Mini-Aufstiegs-Hoffnung besteht

Die Löwen brauchen Tore: Der TSV 1860 geht im Saisonfinale "All In"


Um seine Aufstiegshoffnungen am Leben zu erhalten, ist der TSV 1860 auch auf die Treffsicherheit von Sascha Mölders angewiesen.

Um seine Aufstiegshoffnungen am Leben zu erhalten, ist der TSV 1860 auch auf die Treffsicherheit von Sascha Mölders angewiesen.

Von Bernhard Lackner

Tore, Tore, Tore - die brauchen die Löwen am Mittwoch in Großaspach, um die Mini-Aufstiegs-Hoffnung am Leben zu halten. Trainer Köllner sagt: "Wir wollen die Saison mit maximaler Leistung zu Ende bringen."

München - Der 28. Spieltag war es, da hatte der TSV 1860 mit 45 Punkten die drittmeisten Zähler aller Teams der Dritten Liga. Den drittgrößten Haufen an Chips, würde man sich ins Reich des Pokers begeben. Kurz vor dem finalen Showdown, ist der Stapel der Sechzger kleiner geworden - und es geht um alles oder nichts.

Mittwochabend, WIRmachenDruck-Arena, Aspach: Der TSV 1860 duelliert sich am 37. Spieltag mit der SG Sonnenhof Großaspach (19 Uhr/ MagentaSport und im AZ-Liveticker). Fragt sich nur, wie viel Druck die Löwen beim selbsternannten "Dorfklub" entfachen können. "Wir wollen die Saison mit hoher Anspannung und maximaler Leistung zu Ende bringen", sagt Trainer Michael Köllner kämpferisch über die vorletzte Herausforderung der Blauen.

TSV 1860: Der Aufstieg ist rechnerisch noch möglich

Im Gegensatz zum feststehenden Absteiger besteht für 1860 noch eine minimale Aufstiegschance. "Es kämpfen noch viele Mannschaften um den Abstieg, viele kämpfen um den Aufstieg. Wir müssen erst einmal Großaspach schlagen. Wenn wir nach dem Spiel im Bus sitzen, schauen wir weiter", gibt sich Köllner wie gewohnt recht verhalten. Weder, was seine Resthoffnungen anbelangt, noch was seine Marschroute gegen die Aspacher betrifft, lässt sich der Oberpfälzer in die Karten schauen.

Das Ziel ist und bleibt aber klar: Mit einem Dreier gegen Großaspach ins alles entscheidende Saisonfinale gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 14 Uhr). Schaut man sich die Tabelle etwas genauer an, gibt es für die Löwen nur eines: Maximaler Einsatz - All In!

Der Grund: Siebtplatzierte Sechzger (55 Punkte) haben noch die mehr oder weniger realistische Chance, das Quartett FC Hansa Rostock (56), den MSV Duisburg (58), die Ingolstädter (60) und Eintracht Braunschweig (61) zu überholen. Dazu braucht 1860 nicht nur mit allen Mitteln einen Sieg: So eng, wie die Mannschaften beinander liegen, könnte am Ende selbst für den Einzug in den DFB-Pokal (Rang fünf) das Torverhältnis entscheiden.

Köllner über Großaspach: "Sie haben keinen Druck mehr"

Bei den Löwen lautet die Bilanz mit 59:50 Treffern plus neun, Rostock (12), Duisburg (16) und Braunschweig (11) sind in Reichweite. Nur der FC Ingolstadt (21) hat ordentlich vorgelegt, doch Sechzig könnte es im finalen Aufeinandertreffen am Samstag selbst beeinflussen. Vorher zählt für Köllner nur der Mittwoch. "Viele werden sagen: Das ist von der Papierform her einfach und erwarten, dass 1860 einen klaren Sieg einfährt", sagt Köllner, doch er stellt klar: Die Rechnung macht der Löwen-Dompteur nicht mit.

"Man braucht nicht denken, dass es 6:0 oder 8:0 ausgeht. Ich weiß nicht wie oft 1860 München in Magdeburg gewonnen hat - oder gegen Großaspach", meint Köllner im Hinblick auf das letzte Spiel des Absteigers: Ohne Chance auf die Rettung siegte man in Magdeburg mit 1:0. "Sie haben jetzt keinen Druck mehr", weiß Köllner.

TSV 1860 mit schlechten Erinnerungen ans Hinspiel

Die Bilanz der Sechzger gegen Großaspach selbst liest sich auch nicht löwenfreundlich: null Siege, zwei Remis, eine Niederlage. "Ich erinnere mich nur ungern ans Hinspiel, da haben wir ein miserables Spiel abgeliefert", sagt der 50-Jährige beim Gedanken an das 1:1, bei dem Sechzig trotz der Führung durch Tim Rieder und 45-minütiger Überzahl den Sieg aus der Hand gegeben hatte. Von daher gehe es "in erster Linie darum, dass wir überhaupt gewinnen".

Und in zweiter Linie? Köllner tut gut daran, ohne Timo Gebhart (muskuläre Probleme) den öffentlichen Mahner zu geben und den Respekt vor dem Gegner zu bekunden. Die Aufstellung der Sechzger dürfte sich aber eher wie ein starkes Blatt im Poker lesen und jede Menge Asse um die Stürmer Sascha Mölders und Stefan Lex beinhalten, die sich im Falle einer schwächelnden Konkurrenz selbst die kleinste Chance offenhalten wollen.

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