Nach Aufstieg in die Dritte Liga

FC Bayern erklärt Back-up-Stürmer Wriedt für unverkäuflich


Doppelpacker im entscheidenden Relegations-Rückspiel: "Otschi" Wriedt (r.)

Doppelpacker im entscheidenden Relegations-Rückspiel: "Otschi" Wriedt (r.)

Von Bernhard Lackner

Trotz zahlreicher Wechselgerüchte will der FC Bayern Top-Torjäger Kwasi Okyere Wriedt unbedingt halten - bei der Mission Klassenerhalt in der Dritten Liga könnten mit Fiete Arp und Alphonso Davies auch zwei Millionen-Einkäufe zum Einsatz kommen.

München - Kwasi Okyere Wriedt gehörte in der abgelaufenen Saison zu den absoluten Leistungsträgern bei den Amateuren des FC Bayern, hatte mit 24 Toren und acht Vorlagen in 34 Partien entscheidenden Anteil an der lang ersehnten Rückkehr in die Dritte Liga.

Kwasi Okyere Wriedt nennt als Ziel die Bundesliga

Mit seinen starken Leistungen zog der Deutsch-Ghanaer auch das Interesse zahlreicher höherklassiger Klubs auf sich, laut "Sport Bild" sollen sich unter anderem Hertha BSC und Premier-League-Aufsteiger Norwich City mit dem Angreifer beschäftigt haben. Beim FC Bayern hat Wriedt derweil kaum eine Chance auf Einsätze in der ersten Mannschaft.

"Irgendwann möchte ich in der ersten oder zweiten Liga spielen, das ist doch klar", hatte der wuchtige Angreifer einmal "transfermarkt.de" erklärt.

FC Bayern II plant mit Wriedt als zentrale Stütze

AZ-Informationen zufolge ist ein Verkauf des Regionalliga-Torschützenkönigs aber kein Thema beim FC Bayern. Auch in der kommenden Saison ist der 24-jährige Hamburger als zentrale Stütze eingeplant, der im Sommer 2020 auslaufende Kontrakt des zweimaligen ghanaischen Nationalspielers soll vorzeitig verlängert werden.

Denn: Nach dem Verkauf von Top-Talent Woo-Yeong Jeong an den SC Freiburg mangelt es an torgefährlichen Spielern. Der Südkoreaner belegte in der vereinsinternen Torjägerliste der abgelaufenen Saison mit 13 Treffern Rang zwei nach Wriedt, auf Platz drei lag Meritan Shabani mit sechs Treffern.

FC Bayern II: Franck Evina vor dem Absprung

Doch Jeong ist wohl nicht der einzige Offensiv-Mann der Bayern-Amateure, der zu einem höherklassigen Klub wechselt. AZ-Informationen zufolge ist auch ein Abgang von Flügelstürmer Franck Evina (18) im Sommer wahrscheinlich. Der gebürtige Neuperlacher war bereits in der Rückrunde an Holstein Kiel ausgeliehen, der Leihvertrag wurde mangels Einsatzzeiten allerdings vorzeitig aufgelöst.

Dennoch ist man beim Rekordmeister davon überzeugt, dass er genug Qualität mitbringt, um höher als in der Dritten Liga zu spielen.

Franck Evina lief bereits zweimal für die Bayern-Profis auf, wird den Rekordmeister im Sommer aber wohl verlassen.

Franck Evina lief bereits zweimal für die Bayern-Profis auf, wird den Rekordmeister im Sommer aber wohl verlassen.

Beim FC Bayern II macht man sich daher Gedanken über eine mögliche Neuverpflichtung. "Ich denke, wir brauchen in der Offensive noch einen Spieler, der uns Tore garantiert", erklärte Neu-Trainer Sebastian Hoeneß auf einer Presserunde am Montag.

In Top-Talent Oliver Batista Meier (18), der neben Joshua Zirkzee als das größte Offensiv-Talent in der Bayern-Jugend gehandelt wird, und Marcel Zylla (19) rücken zwar zwei torgefährliche Spieler aus der U19 nach, "aber in der 3. Liga brauchen wir Spieler, die uns das garantieren", meinte Hoeneß weiter.

Neuer Trainer der U23 des FC Bayern: Sebastian Hoeneß

Neuer Trainer der U23 des FC Bayern: Sebastian Hoeneß

Fiete Arp und Alphonso Davies Optionen für FC Bayern II

Bei der Mission Klassenerhalt könnten daher auch zwei bekannte Namen für Tore sorgen: Fiete Arp, der im Sommer für drei Millionen Euro vom Hamburger SV an die Säbener Straße gewechselt ist, ist für die zweite Mannschaft ebenso eine Option wie Winter-Neuzugang Alphonso Davies.

Letzterer pendelte bereits in der Rückrunde zwischen erster und zweiter Mannschaft und kam in beiden Spielen der Aufstiegs-Relegation gegen die Amateure des VfL Wolfsburg zum Einsatz.

Neuzugang beim FC Bayern: Jann-Fiete Arp (r.) vom Hamburger SV.

Neuzugang beim FC Bayern: Jann-Fiete Arp (r.) vom Hamburger SV.

Die beiden Millionen-Neuzugänge sind vorerst für die erste Mannschaft eingeplant, Einsätze bei der U23 schließt der Hoeneß-Neffe aber keinesfalls aus. "Klar, sie dürfen hier spielen. In erster Linie hoffen wir, dass sie sich in der ersten Mannschaft durchsetzen. Aber wir wissen alle, dass das nicht einfach ist bei Bayern. Wenn es denn die Möglichkeit gibt, dass sie bei uns spielen, dann wird das sicher auch vorkommen", erklärte Hoeneß auf AZ-Nachfrage.

Selbstbewusst - ganz, wie man es von seinem Onkel, Bayern-Boss Uli Hoeneß, kennt.

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