"Absolut zufrieden damit, wie die Dinge sind"
FC Bayern: Hansi Flick und die Frage nach der Vertragsunterschrift
6. März 2020, 15:38 Uhr aktualisiert am 6. März 2020, 15:38 Uhr
Hansi Flick gewinnt Spiel um Spiel - und muss sich in Sachen Vertrag trotzdem gedulden. Der FC Bayern spielt noch immer auf Zeit.
München - Hansi Flick hatte die neuerliche Frage nach seiner noch immer ungeklärten Zukunft erwartet - und begegnete ihr mit einem herzhaften Lachen. "Ich bin aktuell bei Bayern München", sagte der Trainer des deutschen Rekordmeisters dann nüchtern, "das ist mein Ansprechpartner. Wir haben Dinge ausgemacht, die Bestand haben. Alles andere ist für mich nicht relevant."
Ausgenommen zunächst das Bundesliga-Derby am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) gegen den FC Augsburg. Doch auch vor dem bayerisch-schwäbischen Duell hat Flick noch nicht zu jenem Stift gegriffen, den ihm Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor eineinhalb Wochen überreicht hatte, um damit "Papiere" zu unterschreiben - also einen Vertrag über den Sommer hinaus.
Bayern-Bosse spielen auf Zeit
Warum nicht? Flick will, die Bayern auch, nach dem Vorstand stimmte dem Vernehmen nach am Montag auch der Aufsichtsrat der Personalie zu. Aber so einfach ist es nicht. Die Bosse spielen trotz ihrer grundsätzlichen Bereitschaft, mit Flick weiterzumachen, auf Zeit.
Konkrete Gespräche soll es frühestens nach dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Chelsea (17. März) geben, wahrscheinlich sogar erst nach dem Viertelfinale in der Königsklasse Mitte April. Dann sehen sie klarer, wohin die Reise mit Flick geht. Überhaupt sind zahlreiche Details wie Gehalt, Laufzeit und die Zusammensetzung des Trainerstabs offen. Außerdem will Flick bei der Kaderplanung mitsprechen, intern soll er sich bereits für die Verpflichtung der Nationalspieler Kai Havertz (Bayer Leverkusen) und Timo Werner (RB Leipzig) eingesetzt haben.
Flick-Entscheidung in den nächsten Wochen/Monaten
"Es ist ja nicht so, dass wir uns nie sehen und nie miteinander sprechen", sagte er am Freitag über das Verhältnis zu seinen Vorgesetzten. Es sei ausgemacht, abzuwarten, wie die Saison laufe - "und ich bin absolut zufrieden damit, wie die Dinge sind". Wann es konkreter werde, würden "die nächsten Wochen, vielleicht auch Monate zeigen".
Die kolportierten Anfragen aus dem Ausland - der "kicker" berichtete von Interesse aus der Premier League - blocke er ab, betonte Flick und verwies zum wiederholten Mal darauf, dass es ihm "Spaß" mache mit seiner Münchner Mannschaft. "Das sieht man an den Ergebnissen und der Art und Weise. Das ist schon beeindruckend". Und sein Werk.
Hinspiel gegen Augsburg nur 2:2
17 von 20 Spielen hat er gewonnen (zwei Niederlagen), seine Bayern halten in allen drei Wettbewerben Kurs. Damit das so bleibt, war Flick bemüht, den Fokus des Tabellenführers auf Augsburg zu lenken. "Wir wissen, dass das eine Mannschaft ist, die uns schon in dieser Saison weh getan hat", sagte er mit Blick auf das 2:2 im Hinspiel, bei dem sich Niklas Süle das Kreuzband riss.
Süle trainiert inzwischen wieder mit Ball, über einen möglichen Comeback-Zeitpunkt für den Abwehrchef, der für seine Rückkehr Mitte April anvisiert, wollte sich Flick nicht äußern. Schon gegen Augsburg sind Jerome Boateng und Lucas Hernandez wieder dabei, auch Javi Martinez steht zur Verfügung. Neben Süle und Robert Lewandowski muss auch Kingsley Coman noch passen.
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