Exklusives AZ-Interview

FC-Bayern-Fan Dorothee Bär: "Natürlich trage ich im Stadion mein Trikot"


Staatsministerin für Digitalisierung und großer Fan des FC Bayern: Dorothee Bär

Staatsministerin für Digitalisierung und großer Fan des FC Bayern: Dorothee Bär

Von Bernhard Lackner

Staatsministerin Dorothee Bär spricht in der AZ über ihre Liebe zum FC Bayern, das Pokalfinale in Berlin gegen Leipzig und die Zukunft von Uli Hoeneß. "Alles, was dieser Verein ist, verdankt er ihm", sagt sie über den Bayern-Macher.

München - Dorothee Bär ist nicht nur Bayerns Staatsministerin für Digitalisierung - sondern auch großer Fan des FC Bayern! Die AZ hat vor dem Pokal-Showdown gegen RB Leipzig (Samstag, 20 Uhr/ARD, Sky und im AZ-Liveticker) mit ihr gesprochen.

AZ: Frau Bär, an diesem Samstag trifft der FC Bayern im Endspiel des DFB-Pokals in Berlin auf RB Leipzig. Werden Sie Ihren Lieblingsklub aus München live im Stadion unterstützen?
DOROTHEE BÄR: Ja, gemeinsam mit meinem Mann. Ich bin sehr dankbar, dass ich es live erleben darf, und werde den FC Bayern lautstark anfeuern. Die Atmosphäre, die Spannung, die Emotionen sind im Stadion nochmal intensiver.

Tragen Sie im Stadion auch Ihr Bayern-Trikot - wie damals 2015 nach dem 0:3 gegen Barcelona im Bundestag?
Ich bin als Fan im Stadion und trage da natürlich auch Trikot. Für mich gehört das Tragen "seiner" Vereinsfarben einfach zum Stadionbesuch dazu. 2015 hatte ich nach der Niederlage das Trikot bei allen Terminen an diesem Tag an. Einer davon war dann eben die Plenardebatte im Deutschen Bundestag. Ich wollte damit ein Zeichen setzen, dass ich auch in der Niederlage stolz zu meinem Verein stehe, weil ich genau wusste, wie viel Häme mir entgegenschlagen würde, da wir nicht gewonnen hatten.

Pokalfinale: Bär tippt auf klaren Sieg des FC Bayern

Wie ist Ihr Tipp für das Endspiel?
Bayern gewinnt 4:0. Es ist das letzte Spiel der Saison und der Abschied von Franck Ribéry und Arjen Robben. Da werden "Robbéry" alles geben und mindestens vier Tore erzielen.

Verspüren Sie Wehmut, dass Ribéry und Robben aufhören?
Beide haben eine kleine Ära in der Vereinsgeschichte begründet. Unvergessen wird ihr Beitrag zum Triple-Gewinn 2013 sein. Da ist sicherlich etwas Wehmut. Auf der anderen Seite muss sich eine Mannschaft stetig erneuern. Vielleicht kommen sie ja eines Tages in anderer Funktion zurück zum FC Bayern. Das würde mich freuen.

Ist Thomas Müller eigentlich noch Ihr Lieblingsspieler?
Absolut. Grundsätzlich mag ich Typen, die sich mit dem Verein und Bayern identifizieren. Basti Schweinsteiger und Philipp Lahm waren solche Typen, aber auch David Alaba, Manuel Neuer oder Serge Gnabry.

Bär: "Die Leidenschaft für den FCB kennt keine Parteigrenzen"

Sie sind in Bamberg geboren. Wie hat das mit Ihnen und dem FC Bayern denn eigentlich angefangen?
Schon zu Grundschulzeiten war ich mit meinem besten Freund und seinem Vater im Olympiastadion. Das erste Spiel war damals gegen Köln. An mein erstes Trikot kann ich mich auch noch gut erinnern. Das war noch mit Commodore als Hauptsponsor.

Sie gehören auch dem Bayern-Fanklub des Bundestags an. Gibt es da Konkurrenz, etwa von Dortmund-Fans?
Andere Vereine sind inzwischen nachgezogen und haben auch Fanklubs gegründet. Wir sind aber nach wie vor der einzige Fanklub, der ausschließlich aus Abgeordneten besteht. Außer der Linken und der AfD sind im FC Bayern Fanklub Deutscher Bundestag alle Parteien vertreten. Ich selbst bin Vizepräsidentin. Die Leidenschaft für den FCB kennt keine Parteigrenzen.

Haben Sie selbst mal Fußball gespielt?
Während meines Austauschjahres in den USA wurde ich vom Fußballteam meiner Highschool automatisch ins so genannte Varsity Fußballteam gesteckt. Die dachten, die kommt aus Deutschland, also muss sie auch Fußball spielen können. Das war der Anfang und das Ende meiner aktiven Spielerkarriere. Aber immerhin ein wunderbares Jahr lang.

Dorothee Bär: FC Bayern auch bei Digitalisierung top

Seit März sind Sie im Verwaltungsbeirat des FC Bayern vertreten. In welchen Punkten kann sich der Klub beim Thema Digitalisierung noch verbessern?
Der FC Bayern hat längst erkannt, dass in der Digitalisierung der Abläufe enorme Potentiale liegen. Auf den unterschiedlichsten Ebenen. Auf diesem Weg möchte ich mich mit meiner Expertise einbringen. Allen Beteiligten ist aber klar: Digitalisierung ist keine einmalige Sache, sondern ein Prozess. Es gibt immer etwas, in dem man noch besser sein kann. Trotzdem: Der FC Bayern gehört auch in diesem Bereich zur Spitze in Deutschland.

Ende des Jahres endet die Präsidentschaft von Uli Hoeneß. Würden Sie sich wünschen, dass er nochmal kandidiert?
Alles, was dieser Verein heute ist, verdankt er Uli Hoeneß. Das kann man ohne Übertreibung behaupten. Er hat es in unglaublicher Art und Weise geschafft, die beiden Seiten des Fußballs, die geschäftliche Seite sowie die emotionale Seite, die herzliche Seite, miteinander zu kombinieren. Ich habe gelernt, dass Wünsche nur in Erfüllung gehen, wenn man sie nicht laut ausspricht...

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