Nach Coutinho und Cuisance

FC Bayern auf dem Transfermarkt: War's das jetzt?


Zwei Transferkandidaten beim FC Bayern: Der Spanier Marc Roca (l.) sowie Leroy Sané, der Star von Manchester City.

Zwei Transferkandidaten beim FC Bayern: Der Spanier Marc Roca (l.) sowie Leroy Sané, der Star von Manchester City.

Von Michael Schleicher / Online

Nach den Transfers von Philippe Coutinho, Michael Cuisance und Ivan Perisic erklärt Präsident Uli Hoeneß, dass der Kader des FC Bayern "komplett" sei. Und der Sané-Wechsel?

München - Beim Thema Mario Mandzukic musste Hasan Salihamidzic schmunzeln. "Darüber kann ich nicht reden, denn er ist ein Spieler von Juventus Turin", sagte der Sportdirektor des FC Bayern nach dem 2:2 gegen Hertha BSC am späten Freitagabend. Dann ergänzte Brazzo: "Er ist sicherlich mein Freund, wir haben ja zusammen in Wolfsburg gespielt."

Doch bei aller Freundschaft: Das Thema Mandzukic (33) hat sich - wie die "Bild" berichtet - durch die Transfers der Offensivspieler Philippe Coutinho (27) und Ivan Perisic (30) bei den Bayern erledigt. Obwohl Trainer Niko Kovac den kroatischen Stürmer, der bereits von 2012 bis 2014 für Bayern spielte, gerne als Back-up für Robert Lewandowski im München gesehen hätte.

Mario Mandzukic erzielte im Champions-League-Finale 2013 einen Treffer.

Mario Mandzukic erzielte im Champions-League-Finale 2013 einen Treffer.

Uli Hoeneß: Kaderplanung ist abgeschlossen

War's das also auf dem Transfermarkt für die Bayern? Bayern-Präsident Uli Hoeneß erklärte am Samstag bei "Sky", dass der Münchner Kader "so komplett" und "so gut aufgestellt" sei, "wie wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten Anfang Juli einen zu kleinen Kader. Den haben wir jetzt durch drei Transfers in den letzten Tagen und Wochen aufgefüllt - und ich meine auch mit Qualität aufgefüllt." Jetzt könne Trainer Kovac "in aller Ruhe mit diesem Kader bis Weihnachten arbeiten und dann sieht man weiter", so Hoeneß.

Trotzdem: Kommt noch wer bei den Bayern? Und wenn ja: Um welchen Spieler handelt es sich? Das Bemühen um den Mandzukic-Transfer ist nun wohl beendet, und auch eine andere Personalie kühlt immer mehr ab: Leroy Sané (23). Der Offensivstar von Manchester City wurde am Wochenende in Innsbruck am Knie operiert, er wird wohl - zumindest in dieser Transferperiode - nicht zu den Bayern wechseln. Angesprochen auf eine Sané-Verpflichtung sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nach dem Hertha-Spiel: "Nein, Leute. Jeder weiß, was ein Kreuzbandriss bedeutet und was die Ausfallzeit beträgt." Grundsätzlich ist Bayern aber weiter interessiert.

Dass die Münchner bei Sanés Arztwahl in Innsbruck eine Rolle gespielt hätten, dementierte Rummenigge deutlich: "Der Spieler ist ein Spieler von Manchester City. Und wenn er das so entschieden hat, ist das eine Entscheidung von ihm, möglicherweise in Absprache mit der ärztlichen Abteilung der Nationalmannschaft." Man sei an einem "vernünftigen, sauberen Verhältnis" zu City interessiert, erklärte Rummenigge weiter. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte dies ja noch mal helfen.

Spielt Kimmich bald im Mittelfeld?

Auf weiteren Positionen sind offenbar keine Transfers mehr geplant, das ließ Rummenigge durchblicken. Gegen Hertha wirkte das zentrale Mittelfeld um Thiago (28) einmal mehr anfällig bei schnellen Gegenstößen. Trotzdem schaue man sich nicht nach einem defensivstarken Sechser um, sagte Rummenigge auf AZ-Nachfrage: "Da bitte ich um Verständnis. Ab nächster Woche wird Lucas Hernández zur Verfügung stehen, er ist jetzt topfit. Er wird eine Verstärkung à la bonne heure sein. Er ist für mich einer der besten Innenverteidiger der Welt." Aber eben kein Sechser.

Rückt Joshua Kimmich von der Verteidigung ins Mittelfeld?

Rückt Joshua Kimmich von der Verteidigung ins Mittelfeld?

Womöglich rückt Hernández (23) schon am Samstag gegen Schalke in die Innenverteidigung. Benjamin Pavard (23) könnte dann als Rechtsverteidiger agieren - und Joshua Kimmich (24) im Zentrum, auf seiner Lieblingsposition.

Der Spanier Marc Roca (22) von Espanyol Barcelona scheint nach Rummenigges Worten jedenfalls kein Kandidat für die Bayern-Sechs mehr zu sein.

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