Nach Wagner-Wechsel
FC Bayern: Alternativen für Robert Lewandowski? Fehlanzeige!
30. Januar 2019, 15:24 Uhr aktualisiert am 30. Januar 2019, 15:24 Uhr
In Sandro Wagner hat der FC Bayern den einzigen Back-Up für Stürmer Robert Lewandowski abgegeben. Wirkliche Alternativen für den Polen gibt der Kader des deutschen Rekordmeisters nicht her.
München - "Vorne in der Mitte haben wir nur Lewy. Sandro ist ein Spielertyp, der sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt hat. Ich denke, dass er uns helfen kann."
Knapp ein Jahr sind diese Worte nun alt. Gesprochen hat sie Jupp Heynckes, der sich damals für eine Verpflichtung von Sandro Wagner stark gemacht hat. Heute, nur zwölf Monate später, hat der FC Bayern vorne in der Mitte wieder nur "Lewy".
Einen zweiten klassischen Mittelstürmer neben Robert Lewandowski gibt der Kader des FC Bayern nicht her. Bis Donnerstagabend (18 Uhr) hat das Transferfenster noch geöffnet. Dass die Bayern nochmal aktiv werden, um einen Ersatz für Wagner zu verpflichten, ist unwahrscheinlich. Kaum ein Verein würde einen Spieler, der die Münchner wirklich weiterbringen würde, so kurz vor Ende des Transferfensters abgeben. Sollte sich Robert Lewandowski im Laufe der Rückrunde verletzen oder während der anstehenden englischen Wochen eine Pause brauchen, wird Trainer Niko Kovac also intern einen Vertreter finden müssen.
Doch welche Spieler kämen im Fall der Fälle überhaupt infrage?
Thomas Müller konnte als Stürmer nicht überzeugen
Ein Spieler, der in der Vergangenheit bereits immer wieder die Position in der Sturmspitze bekleidet hat, ist Thomas Müller. Wirklich überzeugen konnte der 29-Jährige dort allerdings weder in der Nationalmannschaft noch im Verein. Der Weltmeister von 2014 fühlt sich in der Rolle als Raumdeuter hinter der Spitze deutlich wohler als an vorderster Front. Auch deshalb entschieden sich die Bayern im Januar 2018, in Wagner einen klassischen Stoßstürmer als Back-Up für Lewandowski zu verpflichten.
Eine weitere Option als Lewandowski-Vertreter könnte Serge Gnabry sein. Wie Müller hat auch er schon häufiger auf der Position im Zentrum gespielt, vergangene Saison lief er für die TSG Hoffenheim regelmäßig als hängende Spitze bzw. Stürmer auf. Auch in der Nationalmannschaft konnte der 23-Jährige in dieser Position zuletzt einige Male überzeugen. Zusammen mit Leroy Sané und Timo Werner bildete Gnabry in den vergangenen Länderspielen ein pfeilschnelles und variables Sturm-Trio. Doch auch er fühlt sich auf der Außenposition deutlich wohler. Hier bieten sich Gnabry die Räume, um ins Dribbling zu gehen und seine Schnelligkeit auszuspielen.
In der Jugend ist kein Lewandowski-Ersatz in Sicht
Gnabry und Müller wären aufgrund ihrer Spielweise also nur notdürftige Vertreter für Lewandowski, auch unterhalb des Profikaders finden sich kaum ernsthafte Alternativen.
Kwasi Okyere Wriedt, der in der U23 des deutschen Rekordmeisters im Sturmzentrum spielt, gleicht dem Polen in Punkto Physis und Spielweise noch am ehesten. Dass der 24-Jährige aber auf Bundesliga-Niveau mithalten und in den Pokalwettbewerben eine ernsthafte Rolle spielen kann, ist allerdings mehr als unwahrscheinlich.
Selbiges gilt für Joshua Zirkzee: Der 17-jährige Niederländer gilt als eine der größten Zukunftshoffnungen der Bayern, ist mit 1,93 Metern Körpergröße ebenfalls physisch stark und verfügt über große Qualitäten im Abschluss (wettbewerbsübergreifend 15 Tore und sechs Vorlagen in 20 Spielen für die U19). Doch er wird noch einige Zeit zur Entwicklung brauchen, um eine ernsthafte Option für das Profi-Team der Bayern darstellen zu können.
Es ist ein riskantes Spiel, das die Bayern mit dem Verkauf von Wagner treiben. Dass Lewandowski nicht jede Partie über 90 Minuten absolvieren kann, weiß er selbst am besten. "Für mich wäre es schon eine Entlastung, wenn ich in einer Partie mal 15 oder 20 Minuten weniger spiele", sagte der Pole noch im November 2017 - wenige Wochen später wurde Sandro Wagner verpflichtet.
Nun stehen die Bayern also wieder ohne Back-Up für ihren Top-Torjäger da.
Lesen Sie auch: Hudson-Odoi kommt nicht - Erneute Pleite für Salihamidzic