trainer Uwe Koschinat verließ den Verein kurz davor in Richtung SV Sandhausen in die 2. Bundesliga. Kaczmarek arbeitete davor als Trainer bei den Stuttgarter Kickers und für Viktoria Köln.
Doch: Nur einen Punkt holten die "Südstädter" aus den vier Liga-Partien unter dem jungen Coach. Immerhin: Ein Sieg im Mittelrheinpokal gegen den TV Herkenrath. 5:3 - allerdings nach Elfmeterschießen. Unter dem Polen gelang der Mannschaft auch gegen den unterklassigen Klub kein einziges Tor.
Die Formation: So spielt Köln
Fortuna Köln spielte zu Beginn der Saison unter Koschinat ein 4-2-3-1. Nachdem Koschinat den Verein verließ übernahm Athletiktrainer André Filipovic interimsweise und behielt die Formation bei. Auch Kaczmarek versuchte es erst mit der alten Aufstellung, nach der 7:0-Pleite gegen Wiesbaden stellte er die Mannschaft allerdings um: in Unterhaching spielte Köln in einem 4-4-2, konnte die 6:0-Niederlage aber nicht verhindern.
Gegen Meppen probierte es Kaczmarek mit einem 4-1-3-2, also einem Sechser und zwei Stürmern. Wieder scheiterte er, Meppen gewann 3:0. Der polnische Trainer der Fortuna hat sich also für sein endgültiges Spielsystem nicht entschieden, variiert von Spiel zu Spiel, offenbar auf der Suche nach der Formation, die für ihn das erste Ligator schießen wird.
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Moritz Hartmann: Einst Bundesliga in Ingolstadt
Neun Jahre spielte Moritz Hartmann beim FC Ingolstadt, darunter auch zwei Jahre Bundesliga, nachdem er mit den "Schanzern" 2015 die Meisterschaft in der 2. Bundesliga feiern konnte. Sechs Mal spielte der Mittelstürmer schon gegen den TSV 1860 - dabei gelang ihm jedoch kein Tor.
Zu Beginn dieser Saison wechselte Hartmann ablösefrei zur Fortuna. In bislang 17 Pflichtspielen erzielte er fünf Tore und gab vier Assists. Sein letztes Tor schoss Hartmann beim 3:1 gegen Cottbus.
Die Spielstätte: Das Südstadion
11.748 Plätze bietet das Südstadion in Köln. Anders als in Giesing ist der Zuschaueransturm jedoch überschaubar. Die durchschnittliche Zuschauerzahl liegt heuer bei knapp 2.800. Gegen Sechzig erwarten die Rheinländer indes rund 7.000 Zuschauer - darunter mehr als 3.000 Löwen-Fans.
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