Flick mit Personalsorgen
FC Bayern: Malade Stars - So steht es um die Verletzten
4. März 2020, 12:51 Uhr aktualisiert am 4. März 2020, 12:51 Uhr
Sechs Leistungsträger haben Trainer Hansi Flick am Dienstag beim Pokalspiel auf Schalke gefehlt - das Szenario, vor dem der Coach gewarnt hatte, ist eingetreten. Die AZ zeigt den aktuellen Stand bei den Verletzten.
München - Die Mannschaftsaufstellung des FC Bayern beim Viertelfinal-Sieg (1:0) gegen den FC Schalke zeigte, dass Hansi Flick vor allem bei seiner Abwehrreihe improvisieren musste.
Nachdem es auch für Jérôme Boateng (Magen-Darm-Probleme) nicht für den Pokal-Hit gereicht hatte, baute der Bayern-Coach um und beförderte Joshua Kimmich zurück in die Viererkette.
Personalsituation spitzt sich zu
Die angespannte Personallage der Münchner spitzt sich also weiter zu. Genau davor hatte Flick die Klub-Verantwortlichen bereits im Trainingslager in Doha gewarnt und deshalb mehrere Winterneuzugänge gefordert.
"Mit dem aktuellen Kader sind wir bei dieser Verletzungssituation nicht optimal für die Rückrunde aufgestellt", sagte Flick im Januar in der "SZ": "Wir brauchen auf jeden Fall noch Verstärkung." Er "denke da an mindestens zwei Spieler - auf jeden Fall einen für die Defensive und vielleicht auch für die offensive Außenbahn". Flicks Argumente: "Wenn man von 'pack mas' und 'voll angreifen' und allen möglichen Titeln spricht, braucht man auch einen Kader, der in der Tiefe genügend Substanz und Qualität besitzt."
Sechs Leistungsträger fehlten auf Schalke
Der 55-Jährige bekam einzig Rechtsverteidiger Álvaro Odriozola, der bis Sommer von Real Madrid ausgeliehen wurde, als Verstärkung. Und das Worst-Case-Szenario, an das Flick dachte, hat die Bayern und ihre Personal-Planungen nun tatsächlich eingeholt.
Mit Boateng, Kingsley Coman (Kapselverletzung), Lucas Hernández (leichte Sehnenreizung), Robert Lewandowski (Schienbeinanbruch am Kniegelenk), Ivan Perisic (Fraktur am Außenknöchel) und Niklas Süle (Reha nach Kreuzbandriss) fallen aktuell gleich sechs potenzielle Leistungsträger aus. Immerhin Coman, der noch Trainingsrückstand aufzuholen hat, und Hernández sollen am Sonntag (15.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) beim Heimspiel gegen den FC Augsburg möglichst wieder im Kader stehen.
Und speziell Hernández will Flick nach zwei schwereren Verletzungen im vergangenen Jahr "step by step" wieder heranführen. "Er hat immer wieder Probleme", sagte Flick. Man müsse aufpassen, den 80 Millionen Euro teuren Rekordeinkauf nicht zu oft in Wettkämpfe zu schicken.
Comeback für Ivan Perisic Mitte März
Ivan Perisic, der sich Anfang Februar bei einem Zweikampf mit Odriozola im Training schwer verletzt hatte, visiert sein Comeback für das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am 18. März gegen den FC Chelsea an. Lewandowski will möglichst Anfang April beim Spiel in Dortmund (4. April) wieder auf den Platz zurückkehren.
Und auch Nationalspieler Süle möchte nach seinem Kreuzbandriss "seiner Mannschaft im Saisonendspurt noch helfen". Auch, um sich für sein "ganz großes Ziel", die Europameisterschaft im Sommer, einspielen zu können. Verläuft die Heilung seines Knies weiter optimal, kann der 24-Jährige möglicherweise Mitte bis Ende April wieder eingesetzt werden.
Javi Martínez gehörte dagegen nach zweimonatiger Verletzungspause (Muskelbündelriss im Oberschenkel) gegen die TSG Hoffenheim und im DFB-Pokal auf Schalke erstmals wieder zum Kader. Zu einem Comeback kam es aber jeweils nicht.
In Anbetracht der gerade in der Abwehr äußerst angespannten Personalsituation ist Martínez aber eine Option, von der Flick wohl eher früher als später Gebrauch machen muss.
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