Konzepte in Arbeit
Fans zurück ins Stadion? Auch der FC Bayern plant schon
17. Juli 2020, 6:54 Uhr aktualisiert am 17. Juli 2020, 6:54 Uhr
Klubs und DFL arbeiten an einer Rückkehr der Fans. Volle Stadien wird es aber nicht geben.
München - Beim FC Bayern laufen die Planungen für die kommende Saison schon auf Hochtouren. Dabei geht es neben Transfers, den Zu- und Abgängen, auch um die Zuschauerfrage. "Der FC Bayern diskutiert natürlich auch in diesen Tagen das eine oder andere Szenario diesbezüglich", antwortete der Klub auf AZ-Nachfrage.
Doch konkrete Planungen sind schwierig, denn bislang gebe es in Bayern "noch keine Erlaubnis für Großveranstaltungen bis zum 31.10", wie der Verein zu bedenken gab.
41-seitiger Leitfaden der DFL
Seit Mittwoch können die Bundesligisten allerdings wieder hoffen, vielleicht schon in der neuen Saison vor Fans zu spielen. Anhand des 41-seitigen Leitfadens der Deutschen Fußball Liga (DFL) sollen die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden nun detailliert auf das jeweilige Stadion angepasste Sicherheitskonzepte entwickeln. Von Abstandsregelungen auf den Tribünen, An- und Abreise bis zum Ein- und Auslass ins Stadion muss vieles neu geregelt werden.
"Das ist genau das, worauf wir gewartet haben. Das ist eine sehr gute Grundlage für uns", sagte etwa Markus Aretz, Sprecher von Borussia Mönchengladbach: "Wir haben den Leitfaden abgewartet und werden nun alles mit den Behörden in Mönchengladbach abstimmen." Einige Bundesligaklubs haben bereits vorher Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit der Ausarbeitung eines lokalen Konzeptes beschäftigen.
"Wesentliche Bausteine dieser Detailkonzeptionen", heißt es im DFL-Leitfaden, "sind zum einen eine Infektionsvermeidung durch die Einhaltung von Mindestabständen in sämtlichen Stadionbereichen sowie zum anderen die Sicherstellung der Nachvollziehbarkeit von Infektionsketten."
Kahn rechnet mit "Bruchteil der Vollbesetzung"
Demnach ist die Rückkehr von Fans erst ab einem lokalen Infektionsgeschehen von unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen denkbar. Die Verteilung der Zuschauer im Stadion mit ausreichendem Mindestabstand ist für die Klubs dabei ein eher geringes Problem. Die Herausforderungen liegen anderswo, etwa bei den Regelungen von An- und Abreise sowie Ein- und Auslass.
Klar ist aber auch: Mehr Abstand auf den Tribünen bedeutet weniger Tickets - es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen wird. "Es muss immer die Gesundheit der Zuschauer und der Spieler gewährleistet werden", hatte Oliver Kahn zuletzt bei Sky gesagt, das Vorstandsmitglied der Bayern rechnete daher mit einem "Bruchteil der Vollbesetzung", etwa 10.000 bis 11.000 Fans in der Allianz Arena.
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