Üble Schmährufe von Fans
Fall Zieler: DFB leitet Verfahren gegen 1. FC Köln ein
5. März 2018, 15:00 Uhr aktualisiert am 5. März 2018, 15:00 Uhr
Dem Bundesligisten 1. FC Köln droht nach den Fan-Entgleisungen gegen den Stuttgarter Torwart Ron-Robert Zieler eine Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund. Der DFB-Kontrollausschuss leitete am Montag ein Ermittlungsverfahren ein.
Köln - Nachspiel für das Bundesliga-Schlusslicht: Die Beleidigungen und Schmährufe von Fans des 1. FC Köln rufen den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf den Plan. Der hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Klub eingeleitet.
Der Verein hatte zuvor seine Ultras für die üblen Anfeindungen gegen Zieler verurteilt. Der 29 Jahre alte Torwart des Bundesliga-Konkurrenten VfB Stuttgart war bei der Kölner 2:3 (1:2)-Niederlage aus der Südkurve massiv beleidigt worden.
"Der FC verurteilt dieses Verhalten und bittet Zieler um Entschuldigung", teilte der Tabellenletzte am Montag mit. Der Klub versuche, den oder die Täter zu ermitteln und behalte sich Konsequenzen gegen diese Personen vor. "Was am Sonntag offenbar von einem oder einigen FC-Ultras über Megafon in Richtung des Torwarts des VfB Stuttgart gerufen wurde, geht über eine im Stadion noch tolerierbare Wortwahl weit hinaus und widerspricht allen Werten des FC", hieß es weiter.
Zieler zu den Anfeindungen: "Was soll ich machen?"
Der Verein stehe für Respekt und Fair Play, auch als Verlierer. Vom VfB Stuttgart gab es zu den Vorfällen keine eigene Stellungnahme. Die Schwaben seien einverstanden mit der Vorgehensweise des FC. Der VfB stimme mit den Kölnern hierbei überein, hieß es vom Verein.
Der in Köln geborene Zieler sagte der Zeitung Express, er habe die Anfeindungen registriert. "Was soll ich machen? Natürlich höre ich das, der Typ steht ja fünf Meter hinter mir. Ich nehme das sportlich, als Torwart ist man einiges gewohnt", sagte Zieler.
Teile der Kölner Ultras, unter ihnen auch der via Megafon deutlich hörbare sogenannte Vorsänger, riefen Zieler in den zweiten 45 Minuten immer wieder Vergleiche mit dem früheren Nationalkeeper Robert Enke zu. Auch hiervon distanzierte sich der 1. FC Köln und bat die Familie Enke gleichfalls um Entschuldigung. Robert Enke litt an Depressionen und hatte sich am 10. November 2009 das Leben genommen.