Arjens Abschiedstour
Dieses große Ziel hat Robben bei Bayern noch
12. Dezember 2018, 17:34 Uhr aktualisiert am 12. Dezember 2018, 18:04 Uhr
Arjen Robben verlässt den FC Bayern nach dieser Saison - und dann? Eine Rückkehr in die Heimat ist ebenso möglich wie das Karriereende. Sein Ziel: "Mit mindestens einem Titel verabschieden."
München/Amsterdam - Es wäre eine schöne Gelegenheit gewesen, in der Heimat Servus zu sagen, oder eher: Vaarwel! So heißt es ja auf Niederländisch. Doch Arjen Robben verpasst die Champions-League-Partie am Mittwoch bei Ajax Amsterdam (ab 21 Uhr live bei Sky und im AZ-Liveticker) wegen Oberschenkelproblemen. Zuletzt hatte den 34-Jährigen bereits eine Knieblessur an Einsätzen für den FC Bayern gehindert.
Arjens Abschiedstour ist eine mit Tücken. Auf das große Happy End hofft Robben trotzdem weiter. "Mein Ziel ist noch immer, mich mit mindestens einem Titel zu verabschieden im Sommer", sagte Robben kürzlich, nachdem er seinen Abschied zum Saisonende verkündet hatte.
Arjen Robben und der Südkurven-Klassiker
Nach zehn Jahren ist Schluss beim FC Bayern, nach einigen Tiefen und noch mehr Höhen - mit dem Höhepunkt im Champions-League-Finale 2013, als Robben mit dem 2:1-Siegtor zum Helden der Fans wurde. Den Südkurven-Klassiker ("Ich hab' geträumt von dir / von unsrer Wembley-Nacht / wir ham' den Cup gewonnen / den Thron erklommen / der Arjen hat's gemacht") werden sie in der Münchner Arena noch viele Jahre singen.
Robben und Franck Ribéry (35), der andere Flügel-Altstar, der wohl ebenfalls am Saisonende gehen wird, seien "wirklich Ikonen", sagte Kingsley Coman jüngst im AZ-Interview. "Sie haben über zehn Jahre hinweg immer ihre Leistungen gebracht und große Erfolge gefeiert. Ich würde gern sehr lange beim FC Bayern bleiben und eine ähnliche Karriere wie sie hinlegen."
Arjen Robben: "Du darfst nie zufrieden sein"
143 Tore und 101 Vorlagen sind es für Robben bislang in 305 Partien für die Münchner, er gewann insgesamt 19 Titel. Doch nicht allein aufgrund dieser Statistiken wird er in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit Ribéry bildete der Niederländer die beste Flügelzange der Vereinsgeschichte, einen ähnlich professionellen Profi wie ihn gab es wohl nie.
"Du musst Erfahrungen sammeln, viel arbeiten, darfst nie zufrieden sein und musst versuchen, immer wieder besser zu werden und die Leistung für die Mannschaft zu bringen", erklärt Robben sein Erfolgsgeheimnis. Ob nach der Bayern-Zeit ein weiteres, abschließendes Fußball-Abenteuer auf Robben, seine Frau Bernadien und die drei Kinder zukommt? Offen. "Vielleicht höre ich ganz auf", sagte er dem "Kicker" und ergänzte: "Wenn ein Angebot kommt, von dem ich zu 100 Prozent überzeugt bin und sage, das ist noch mal was Schönes, das will ich machen, dann spiele ich weiter. Wenn das ideale Angebot nicht kommt, dann kann auch Schluss sein."
Robben: "Wenn du was versprichst, dann musst du das auch halten"
In Robbens Heimat träumt man von einer spektakulären Rückkehr. "Es wäre der ultimative Traum, wenn er seine Karriere beim FC Groningen beenden würde", sagte Manager Hans Nijland dem "Dagblad van het Noorden". Träumen dürfe man ja, so Nijland, doch er sei auch Realist: "Wir sind bodenständige Nordländer und müssen unseren Platz kennen. Wir sprechen von einem der besten Fußballer der Welt."
Robben selbst meinte zu seinem Jugendklub Groningen: "Ich habe auch schon früher gesagt, dass ich nichts versprechen kann, was eine Rückkehr angeht. Wenn du was versprichst, dann musst du das auch halten."
Ein Wechsel zu Ex-Klub PSV Eindhoven mit seinem früheren Bayern-Kollegen Mark van Bommel als Trainer ist ebenfalls eine Option. Alles sei möglich, betonte Robben. China reizt den Star und seine Familie trotz der absurd hohen Millionen-Gehälter offenbar nicht. Vielleicht bekommt Robben ja sogar noch die Möglichkeit, im Bayern-Dress in der Heimat Vaarwel zu sagen: Im Königsklassen-Viertelfinale wäre ein weiteres Duell mit Ajax denkbar.
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