Nach Ausbootung im DFB-Team

FC Bayern: Jetzt spricht Löw - Boateng, Müller und Hummels dürfen hoffen


Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels (v.l.) zählten über Jahre hinweg zu den Stützen der Nationalmannschaft.

Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels (v.l.) zählten über Jahre hinweg zu den Stützen der Nationalmannschaft.

Von Bernhard Lackner

Gibt es doch noch ein Comeback von Boateng, Hummels und/oder Müller in der Nationalmannschaft? Am Freitag nimmt Joachim Löw Stellung zur Ausbootung der drei Stars des FC Bayern - und stellt eine Rückkehr in Aussicht.

München - "Ich habe noch ein paar gute Jahre drin", meinte Mats Hummels nach dem Champions-League-Aus seines FC Bayern am Mittwochabend gegenüber Sky - und deutete damit eine Rückkehr in die Nationalmannschaft an. Auch Thomas Müller ließ bei seinem Twitter-Statement am Tag nach der Entscheidung durchblicken, dass er mit dem Thema DFB-Elf noch nicht abgeschlossen habe.

Rückkehr von Hummels, Müller und Boateng möglich

Am Freitag stellte sich schließlich Bundestrainer Joachim Löw erstmals seit der Ausbootung des Weltmeister-Trios Hummels, Müller und Jérôme Boateng den Fragen der Journalisten - und deutete dabei an, dass eine Rückkehr der drei Bayern-Stars nicht ausgeschlossen sei. "Die Spieler haben mir zu verstehen gegeben, dass sie trotz der Entscheidung weiter zur Verfügung stehen würden. Das haben sie mir am Ende unseres Gespräches mitgeteilt", sagte Löw.

Das Trio würde demnach vorerst in der anstehenden EM-Qualifikation sowie bei der möglichen Endrunde im Sommer 2020 nicht berücksichtigt.

Joachim Löw: "Spieler sind nicht verbannt"

Was danach passiere, sei heute noch nicht abzusehen. "Ich weiß nicht, was nächstes Jahr sein wird. Da habe ich keine Ahnung. Das ist hypothetisch. Die Spieler sind nicht verbannt, ich plane derzeit nur ohne sie", gab Löw weiter zu verstehen. Das Verhältnis zum Bayern-Trio, für das er "höchste Wertschätzung" habe, sei laut dem Bundestrainer ohnehin intakt.

Auch zum viel kritisierte Ablauf der Entscheidung äußerte sich Löw. Er begründete seine Entscheidung damit, den Umbruch in der Nationalmannschaft weiter voranbringen zu wollen. "Für uns steht ab März ein neuer Zyklus mit Blick auf die EM 2020 an. Aufgrund der Leistungen und Ergebnisse im vergangenen Jahr war es für uns unerlässlich, gewisse Änderungen vorzunehmen. Wir haben uns nach der Nations League darüber Gedanken gemacht, wie wir uns von nun an personell aufstellen", erklärte Löw.

In der Kritik: Bundestrainer Joachim Löw.

In der Kritik: Bundestrainer Joachim Löw.

Die DFB-Elf war in der Gruppe mit Weltmeister Frankreich und den Niederlanden als Tabellenletzter abgestiegen und holte aus vier Spielen lediglich zwei Punkte.

Löw wollte das Trio persönlich sprechen

Die Überzeugung, dass eine Zukunft ohne das Bayern-Trio für die Entwicklung der Nationalmannschaft sinnvoller sei, sei bereits seit längerem in ihm gereift, erzählte der Badener. "Solche Entscheidungen trifft man nicht von heute auf morgen, das ist ein Prozess. Es gibt bestimmte Kriterien, anhand derer wir unsere Entscheidung getroffen haben. Wir wollen mit jungen Spielern und einer neuen Spielidee in diese neue Phase gehen", sagte Löw.

Ihm sei vor allem die Art der Mitteilung der Entscheidung wichtig gewesen, erklärte er: "Für mich persönlich war es das allerwichtigste, dass wir die Spieler, die es betrifft, persönlich informieren. Wir wollten ein persönliches und ehrliches Gespräch mit den Spielern führen. Wir haben zuvor dem Trainer und Karl-Heinz Rummenigge mitgeteilt, weshalb wir diese Entscheidung treffen und weshalb zu diesem Zeitpunkt."

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