"Club" möchte Zeichen setzen
Erstes "Endspiel" für 1860 gegen Nürnberg
5. Februar 2016, 14:17 Uhr aktualisiert am 5. Februar 2016, 14:17 Uhr
Die Fans sind elektrisiert. Die "Löwen" wollen ihr erstes "Endspiel" auf dem Weg zum Klassenerhalt erfolgreich gestalten. Der FCN hat daran im bayerisch-fränkischen Duell kein Interesse. Der "Club" will beim Neustart seine Aufstiegsambitionen untermauern.
Kellerkind gegen Aufstiegsaspirant, Harmlossturm gegen Offensivwucht, Trainerroutinier gegen Konzeptcoach: Im brisanten Duell mit dem abstiegsbedrohten TSV 1860 München will der 1. FC Nürnberg gleich ein Signal an die Konkurrenz senden. Mit dem Selbstbewusstsein aus neun ungeschlagenen Auftritten in der 2. Fußball-Bundesliga möchten die Franken ihre Aufstiegsambitionen untermauern. Die "Löwen" indes hoffen nach einer bislang verkorksten Saison auf einen erfolgreichen Neustart ihrer Mission Klassenerhalt 2016.
"Vor uns liegen 15 Endspiele und die müssen wir genauso angehen", sagte Mittelfeldakteur Daniel Adlung vor dem Heimspiel des Vorletzten am Samstag (13.00 Uhr/Sky) gegen den Tabellendritten. "Es wird für uns richtungsweisend, dementsprechend gehen wir es an."
Trainer Benno Möhlmann weiß genau, worum es geht. Der 61-Jährige ist mit 509 Partien Zweitliga-Rekordcoach. Kaum ein anderer Trainer ist im Abstiegskampf so erfahren wie er. Mit Verteidiger Jan Mauersberger oder Stürmer Sascha Mölders hat Möhlmann routinierte Kräfte geholt, um die Aufholjagd zu starten.
Neuzugänge haben "gute fußballerische Qualität"
Ein "Facelifting" im Winter war auch nötig. Nur 15 Tore haben die Münchner erzielt, beachtliche sechs Punkte fehlen auf den erlösenden 15. Rang. "Wir sind der Überzeugung, dass sie uns helfen werden, uns weiterbringen werden", sagte Möhlmann am Freitag über seine neuen Spieler. "Sie haben vor allen Dingen gute fußballerische Qualität."
Möhlmann ist richtig zuversichtlich vor den letzten 15 Saisonakten. "Es wurde genug geredet über unsere Situation, auch über die Gründe, die uns vielleicht dorthin gebracht haben", betonte er. "Wir werden alles daran setzen, dass es gegen Nürnberg ein gutes und auch erfolgreiches Spiel werden wird." Er sei "sehr zuversichtlich".
Vor den neuformierten Blauen haben die Nürnberger Respekt. "Das ist eine ganz andere Mannschaft. Mit der Mannschaft am Ende der Hinrunde ist sie nicht mehr zu vergleichen", sagte Coach René Weiler. Daher sei der TSV 1860 auch schwer auszurechnen.
"Club" hat zweitbeste Offensive der Liga
Unberechenbar wollen die Franken auf dem Platz sein, ihre Stärken sind hinlänglich bekannt. Mit 38 Toren besitzt der "Club" um Topstürmer Guido Burgstaller nach dem SC Freiburg die zweitbeste Offensive der Liga. Nach dem millionenschweren Abschied von Regisseur Alessandro Schöpf zum FC Schalke 04 muss sich aber Neuzugang Zoltan Stieber möglichst rasch integrieren. "Obwohl es keine einfache Aufgabe wird, glauben wir an unsere Stärke und wollen in München was holen", versicherte Routinier Miso Brecko.
Die Fans sind schon jetzt elektrisiert. Mit mehr als 50 000 Zuschauern wird in der Allianz Arena gerechnet. Ob aber Münchens Neuzugang Goran Sukalo auflaufen wird, blieb am Freitag offen. "Er wird nicht mit Schmerzen in die Begegnung gehen", sagte Möhlmann. Der von der SpVgg Greuther Fürth geholte Routinier hatte zuletzt über Probleme im Adduktorenbereich geklagt.