Keine Verstärkungen in Sicht

FC Bayern: Wann zündet Brazzo? Diese Probleme muss Hasan Salihamidzic lösen


Sportdirektor des FC Bayern: Hasan Salihamidzic.

Sportdirektor des FC Bayern: Hasan Salihamidzic.

Von Patrick Mayer / Online

Der Sportdirektor des FC Bayern tut sich mit den dringend benötigten Verstärkungen schwer. Kevin Vogt und Ousmane Dembélé werden gehandelt - aber helfen die wirklich? Die AZ erklärt Hasan Salihamidzics Brennpunkte.

München - Das Vertrauen von Uli Hoeneß in Sportdirektor Hasan Salihamidzic ist weiter groß. So groß, dass der Präsident des FC Bayern während seines Sommerurlaubs in Südfrankreich kaum an Leroy Sané dachte - obwohl der deutsche Nationalspieler von Manchester City Bayerns Wunschspieler ist. "Ich war jetzt im Urlaub, das hat alles der Hasan gemacht", sagte Hoeneß bei der Premiere der Dokumentation über Toni Kroos in Köln.

FC Bayern: Salihamidzic kommt nicht weiter

Problem an der Sache: "Der Hasan" ist in dieser entscheidenden Personalie nicht weitergekommen. Und auch sonst ist die Transferbilanz des Sportdirektors ernüchternd.

Seit fast zwei Jahren ist Salihamidzic nun Sportdirektor bei den Münchnern, ein echter Transfercoup ist ihm seitdem nicht gelungen: Leon Goretzka kam 2018 ablösefrei, bei Serge Gnabry endete die Leihe. Der Kanadier Alphonso Davies ist bislang ein teurer Flop - und überhaupt kann man in der von Brazzo umstrukturierten Scoutingabteilung wenige Erfolge vermelden. Bayern holt mit Sarpreet Singh (20) zwar den ersten Neuseeländer der Klubgeschichte - übrigens für die 2. Mannschaft -, aber die nächsten Joshua Kimmichs oder Kingsley Comans, die Michael Reschke einst entdeckt hatte, lassen auf sich warten.

Im Winter sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, dass Salihamidzic bei seinen Transferbemühungen "on fire" sei - der umworbene Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea kam trotzdem nicht.

Wann zündet Brazzo endlich? Die AZ erklärt die Brennpunkte für den Sportdirektor.

Vom FC Bayern umworben: Callum Hudson-Odoi.

Vom FC Bayern umworben: Callum Hudson-Odoi.

FC Bayern: Ausgaben von 118 Millionen Euro

Der Profikader: Mit den französischen Weltmeistern Benjamin Pavard und Lucas Hernández (nach Knie-OP noch in der Reha) sind zwei Neuzugänge für die Abwehr verpflichtet worden, der 19-jährige Fiete Arp gilt als Zukunftsversprechen für den Angriff. Doch trotz Ausgaben in Höhe von 118 Millionen Euro fordert Trainer Niko Kovac verständlicherweise vier weitere Transfers - denn der Kader ist sehr dünn.

Nach den teils überraschenden Abgängen von Franck Ribéry, Arjen Robben, Rafinha, James Rodríguez und Mats Hummels hat Kovac nur 17 Spieler zur Verfügung, Renato Sanches und Jérôme Boateng könnten ebenfalls noch wechseln. So schwach waren die Bayern ewig nicht aufgestellt. Und Verstärkungen zeichnen sich aktuell nicht wirklich ab.

Laut "Sky" soll Hoffenheims Innenverteidiger Kevin Vogt (27) ein Thema sein - aber wäre er im Vergleich zu Hummels und Boateng wirklich ein Ersatz, der die Qualität erhöht?

Unbequemer Verteidiger: Kevin Vogt (Mi.), hier gegen Robert Lewandowski vom FC Bayern.

Unbequemer Verteidiger: Kevin Vogt (Mi.), hier gegen Robert Lewandowski vom FC Bayern.

Verwunderlich erscheint das Interesse an Barcelonas Ousmane Dembélé (22), der sich einst aus Dortmund wegstreikte und dafür auch von den Bayern-Bossen scharf kritisiert wurde.

Wie "France Football" meldet, ist Dembélé nun allerdings Bayerns Transferziel Nummer eins - weil Sané Manchester City nicht verlassen will. Angeblich hat sich Salihamidzic bereits mit Dembélés Berater getroffen. Eine Verzweiflungsaktion der Münchner? Neues zu Dembélé gab es dann am Dienstagabend: Ein Mitarbeiter des Berater-Teams von Dembélé sagte gegenüber "Sky", dass die Chancen auf einen Bayern-Wechsel "gleich null" seien. Also wohl der nächste Korb für die Münchner!

Nicht zu vergessen: Das spanische Mittelfeld-Talent Rodrigo, das vor einem Wechsel zu Manchester City steht, hat Bayern auch nicht bekommen.

Jugend: Bilanz des FC Bayern ist ernüchternd

Der Nachwuchsbereich: Deutschlands U21-Kicker sorgten gerade bei der EM in Italien für Begeisterung - einen Spieler des FC Bayern suchte man dabei vergeblich im Aufgebot. Vor knapp zwei Jahren, als das neue Nachwuchszentrum an der Ingolstädter Straße eröffnet wurde, sagte Hoeneß noch: "Vielleicht ist dieser Campus unsere Antwort auf den Transferwahnsinn und die Gehaltsexplosion."

Doch seitdem hat es kein Spieler fest zu den Profis geschafft. Bei Innenverteidiger Lukas Mai hofft Bayern auf den Durchbruch, doch der 19-Jährige ist in erster Linie für die Amateure vorgesehen. Insgesamt ist die Bilanz ernüchternd.

Zu allem Überfluss lieferte sich Salihamidzic kürzlich auch noch ein Gerangel mit U17-Trainer Miroslav Klose, den er zur U19 verschieben wollte. Klose setzte sich durch. Brazzo braucht Erfolge auf allen Ebenen - und zwar dringend.

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