Abstiegsdramen
Die packendsten Bundesliga-Finals der letzten Jahre
22. Juni 2020, 15:45 Uhr aktualisiert am 22. Juni 2020, 15:45 Uhr
Der 34. Spieltag der Bundesliga-Saison 2019/20 steht bevor und Fußball-Deutschland blickt nach Bremen und Düsseldorf. Der Kampf um den Relegationsplatz und gegen den direkten Abstieg beherrscht die Diskussionen, denn am oberen Ende der Tabelle sind bereits (fast) alle Entscheidungen gefallen.
Doch in mancher Spielzeit der vergangenen zehn Jahren war es vor dem letzten Spieltag noch spannender. Idowa nimmt Sie mit zurück zu den packendsten Herzschlagfinals der näheren Vergangenheit.
Geht es in diesem Jahr "nur noch" um den Relegationsplatz 16, lagen Freud und Leid beispielsweise in der Saison 2017/18 noch näher beisammen. Während der 1.FC Köln bereits als Absteiger feststand, kämpften Freiburg, Wolfsburg und der Hamburger SV am letzten Spieltag noch um die Plätze am rettenden Ufer und in der Relegation. Bereits früh stand dabei fest, dass sich der SC Freiburg den begehrten Platz 15 sichern würde. Durch einen 2:0-Erfolg gegen schwache Augsburger gelang dem Team von Christian Streich der direkte Klassenerhalt.
Der Untergang des "Dinos"
Die Entscheidung um den Abstieg fiel demnach zwischen dem VfL Wolfsburg, der zuhause den sicheren Zweitligist Köln empfing, und dem "unabsteigbaren" Hamburger SV, der gegen Borussia Mönchengladbach antrat. Der "Bundesliga-Dino" zeigte an jenem Samstag eine der besten und kämpferischsten Leistungen der Saison und rang Gladbach in Unterzahl mit 2:1 nieder.
Letzten Endes rächten sich jedoch die schwachen Leistungen und die Misswirtschaft vergangener Jahre und der Hamburger SV stieg zum ersten Mal in seiner Geschichte in die 2. Liga ab, da Wolfsburg Köln souverän mit 4:1 besiegte. So hielt die ewige Bundesliga-Uhr des Hamburger Volkspark am 12. Mai 2018 erstmals an und es kam noch vor dem Schlusspfiff zu schweren Ausschreitungen. Der VfL Wolfsburg rettete sich anschließend in der Relegation mit zwei Erfolgen gegen Holstein Kiel.
Der Absturz des SC Freiburg
Zum Ende der Spielzeit 2014/15 waren in den Abstiegskampf mit Hannover, Stuttgart, Hamburg, Freiburg und Paderborn tatsächlich noch fünf Teams involviert. Dabei kam es bei den Duellen VfB Stuttgart gegen SC Paderborn und Hannover 96 gegen SC Freiburg zu zwei Showdowns um den Ligaverbleib. Der Hamburger SV trat zeitgleich gegen den FC Schalke 04 an, kletterte durch einen 2:0-Sieg auf den Relegationsrang 16 und verhinderte den erstmaligen Abstieg.
Die direkten Duelle um den Klassenverbleib entwickelten sich zu echten Krimis. Während sich Hannover 96 durch ein 2:1 gegen Freiburg in der Liga hielt, fiel der Sportclub vom 14. auf den 17. Rang und stieg direkt ab. Der Anschlusstreffer von Nils Petersen kurz vor Spielende half den Breisgauern nicht mehr. In Paderborn verlor der heimische SCP die Partie nach zwischenzeitlicher Führung und musste ebenfalls den Gang ins "Unterhaus" antreten.
Salihovic schockt Düsseldorf
Vor dem 34. Spieltag der Saison 2012/13 befanden sich noch Fortuna Düsseldorf, der FC Augsburg und die TSG 1899 Hoffenheim in der Verlosung um den direkten Klassenerhalt, die Relegation und den Abstieg. Durch einen ungefährdeten Sieg gegen die bereits abgestiegene SpVgg Greuther Fürth verabschiedete sich der FC Augsburg jedoch relativ früh aus der Gefahrenzone.
Da Vorjahres-Aufsteiger Düsseldorf gegen Hannover unterlag, feierten die bayerischen Schwaben ausgelassen den direkten Klassenverbleib. Trotz der Niederlage standen die Zeichen der Fortuna lange auf Relegation. Denn die TSG Hoffenheim musste ausgerechnet in Dortmund antreten und benötigte dort einen Sieg, um an den Rheinländern vorbeizuziehen. Zu allem Überfluss gerieten die Kraichgauer bereits nach sechs Minuten in Rückstand und der Abstieg schien besiegelt. Die Hoffnung auf das Wunder nährte Hoffenheim-Legende Sejad Salihovic mit seinem verwandelten Elfmeter in der 77. Spielminute. Eben dieser versetzte mit einem zweiten Strafstoß nach Notbremse Weidenfeller die TSG in Ekstase und schoss die Fortuna in das Tal der Tränen.